VW und JAC planen Elektroauto-Werk in Hefei/China

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Das Joint Venture von Volkswagen und JAC will umgerechnet rund 674 Mio Euro in den Bau eines Elektroauto-Werks im chinesischen Hefei investieren. Offenbar liegt auch bereits die Umweltgenehmigung vor, eine Stätte zur Produktion von 100.000 rein elektrischen Autos pro Jahr zu errichten.

Das berichtet Reuters unter Berufung auf lokale Behörden. Außerdem zitiert die Nachrichtenagentur einen Sprecher des Joint Ventures mit den Worten, dass die Genehmigung ein „geordneter Fortschritt des Projekts“ sei und das erste elektrische Modell des Unternehmens, der E20X, noch in diesem Jahr auf den Markt kommen werde. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen nur moderat veränderten Ableger des JAC-Kompaktstromers iEV7S. Der E20X wird der erste Stromer unter der Flagge der im April 2018 auf der Auto China vorgestellten Elektroauto-Marke SOL sein, die explizit für den chinesischen Markt geschaffen wurde.

Bereits im Winter hatte das Joint Venture in Hefei den Grundstein für ein Forschungs- und Entwicklungszentrum mit Fokus auf Elektrifizierung, Konnektivität und autonomes Fahren gelegt. Der Spatenstich folgte Mitte Dezember nur rund zwei Wochen nach Unterzeichnung einer Absichtserklärung zwischen Volkswagen, JAC und Seat zur gemeinsamen Entwicklung elektrischer Seat-Fahrzeuge in China. Zusammen wollen die Partner die Marke Seat im Jahr 2021 auf dem chinesischen Markt einführen. Dazu hatte sich die spanische VW-Tochter bereits Mitte 2018 dem China-Joint-Venture JAC-Volkswagen angeschlossen.

Und die Bande zwischen Volkswagen und JAC könnte noch enger werden: Erst vor zwei Wochen meldete ebenfalls Reuters, dass Volkswagen den Kauf einer großen Beteiligung an dem chinesischen Joint-Venture-Partner prüfe und hierfür Goldman Sachs als Berater eingeschaltet habe. Bisher galt als gesetzt, dass sich VW bei seiner China-Offensive vor allem auf die langjährigen Partnerschaften mit FAW und SAIC stützt. Unter anderem bauen die Wolfsburger mit SAIC aktuell ein Elektroautowerk in Shanghai auf, in dem ab 2020 vor allem Audi-Fahrzeuge vom Band laufen sollen. Doch JACs Rolle bei VWs China-Offensive könnte wesentlich tragender werden, sollten sich die Beteiligungs-Gerüchte bestätigen.

Die Ambitionen des deutschen Autokonzerns sind mit Blick auf die Volksrepublik enorm: Binnen zwei Jahren will Volkswagen mehr als 30 neue Modelle mit Elektro- und Plug-in-Hybridantrieben auf den chinesischen Markt bringen, wobei die Hälfte lokal produziert und die andere Hälfte importiert werden soll. Ziel des Konzerns ist es, im Jahr 2020 rund 400.000 elektrifizierte Fahrzeuge auszuliefern und diese Zahl bis 2025 auf 1,5 Millionen zu steigern.
reuters.com

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