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Lade-Ökosystem für E-Auto-Flotten – Jana Burdensky, DCS

Burdensky dcs live oktober

Digital Charging Solutions (DCS) will das Laden von Flottenfahrzeugen radikal vereinfachen – besonders auch für kleinere Unternehmen. Jana Burdensky erklärt in ihrem Vortrag für electrive LIVE, wie DCS über ein integriertes Ökosystem „die stark fragmentierte Ladeinfrastruktur in einer Plattform zusammenfasst“ und warum Fahrer künftig komplett in der OEM-Welt laden können. Ihr Ziel: „Wir wollen die Zukunft der elektrischen Flotte einfacher gestalten.“



„Viele Kollegen haben immer noch eine gewisse Sorge vor der Reichweite der Fahrzeuge“, sagte Burdensky bei unserer Online-Konferenz zur Elektrifizierung von Flotten. Deshalb seien flexible und verlässliche Ladelösungen entscheidend. Gleichzeitig kämpften Flottenmanager mit einer stark fragmentierten Ladeinfrastruktur. Unterschiedliche Zugänge, Abrechnungsmodelle und Authentifizierungsmethoden erhöhen die Komplexität erheblich. Burdensky beschreibt den Status quo als Markt, der von einer hohen Zahl unterschiedlicher Systeme geprägt ist – ein Umfeld, das DCS „in einem integrierten Ecosystem zusammengefasst“ hat, um alltägliche Hindernisse auszuräumen.

Ein integriertes Lade-Ökosystem

DCS – eine Ausgründung von BMW – betreibt eine Plattform, die bereits mehr als 1.800 Ladeanbieter in 31 europäischen Märkten verbindet. Über eine App oder die Integration direkt ins Bordsystem des Elektroautos erhalten E-Auto-Fahrer Zugriff auf über eine Million Ladepunkte. Dank OEM-Partnerschaften mit 15 Automarken nutzen viele Fahrer die Dienste sogar direkt im Markenerlebnis der Hersteller: „Die wenigsten Kunden wissen, dass wir dahinter stecken“, betont Burdensky im Hinblick auf White-Label-Angebote wie BMW Charging oder MB.Charge von Mercedes-Benz. Auch die europäischen Ladelösungen von Hyundai, Kia, Smart, Toyota oder Volvo basieren auf der DCS-Plattform.

Zur Ladeerfahrung gehören vier Säulen: Ladestationen finden, Zugangsmanagement, Sicherheit und zuverlässige Abrechnung. Monatlich wickelt DCS 1,5 Millionen Ladevorgänge ab, täglich etwa 70.000 Sessions. Die Plattform zeigt Echtzeitdaten wie Verfügbarkeit, Netzstatus, Preis oder Ladeleistung und ermöglicht das Starten von Ladevorgängen per App, RFID-Karte oder Plug & Charge.

Zwei Lösungen für Flotten

Burdensky stellte nicht nur die Lösungen von DCS für Autohersteller vor, sondern auch die beiden Angebote für Flottenmanager. Charge Now for Business richtet sich an größere Flotten, die detailliertes Kartenmanagement, statische Tarife oder komplexe Unternehmensstrukturen abbilden müssen. Das Portal bietet umfassende Transparenz über alle Ladevorgänge und erlaubt das Anlegen von Fahrerprofilen, Flottengruppen und API-Integrationen. Nachteil allerdings bislang: Die oben genannten Ladelösungen der OEM direkt in deren App oder Navigationssystem können darüber nicht genutzt werden.

Anders sieht das bei der noch recht neuen New Fleet Solution aus. Das Besondere: Die Fahrer bewegen sich vollständig in der OEM-Welt. Navigation im Fahrzeug, OEM-App, Plug & Charge – alles funktioniert ohne Medienbruch. Fahrer erhalten zudem Zugang zu Promotions und Spezialtarifen der Hersteller, was früher nur Privatkunden vorbehalten war. Diese Lösung sei „State of the Art“ und mache kleinen Flotten das elektrische Laden erheblich leichter, so Burdensky. Allerdings:Diese Lösung ist zunächst nur für Unternehmen mit maximal 50 E-Fahrzeugen verfügbar.

Reichweitensorgen überflüssig

Aus ihrer Zeit bei Tesla und Mercedes bringt Burdensky die Erkenntnis mit, dass Reichweite, Alltagstauglichkeit und Abrechnung die wichtigsten Faktoren für die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen im Flottenbereich bleiben. Gleichzeitig hätten sich die Rahmenbedingungen stark verändert. „Das ist heute einfach nicht mehr der Fall“, sagt sie über frühere Reichweitensorgen und verweist darauf, wie stark die E-Auto-Technologie vorangeschritten ist.

Mit wachsendem regulatorischem Druck, einer deutlich zuverlässigeren Ladeinfrastruktur und attraktiven OEM-Angeboten werden Elektroautos in der Flotte zum Standard, ist sich Burdensky sicher. Deshalb will Sie gemeinsam mit der Branche „die Elektrifizierung der Flotten weiter vereinfachen“.

Sie möchten sich den kompletten Vortrag anschauen? Dann nutzen Sie bitte den Videoplayer oberhalb des Beitrags oder gehen zu YouTube.

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