Nissan verkauft Batteriegeschäft an GSR Capital

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Die Gerüchte haben sich bestätigt: Wie Nissan nun offiziell mitteilt, will der Autohersteller sein gesamtes Batteriegeschäft an den chinesischen Finanzinvestor GSR Capital veräußern, um sich künftig voll auf das Design und die Fertigung von E-Autos zu konzentrieren. 

Der Verkauf umfasst die Akku-Sparte AESC inklusive aller Batteriewerke in Smyrna (Tennessee) und im britischen Sunderland sowie Teile der japanischen Batteriefertigung in Oppama, Atsugi und Zama. Nissan erwartet, dass der Deal im Dezember 2017 abgeschlossen werden kann. Die Belegschaft müsse sich jedoch keine Sorgen machen. Die Zentralen und Entwicklungszentren des Unternehmens bleiben in Japan.

Für GSR Capital sei der Kauf von AESC ein wichtiger Schritt im Bereich Entwicklung und Fertigung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben. Zusätzlich will GSR in Forschung und Entwicklung investieren und bestehende Produktionskapazitäten in den USA, Großbritannien und Japan ausbauen. Ebenso wolle GSR neue Standorte in China und Europa etablieren, um Kunden weltweit besser bedienen zu können.

Damit der Verkauf ermöglicht werden kann, wird Nissan zunächst den Anteil von 49 Prozent erwerben, den NEC bisher an AESC hält. Dies beinhaltet auch die Elektrodenfertigung von NEC. Das Unternehmen stimmte dem Verkauf seiner AESC-Anteile an Nissan unterdessen zu. Dann wird das Gesamtpaket an GSR veräußert – Bloomberg zufolge für rund eine Milliarde Dollar.

Damit ist der Versuch von Nissan, Geld mit einer eigenen Batterie-Produktion zu verdienen, klar gescheitert. Auch wenn die Kompetenz für dieses Thema durch das bisherige Engagement nicht zu verachten ist, werden andere Auto-Konzerne den Schritt genau analysieren. Das Signal aus Japan lautet: Batteriezellen sind ein Geschäft für Zulieferer. Und nur große und finanzkräftige Player können es meistern. Die Konzentration in diesem Feld wird weiter zunehmen. Die einzigen Gegenbeispiele mit einer integrierten Batterie-Strategie heißen fortan Tesla und BYD.
automobilwoche.de, manager-magazin.de, nissan-global.com

1 Kommentar

zu „Nissan verkauft Batteriegeschäft an GSR Capital“
Soeren
09.08.2017 um 20:16
Vielleicht sollte man etwas richtig stellen: BYD ist der einzige Hersteller der Welt, der alles (Zelle, Batterie und E-Auto) selber macht. Tesla hat zwar eine hohe vertikale Integration (Batterie, E-Maschine, etc.), kauft die Zelle schlussendlich aber auch vom strategischen Partner Panasonic zu. Die Gigafactory ist ein sehr gutes Konzept, im Grunde aber auch nur ein gigantischer "Lieferantenpark".

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