EU erlaubt Carsharing-Fusion von DriveNow und Car2go

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Die EU-Wettbewerbshüter haben den angekündigten Zusammenschluss der Mobilitätsdienste von Daimler und BMW inklusive der Carsharing-Angebote Car2go und DriveNow unter Auflagen erlaubt. 

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Mit der Zusammenlegung des Carsharings und der Mobilitätsdienste von BMW und Daimler sollen die Kosten geteilt und das Wachstum vorangetrieben werden. Zudem ist die Fusion auch als Kampfansage an Uber und andere Unternehmen gerichtet, die mit ihren Angeboten in das Geschäft der Autobauer einfallen.

Im Moment bleibt die Wirtschaftlichkeit von Carsharing-Angeboten noch immer eine Herausforderung. Speziell das Free-Floating-Prinzip stellt die Anbieter vor Probleme. Gegenüber internationalen Wettbewerbern wie Uber aus den USA oder Didi aus China hilft letztlich wohl nur Größe. Da kann die Zusammenarbeit der deutschen Premium-Konzerne vielleicht helfen.

Da beim Carsharing allerdings wettbewerbsrechtliche Probleme in sechs Städten (Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Köln, München und Wien) gesehen werden, müssen BMW und Daimler auch anderen Anbietern von Mobilitäts-Apps den Zugang zu ihren Programmierschnittstellen gewähren. Bedeutet: Die Carsharing-Dienste der beiden Autobauer müssen auch in anderen Mobilitäts-Apps angezeigt werden können. Darüber hinaus müssen andere Anbieter von kurzzeitigen Autovermietungen einen Zugang zu Moovel erhalten.

Insgesamt sechs Joint Ventures gründen Daimler und BMW nun. In denen werden die Mobilitätsdienste der beiden Unternehmen in fünf Geschäftsbereichen zusammengeführt: Ein Carsharing-Angebot mit DriveNow und Car2go, ein Ride-Hailing-Service, ein Park-Dienst, ein weiteres JV für Ladestations-Angebote und ein fünftes Joint Venture für mögliche andere Mobilitätsangebote. Das letzte Gemeinschaftsunternehmen wird die Marken verwalten und die anderen fünf Joint Ventures auslizenzieren.

Update 07.12.2018: BMW und Daimler müssen den geplanten Zusammenschluss ihrer Carsharing- und Fahrdienste ins nächste Jahr verschieben. Derzeit würden noch Gespräche mit der US-Wettbewerbsbehörde geführt, weshalb der geplante Abschluss der Transaktion in diesem Jahr nicht mehr zu schaffen sei, heißt es. Das gemeinsame Mobilitätsunternehmen mit Standort in Berlin soll voraussichtlich Anfang 2019 gegründet werden.

Update 19.12.2018: Nach den EU-Wettbewerbshütern hat nun auch das US-Kartellamt die Fusion der Mobilitätsdienste von Daimler und BMW inklusive der Carsharing-Angebote Car2go und DriveNow genehmigt. Damit steht dem Zusammenschluss nichts mehr im Weg. Vollzogen werden soll die Fusion Ende Januar, die nächsten Schritte will das neue Unternehmen im Laufe des ersten Quartals 2019 bekannt geben.
automobilwoche.de, heise.de, europa.eu (Update 07.12.2018), daimler.com (Update 19.12.2018)

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