Deutschland fördert Batterie-Produktion in Kohleregionen
Mit dieser Förderung will das Wirtschaftsministerium nach eigenen Angaben Gesamtinvestitionen von rund 600 Millionen Euro anreizen, wie es in der Mitteilung heißt. „Mit ihnen entstehen rund 600 neue und nachhaltige Industriearbeitsplätze und bis zu 3.000 weitere in vor- und nachgelagerten Lieferketten“, so das BMWE.
Unter anderem hat das deutsche Batterierecyclingunternehmen Cylib eine Förderung in Höhe von 63,4 Millionen Euro gesichert, um die zweite Ausbaustufe seiner Anlage in Dormagen zu finanzieren – also im Rheinischen Revier. Ziel ist der Bau Europas erster Recyclinganlage für Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP), um die Batteriematerialien im Kreislauf zu halten. Die Anlage soll 30.000 Tonnen pro Jahr verarbeiten können und mit dem hydrometallurgischen Verfahren auf eine Materialausbeute von 90 Prozent kommen. Die Emissionen sollen dabei um 30 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren sinken. Mit den über 63 Millionen Euro Förderung übernimmt der Bund etwa ein Drittel der Kosten, die Gesamtinvestition wird mit 181,13 Millionen Euro angegeben. Mit dem Projekt sollen 180 direkte und 1.000 indirekte Arbeitsplätze entstehen.
Gefördert wird auch AMG-Lithium für den Ausbau seiner Produktionskapazitäten zur Herstellung von Lithiumsalzen in Batteriequalität in Bitterfeld-Wolfen. Damit wird das Mitteldeutsche Revier abgedeckt. Das Ziel ist eine jährlichen Produktionskapazität von 20.000 Tonnen Lithiumverbindungen in Batteriequalität, was einer Batterieproduktion von etwa 34 GWh im Jahr entsprechen soll. Kern des Projekts ist ein „innovatives Verfahren zur Aufbereitung und Wiederverwendung von Calciumoxid“. Das BMWE fördert hier 36 Millionen Euro der 180 Millionen Euro Gesamtinvestition. AMG-Lithium will in Bitterfeld-Wolfen 70 neue Arbeitsplätze bis 2029 schaffen.
Im Lausitzer Revier im Industriepark Schwarze Pumpe errichtet die Altech Batteries GmbH in Spreetal eine Fabrik für stationäre Energiespeicher aus Kochsalz, um ein weiteres Projekt zu nennen. Dabei geht es um „Natriumchlorid-Festkörperbatterien mit vollständig regionaler Lieferkette“. Während der Projektlaufzeit bis Ende 2028 sollen 162 Arbeitsplätze entstehen, langfristig mit den Grundlagen jedoch bis zu 700 Arbeitsplätze. Von den 153,69 Millionen Euro Gesamt-Invest stammen 46,11 Millionen Euro vom BMWE.
„Kleine wie große Unternehmen gestalten mit diesen und vier weiteren Projekten die industrielle Neuorientierung der Kohleregionen aktiv mit. Sie leisten zugleich einen wichtigen Beitrag für die Resilienz des Industriestandorts Deutschland“, teilt das Ministerium mit. Das BMWE will im kommenden Jahr eine neue Förderbekanntmachung veröffentlichen, mit der die Unternehmensförderung in den Kohleregionen fortgesetzt werden soll.
„Die Kohleregionen werden zu Zukunftsregionen der Industrie“, sagt Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU). „Mit der Förderung von Batteriezellen, Recycling und weiteren Schlüsseltechnologien schaffen wir neue Wertschöpfung, sichere Arbeitsplätze und mehr technologische Souveränität für Deutschland. Gerade in Zeiten globaler Unsicherheiten ist das ein starkes Signal. Wir bleiben verlässlicher Partner der Regionen.“
Die Förderung geht auf das Bundesförderprogramm STARK – Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerksstandorten – zurück, welches 2024 vom BMWE „um den Baustein einer investiven Unternehmensförderung“ erweitert wurde. Darüber wurden auch die Förderungen für die nun bewilligten Projekte möglich.
bundeswirtschaftsministerium.de, bundeswirtschaftsministerium.de (Projekte in der Übersicht als PDF), cylib.de





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