Opel-Entwicklungszentrum soll 160 Ladepunkte erhalten

Opel wird am Rüsselsheimer Entwicklungszentrum mehr als 160 Ladepunkte für Elektroautos installieren. Zudem forscht der Autobauer mit der Universität Kassel sowie den beiden auf Ladeinfrastruktur spezialisierten Unternehmen Flavia IT und Plug´n Charge am Stromnetz der Zukunft. 

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Ausgelegt ist das Projekt „E-Mobility-Lab Hessen“ auf drei Jahre und soll durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert werden.

Dafür errichtet Opel an seinem Entwicklungszentrum ein intelligentes Lade- und -Infrastruktursystem für Elektrofahrzeuge. Die Installation der ersten Ladesäulen auf dem Opel-Gelände in Rüsselsheim sowie dem Testzentrum in Rodgau-Dudenhofen startet schon in wenigen Monaten. Insgesamt sollen es am Ende mehr als 160 Ladepunkte sein.

opel-ladeinfrastruktur-uebersicht-hessen

Basierend auf realen Daten sollen „umfangreiche und fundierte Simulationen“ einer Vielzahl von Szenarien ermöglicht werden. Dies gewährleiste die Übertragbarkeit der Resultate. Erarbeitet wurde das Konzept gemeinsam mit House of Energy, der Denkfabrik der hessischen Energiewende.

Im Testzentrum Rodgau-Dudenhofen wird außerdem ein modularer Batteriespeicher installiert, in dem Fahrzeugbatterien des Opel Ampera wiederverwendet werden, um Strom vorübergehend zu speichern. Dieser stationäre Batterieeinsatz im sogenannten Second Life dient dazu, Verbrauchsspitzen auszubalancieren und so das Stromnetz zu stabilisieren. Insgesamt werden 18 Fahrzeugbatterien in dem Batteriespeicher wiederverwendet, mit deren Speicherkapazität ein Vier-Personen-Haushalt laut Opel einen Monat lang mit Strom versorgt werden könnte.

Update 26.08.2020: Das auf drei Jahre angelegte Forschungs- und Entwicklungsprojekt „E-Mobility-Lab Hessen“ hat die erste Halbzeit abgeschlossen. In dem vom House of Energy initiierten Projekt arbeiten unter Leitung der Universität Kassel die Partner Plug´n Charge, Opel und Flavia IT in einem Reallabor daran, die hohen Anforderungen an eine intelligente Ladeinfrastruktur für E-Mobilität praxisnah und zukunftsorientiert zu lösen.

In dem Projekt bildet die gesamte E-Autoflotte des Entwicklungszentrums von Opel die zu erwartende Fahrzeugdichte und Mobilitätssituation für das Jahr 2035 ab, was auch für die Ladevorgänge gilt. Der Betrachtungsraum umfasst das gesamte elektrische System: Erzeugung, Markt, Netze, Speicher und eben Elektrofahrzeuge. Die intelligente Integration der E-Mobilität in die elektrotechnische Infrastruktur steht im Mittelpunkt. Bei minimalem Ausbau ein Maximum an Leistungsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit zu erreichen, ist das erklärte Ziel.

Konkret wird untersucht welche Art und Ausprägung der „Smartness“, also des Datenaustauschs und der Datenverarbeitung in Echtzeit, dieses Ziel am besten unterstützt. Im Rahmen des Projekts wurde das Opel-Betriebsgelände in Rüsselsheim von Plug’n Charge mit über 140 Ladepunkten ausgestattet, an denen seit über einem Jahr unter den unterschiedlichsten Bedingungen interne Flottenfahrzeuge, Dienstwagen sowie neueste E-Fahrzeugentwicklungen von Opel geladen werden.

Zum Einsatz kommt die TWIN Box von Plug’n Charge mit zwei gegenüberliegenden Ladepunkten. Alle Ladestationen sind an ein Kommunikationssystem angebunden und verfügen über Funktionen wie Laststeuerung, Abrechnungsoptionen, Selbstdiagnose, Kommunikation zum Nutzer über Apps sowie das Laden per Paypal oder Kreditkarte. Aktuell werden von Plug´n Charge in Ergänzung zum bereits genutzten, netzbezogenen Lastmanagement weitere Funktionalitäten entwickelt wie die intelligente Verteilung der im elektrischen System verfügbaren Leistung, auch Dynamic Load Management (DLM) genannt. Die Verteilung erfolgt dabei konfigurierbar, dynamisch und effektiv.
opel.com, house-of-energy.org (Update)

2 Kommentare

zu „Opel-Entwicklungszentrum soll 160 Ladepunkte erhalten“
Michi
07.11.2018 um 15:41
Wieso wird so etwas immer mit Steuergeldern gefördert? Letztendlich will sich Opel die Ladestationen für ihr Werksgelände finanzieren. Einen Pufferakku dazu und schon fließen die Steuergelder? Dass man Ladestationen ins Netz mit Lastmanagement integrieren kann haben schon viele Praxisbeispiele gezeigt. Bswp. die N-ERGIE, die 50 Wallboxen mit Lastmanagement betreiben um ihre E-Golf Flotte zu laden oder das Parkhaus von Bechtle, ebenfalls mit 50 Wallboxen und Lastmanagement.
gerd
08.11.2018 um 13:14
Oder gar der Zweitarifzähler für Nachtspeicheröfen. Warum wird mit dieser uralten aber einfachen Technik nicht Angebot und Nachfrage geregelt??

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