Flankiert von JAC-VW wagt Seat den Marktstart in China

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Seat schließt sich dem China-Joint-Venture JAC-Volkswagen an und soll voraussichtlich ab 2021 Zugang zum chinesischen Markt bekommen. Geplant sind bis dahin u.a. der Bau eines gemeinsamen F&E-Zentrums und die Entwicklung einer neuen Plattform für E-Fahrzeuge.

Eine entsprechend lautende Absichtserklärung haben die drei Parteien in Berlin nun im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel und des chinesischen Premierministers Li Keqiang unterzeichnet.

Die Beteiligung der spanischen VW-Tochter Seat an dem Gemeinschaftsunternehmen solle entweder durch eine Kapitalerhöhung bei JAC-Volkswagen oder eine Anteilsübertragung seitens der Volkswagen Group China erreicht werden, heißt es in einer Pressemitteilung des VW-Konzerns.

Für Seat ist es bereits der zweite Anlauf in China. Mit dem Leon FR hatte VW die Spanier 2012 schon einmal als Import-Marke im Reich der Mitte etablieren wollen. Das Unterfangen galt zwei Jahre später als gescheitert. Beim neuerlichen Versuch stehen die Vorzeichen anders: Seat kehrt diesmal flankiert von JAC als Elektro-Marke zurück.

Eines der ersten Projekte des Trios wird die Errichtung eines Forschungs- und Entwicklungszentrums sein, das sich der Konstruktion neuer E-Fahrzeuge und speziell auf China zugeschnittener Technologien für Konnektivität und autonomes Fahren widmen soll. Eröffnet wird es voraussichtlich 2021, wo genau ist nicht bekannt.

Bereits fest vereinbart ist darüber hinaus die gemeinsame Arbeit an einer neuen E-Plattform „auf Basis der technologischen Ressourcen der drei Parteien“, wie es heißt. Erklärtes Ziel ist es demnach, eine größere Auswahl an E-Autos zu schaffen – sowohl für chinesische Kunden als auch weltweit. Bekanntlich strebt der VW-Konzern an mithilfe seiner Partner – neben JAC-Volkswagen sind das die Joint Ventures FAW-Volkswagen und SAIC-Volkswagen – in den kommenden sieben, acht Jahren rund 40 lokal produzierte Modelle mit rein elektrischem Antrieb bzw. Plug-in-Hybride herauszubringen.

Zudem hat Volkswagen derweil mit seinem China-Partner FAW sowie mit dem China Intelligent and Connected Vehicles Research Institute Absichtserklärungen in den Bereichen E-Mobilität, Konnektivität, Mobilitätsdienste und autonomes Fahren unterzeichnet. Ebenso ist der Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur und allen damit verbundenen Geschäftsaktivitäten vorgesehen.

So viel zu den China-Plänen. Auch in der VW-Zentrale in Wolfsburg gibt es noch eine Neuigkeit – und zwar im Personalbereich: Volkswagen holt den ehemaligen Chef des Zulieferers ZF, Stefan Sommer, für das Ressort Beschaffung in den Konzernvorstand. Die Rede ist von spätestens ab 1. Januar 2019, laut der „Automobilwoche“ könnte der Manager die Stelle aber schon am 1. September antreten. Sommer übernimmt oben genanntes Ressort und zusätzlich die Verantwortung für die weltweit 56 Komponentenwerke der Volkswagen AG. Damit sind seine Aufgaben breiter gefächert als die seines Vorgängers Francisco Javier Garcia Sanz, der das Unternehmen im April auf eigenen Wunsch verlassen hat. Wie dieser Tage berichtet, will VW 2019 einen separaten Geschäftsbereich mit Fokus auf die Entwicklung und Produktion von Komponenten schaffen, zu denen auch die Elektroantriebe des Unternehmens gehören.

Dr. Stefan Sommer ist promovierter Maschinenbau-Ingenieur und übernahm 2010 im Konzernvorstand von ZF die Verantwortung für das Ressort Materialwirtschaft und 2012 bereits den Vorstandschefposten. Nach Differenzen mit Andreas Brand, dem Vorsitzenden der Zeppelin-Stiftung, der ZF gehört, nahm er Ende 2017 seinen Hut.

Außerdem wird Dr. Thomas Sedran, Leiter Generalsekretariat und Konzernstrategie der Volkswagen Aktiengesellschaft, mit Wirkung zum 1. September 2018 Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge. Er folgt in dieser Funktion auf Dr. Eckhard Scholz, der seine Tätigkeit auf eigenen Wunsch beendet. Ein Nachfolger von Thomas Sedran wird zu einem späteren Zeitpunkt benannt.
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