BYD spendiert dem Atto 2 einen größeren Akku und stellt die Plug-in-Hybridversion vor
BYDs Kompakt-SUV Atto 2 standen einem größeren Erfolg auf dem deutschen Markt bisher vor allem die alles andere als zeitgemäße Ladeleistung und sein eingeschränkter elektrischer Radius im Weg. Da in Sachen Batteriekapazität 45 kWh das höchste der Gefühle waren, lag die maximale WLTP-Reichweite bei bescheidenen 312 Kilometern. Die meisten Konkurrenten bieten deutlich mehr.
Die neue „Comfort“-Variante soll dieses Problem aus der Welt schaffen. Deren Blade-Batterie fasst 64,8 kWh – knapp zwanzig mehr als der bisherige einzig verfügbare Stromspeicher. So steigt die Reichweite um 118 auf 430 Kilometer. Damit schließt der Atto 2 zur Konkurrenz auf, ein Spitzenwert ist aber auch dies nicht.
Die Ladedauer sinkt um 12 Minuten
Um den Größenzuwachs der Batterie auszugleichen, hat die BYD die Peak-Ladeleistung der neuen Topversion auf 155 kW angehoben. Bisher waren nur bescheidene 65 kW möglich. Mit dieser niedrigen Leistung beim kleinen Akku nimmt der Ladehub von 10 auf 80 Prozent 37 Minuten in Anspruch. In dieser Disziplin wurde das SUV von so manchem Kleinwagen übertroffen. Trotz des größeren Akkus sinkt die Ladezeit dank der höheren Ladeleistung auf 25 Minuten.











Der Atto 2 Comfort ist etwa 150 Kilo schwerer als die Versionen dem kleineren Akku. Damit sich die neue Topversion im direkten Vergleich nicht lahm anfühlt, hat BYD ihr einen stärkeren Antrieb verpasst. Statt der 130 kW und 290 Newtonmeter Drehmoment der „Active“- und „Boost“-Versionen leistet der Atto 2 Comfort 150 kW und 310 Newtonmeter. So sprintet er in 7,9 Sekunden auf Tempo Hundert. Wie gewohnt endet der Vortrieb bei 160 km/h.
Die neue Variante ist bereits bestellbar. Preislich geht es bei 41.990 Euro los. Damit ist der Atto 2 Comfort satte 6.000 Euro teurer als der Basis-Atto 2. Trotz der größeren Batterie im Unterboden ist der Kofferraum des Topmodells minimal größer als bei den anderen Versionen. Statt 400 fasst er in der Normalkonfiguration 450 Liter. Wenn die zweite Sitzreihe flach liegt, sind es 1.370 Liter.
Der Plug-in-Hybrid soll 1.000 Kilometer weit kommen
Nachdem sich der Konzern bei seiner Europa-Expansion anfangs vor allem auf reine E-Modelle fokussiert hatte, setzt BYD mittlerweile zusätzlich verstärkt auf ihre sogenannte „Super-Hybrid“-Technologie. Erst im September hatte der chinesische Autobauer auf der IAA Mobility in München seinen ersten Kombi enthüllt. Der Plug-in-Hybridantrieb des Seal 6 DM-i Touring soll eine kombinierte Reichweite von bis zu 1.350 Kilometern ermöglichen.
Jetzt schiebt der Hersteller die Hybridversion des Atto 2 nach. Da das Segment der Kompakt-SUV hierzulande zu den volumenstärksten überhaupt gehört, hat diese für BYD einen hohen Stellenwert. Auch der Atto 2 DM-i soll die Kundschaft vor allem mit seiner Reichweite überzeugen – wenn die Batterie und der Benzintank der stärkeren Version voll sind, sollen bis zu 1.000 Kilometer drin sein.
Der Hybridantrieb besteht aus zwei E-Motoren, die auf besonders hohe Drehzahlen ausgelegt sind, einer Blade-Batterie und einem selbst entwickelten Vierzylinder-Benziner, der 1,5 Liter Hubraum und angeblich einen beeindruckenden Wirkungsgrad von 43 Prozent hat. Auch deshalb soll der Verbrauch im Mix bei 1,8 Litern Sprit liegen.
Der „Super-Hybrid“ beherrscht zwei Betriebsarten. Im EV-Modus treiben ausschließlich die Elektromotoren die Räder an. Im HEV-Modus versorgt der als Generator dienende Benzinmotor die Batterie und den Elektromotor über einen Wechselrichter mit Strom, so dass es vom Fahrgefühl her kaum einen Unterschied zu einem reinen Elektroauto gibt. Bei Bedarf schaltet der HEV-Modus von seriellen auf den parallelen Betrieb um. Dann arbeiten der Benzin- und der Elektromotor zusammen, wodurch mehr Leistung zur Verfügung steht.






Den Hybridantrieb gibt es in zwei Ausführungen
BYD bietet den Plug-in-Hybridantrieb des Atto 2 DM-i in zwei Ausführungen an. Bei der Basisversion beträgt die Akkukapazität 7,8 kWh, was für eine rein elektrische Reichweite von 40 Kilometern reichen soll. Wenn der Benziner ins Spiel kommt, sollen nach WLTP bis zu 930 Kilometer drin sein. Die Systemleistung des Antriebsstrangs gibt BYD bei dieser Version mit 122 kW an.
Bei der 156 kW leistenden Topvariante Atto 2 DM-i Boost beträgt der Energiegehalt der Batterie 18 kWh. Damit geht ein deutlich größerer rein elektrischer Radius von bis zu 90 Kilometern einher. Auch die Gesamtreichweite erhöht sich auf die magische Marke von 1.000 Kilometern.
Der Akku kann mit 6,6 kW geladen werden. So lässt sich der Ladestand der Batterie unter idealen Bedingungen innerhalb von drei Stunden von 15 auf 100 Prozent erhöhen. Die Boost-Variante soll in 7,5 Sekunden von Null auf Hundert beschleunigen, bei 180 km/h ist Schluss.
Interessanterweise sind die Abmessungen der E-Version und des neuen Plug-in-Hybriden nicht identisch. Mit 4,33 Metern ist der Atto 2 DM-i zwei Zentimeter länger als der reine Stromer. Die Breite von 1,83 Metern und die Höhe bleiben mit 1,68 Metern dagegen gleich. Optisch gibt es bis auf ein anderes Logo am Heck aber keine Unterschiede zwischen den beiden Versionen.
Im Interieur befinden sich beim Atto 2 DM-i und dem Atto 2 Comfort wie gewohnt zwei Bildschirme – ein 8,8 Zoll großes Display für die Fahrinformationen und ein 12,8 Zoll großer Touchscreen. BYD hat das Infotainmentsystem derweil mit einer KI-gestützten Sprachsteuerung ausgerüstet. Käufer der Hybrid-Variante mit dem größeren Akku kommen zudem in den Genuss eines großen Panoramadaches. Das Kofferraumvolumen des Atto 2 mit Plug-in-Hybridantrieb gibt BYD in der Normalkonfiguration mit 425 Litern an, wenn man die Rückbank umklappt lässt sich das Gepäckabteil auf 1.335 Liter erweitern. Zum Vergleich: Bei der reinen Elektroversion mit der kleinen Batterie sind es 400 beziehungsweise 1.340 Liter.
Den Verkaufsstart des Atto 2 DM-i hat der chinesische Autogigant für Anfang 2026 eingeplant. Auch die Preise wurden bereits kommuniziert: Das Basismodell Active startet bei 35.990 Euro, während die Topversion Boost mindestens 38.990 Euro kostet. Die reine BEV-Version ist in der Grundausstattung 4.000 Euro günstiger. BYD gibt auf das SUV eine Garantie von sechs Jahren. Bei der Batterie und dem Antriebsstrang liegt die Herstellergarantie bei acht Jahren.





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