WLTP: Plug-in-Verknappung auch bei BMW und Daimler

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Die Verfügbarkeit von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben nimmt weiter ab: Nachdem bereits bei Volkswagen und Audi keine Plug-in-Hybriden mehr bestellt werden können, reiht sich Daimler mit den Mercedes-Modellen ein. Einzig bei BMW können noch einige Plug-in-Hybride konfiguriert werden. 

BMW hatte bereits im Frühjahr bei einigen Modellen einen Produktionsstopp verordnet, um die Fahrzeuge auf die Anforderungen des neuen Prüfzyklus WLTP umzurüsten. Die frühzeitige Reaktion hat sich offenbar gelohnt: So haben die Münchner auf Anfrage von electrive.net mitgeteilt, dass die Vorbereitungen auf die neuen EU-Prüfverfahren WLTP und RDE „planmäßig“ verlaufen. „Alle ab Juli 2018 für Deutschland produzierten BMW Benzinmotor- und Plug-in-Hybrid-Modelle werden mit Otto-Partikelfilter ausgestattet“, sagte eine BMW-Sprecherin. Und ergänzte: „Die BMW Plug-in-Hybrid-Modelle sind weiter im Programm und selbstverständlich bestellbar.“

Doch Ausnahmen gibt es auch bei BMW: Der 330e iPerformance und der X5 xDrive40e iPerformance werden für den WLTP nicht mehr ertüchtigt, da sich diese beiden Modelle „ohnehin am Ende des Lebenszyklus befinden“, so BMW. Die Lieferfristen für diese Modelle bleiben davon angeblich aber unberührt und würden wie üblich rund drei Monate betragen. Hierzu muss gesagt werden, dass der 330e und der X5 bereits 2015 vorgestellt wurden. Den neuen X5 hatte BMW erst im Juni dieses Jahres präsentiert. In den Handel kommt dieser ab November. Vom Plug-in-Hybrid ist allerdings noch keine Rede. Gleiches gilt auch für den neuen BMW 3er. Einen PHEV-Nachfolger für den 330e iPerformance soll es aber geben.

Weiterhin konfiguriert werden können aktuell der BMW 225xe iPerformance Active Tourer, 530e iPerformance, 740Le iPerformance, 740Le xDrive iPerformance und der 740e iPerformance. Und auch der Mini Cooper S E Countryman All4 steht im Online-Konfigurator des Konzerns bereit.

Weniger erfreulich gestaltet sich derzeit die Situation bei Daimler: Ein Blick in den Online-Konfigurator bei Mercedes-Benz zeigt, dass derzeit keine Plug-in-Hybrid und Hybrid-Modelle konfiguriert werden können. Für electrive.net Grund genug, bei den Schwaben nachzufragen. Im Bezug auf den GLC 350 e 4MATIC heißt es dazu in der Antwort der Pressestelle, dass „aufgrund der hohen Nachfrage nach diesem Plug-in-Hybrid die bestellbaren Kontingente im Handel nahezu ausgebucht“ sind.

Ferner würde die „dritte Generation der Hybride von Mercedes-Benz in den Startlöchern“ stehen. Bestellen kann man sie derzeit allerdings nicht. Die Auslieferungen für die in Genf enthüllten Diesel-Plug-in-Hybride der C- und E-Klasse waren für den Spätsommer angekündigt worden. Doch weder der C 350 e, noch der E 350 e können derzeit schon konfiguriert werden. Wann genau sie in den Handel kommen, ist noch unklar. Gleiches gilt übrigens auch für die Hybrid-Modelle C 300 h und S 300 h. Eine Daimler-Sprecherin teilte mit: „Die Markteinführung des 6-Zylinder Hybriden in der S-Klasse sowie der beiden Hybride der E-Klasse ist noch für 2018 geplant.“ Die Markteinführung der Hybrid-Modelle der C-Klasse sei jedoch erst für 2019 vorgesehen. Zum genauen Timing hält man sich bedeckt. „Aufgrund der hohen Vielfalt wird die Markteinführung der einzelnen Modelle vertriebsseitig auf Basis der Volumenplanung gestaffelt“, heißt es nebulös. Lieferzeiten könnten grundsätzlich je nach Baureihe und Ausstattung der einzelnen Modelle variieren.

Die Verzögerungen bei den Teilzeitstromern sind freilich auch auf die Umstellung auf den WLTP-Prüfzyklus und RDE zurückzuführen. Seit September 2017 gilt für alle neu homologierten Pkw bereits die WLTP-Norm. Ab dem 1. September 2018 geht’s dann zur Sache – und die Regeln gelten dann für jeden neu zugelassenen Pkw. Für die Hersteller bedeutet das einen hohen Aufwand: Bestehende Fahrzeuge müssen die Grenzwerte im strengeren WLTP-Prüfzyklen erfüllen.

Ins Gesamtbild passt eine aktuelle Meldung der „auto motor und sport“, wonach BMW und Mercedes auch die Einführung von Mildhybrid-Modellen verschieben – angeblich, weil Batterien nicht in ausreichender Zahl verfügbar sind. So würde BMW den ursprünglich „für 2018 geplanten Ersteinsatz eines 48-Volt-Mildhybrids auf frühestens Mitte nächsten Jahres“ vertagen – zur Modellpflege des Siebener. Und bei Mercedes würden die elektrifizierten Benziner sogar erst 2020 kommen.

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