Hamburg: Bis zu 60 Prozent Förderung für intelligente Ladepunkte

the-mobility-house-hamburg-ladestation-charging-station

The Mobility House hat als Umsetzungspartner nähere Details zum Hamburger Projekt ELBE veröffentlicht, in dessen Rahmen in der Hansestadt bis zu 7.400 private Ladepunkte für Elektroautos an Gebäuden, auf Firmenarealen und in Parkhäusern entstehen sollen.

Gefördert werden demnach je nach Antragsteller zwischen 40 und 60 Prozent der Kosten. Bezuschusst werden die Ladehardware, vorbereitende technische und bauliche Maßnahmen, die Installation und Inbetriebnahme sowie die Betriebsführung bis zum Laufzeit-Ende des Projekts.

In dem ELBE-Projekt (ELectrify Buildings for EVs) soll die dezentrale Ladeinfrastruktur für Mieter, Wohnungseigentümer, Beschäftigte und deren Arbeitgeber gefördert werden. Die Initiatoren, darunter die Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, streben eine massive Aus- und Umrüstung von privaten Wohn- und Gewerbebauten, Firmenarealen, Parkhäusern und Betriebsgeländen an – mit einem intelligenten Energiekonzept.

Mit einer IT-Schnittstelle zwischen Ladestationsbetreiber und dem örtlichen Verteilnetzbetreiber können die Ladestationen netzdienlich und intelligent gesteuert werden. Das soll einen netzverträglichen Ausbau der Elektromobilität ermöglichen und zu jeder Zeit die Versorgungssicherheit garantieren.

The Mobility House hat auch ein Anwendungsbeispiel für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erstellt. Das Szenario umfasst ingesamt 22 Ladepunkte: Zwei Parkplätze für Gäste werden mit 22-kW-Ladern ausgestattet. Zehn Parkplätze für Flottenfahrzeuge, die flexibel im Unternehmen eingesetzt werden, erhalten ebenfalls 22-kW-Lader. Bei den zehn Parkplätzen für Mitarbeiter reichen günstigere Ladepunkte mit 3,7 kW – da die Mitarbeiter rund acht Stunden parken, kann in dieser Zeit auch mit der geringeren Leistung Strom für die tägliche Pendelstrecke geladen werden. Insgesamt rechnet The Mobility House hier mit Kosten von 34.000 Euro für den technischen Vorlauf, die Hardware, Installation und den Betrieb inklusive Lastmanagement. Von dieser Summe könnten bis zu 20.400 Euro gefördert werden, womit der Eigenanteil des Unternehmens auf 13.600 Euro sinkt – für 22 Ladepunkte.

Die Anträge müssen an die IFB Hamburg (Hamburgische Investitions- und Förderbank) gestellt werden. Es ist auch möglich, die Leistungen im Leasing zu beziehen und gefördert zu bekommen. Antragsberechtigt sind z.B. Arbeitgeber für Dienstwagen ihrer Mitarbeiter, Betriebe und Flottenbetreiber für die eigene Flotte, Unternehmen für ihre Kundenparkplätze, Parkhausbetreiber, Wohnungsbaugesellschaften, Projektentwickler, etc. für ihre Mieter in Wohn- und Gewerbeobjekten sowie Vereine, Kirchen und Stiftungen.
Quelle: Info per E-Mail, ifbhh.de (Antragsdokumente)

3 Kommentare

zu „Hamburg: Bis zu 60 Prozent Förderung für intelligente Ladepunkte“
notting
24.07.2019 um 13:14
"Bei den zehn Parkplätzen für Mitarbeiter reichen günstigere Ladepunkte mit 3,7 kW – da die Mitarbeiter rund acht Stunden parken, kann in dieser Zeit auch mit der geringeren Leistung Strom für die tägliche Pendelstrecke geladen werden." - 1phasige Lader sind oft genug sehr ineffizient bzw. haben eine hohe Blindleistung -> viel geringere Wirkleistung=reale Ladegeschwindigkeit als angegeben. - Was ist mit Teilzeit-Mitarbeitern bzw. Leuten die z. B. früher ins WE starten möchten gerade _weil_ sie weit fahren müssen? Von "Zwischenstufen" wie z. B. dass bei mir auf der Arbeit selbst an einem normalen Arbeitstag nur 4,5h Kernzeit gibt mal ganz abgesehen. - Was ist mit Mitarbeitern die daheim nicht laden können und deswegen auch Privatfahrten ladetechn. dazukommen und sie sogar für den Strom zahlen würden? - Und einige Mitarbeiter werden weiter fahren als irgendwelche Durchschnittswerte.2kW * 8h sind gerade mal 16kWh (Quelle z. B. http://zoepionierin.de/warum-zoe-nicht-in-die-schuko-steckdose-passt/ für die reale 1phasige Zoe-Ladeleistung älterer Zoes). Im Winter mit viel AB, Stau-/Einkaufs-Umwegen und vllt. nicht gerade ein Kleinwagen wird das selbst einem durchschn. Auto-Pendler bestenfalls nur sehr knapp reichen. Außerdem wird wohl die Vorklimatisierung gerne verwendet werden...Was ist mit den Mehrkosten dadurch, dass mehr Ladesäulen aufgestellt und vor allem gewartet werden müssen (E-Check!) statt weniger Ladesäulen mit mehr Leistung? Klar, während der Arbeit umparken ist auch blöd. Aber selbst wenn's nur 11kW sind, ist die Ladeleistung um ein Vielfaches höher. Die Akkus werden ja auch immer größer sodass man problemloser höhere Ladeleistungen fahren und auch auf die letzten 20-30% wo lahm geladen wird von der gerade real benötigten Reichweite her verzichten kann.notting
Northbuddy
25.07.2019 um 09:12
War ja klar. Irgendwas ist immer ;)Es ist einflexibles Modell, welches zeigt, wie man es nutzen kann. Natürlich muss es an den Bedarf angepasst werden. Warum man aber immer gleich mit den Ausnahmen kommen muss? Die Masse arbeitet 8 Stunden am Arbeitsplatz. Wäre schön, wenn die Ausnahmen (die man sicherlich auch beachten sollte) die Masse nicht immer argumentativ ausbremsen würden. Warum man mit 2kw (Schuko) rechnen muss, obwohl im Beispiel 3.7kw (Wallbox, 1phasig) genutzt werden (mit Ladeverlust sicherlich immer noch >3kw * 8h = 24kwh, bei der Zoe immerhin 160km!) ist auch fraglich. Mein Hybrid ist nach 3 Stunden mit 3.7kwh voll - und das reicht im Alltag bei mir für 100% elektrisches Fahren.Wenn die Boxen gesteuert und freigeschaltet werden können, dann fangen die Möglichkeiten doch erst an. Teilzeitkräfte (über die Freischaltung identifiziert) werden ggf. schneller geladen als die Vollzeitkollegen. Wichtig ist, das man ein Netzdienliches und verlässliches Lastmanagement machen kann. Wie dies dann konkret aussieht steht auf einem anderen Blatt.
Heinz
24.07.2019 um 13:52
Guter Mann, es ist nur ein Rechenbeispiel :-D Sollte wohl zeigen, dass nicht nur 22-kW-Lader gefördert werden können. Immer mit der Ruhe ;-)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch