VW ID. Space Vizzion: Der elektrische Passat soll 2021 kommen

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VW hat am Vorabend der Los Angeles Auto Show mit dem ID. Space Vizzion die inzwischen siebte Studie der ID.-Familie vorgestellt. Bei der Präsentation nannte Volkswagen auch weitere Details zum Marktstart des späteren Serienmodells.

Der 250 kW starke Elektro-Kombi auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukastens (MEB) bietet 82 kWh Batteriekapazität (brutto, 77 kWh netto) und einen cW-Wert von 0,24. Dank der aerodynamischen Karosserie sollen bis zu 590 Kilometer im WLTP-Zyklus möglich sein.

Bereits vor einigen Tagen hatte VW erste Renderings der Studie veröffentlicht. Mit der Premiere gibt es nicht nur echte Fotos des Wagens, sondern auch weitere Daten. Mit 4,96 Metern sprengt der Kombi die Grenze der Mittelklasse (eine Mercedes E-Klasse ist in etwa genauso lang) und überragt den aktuellen Passat um ganze 19 Zentimeter. Er ist auch etwas breiter, aber quasi genauso hoch wie das beliebte Mittelklasse-Modell der Wolfsburger. Wie groß das spätere Serienmodell wird, bleibt abzuwarten.

Auffällig ist aber, dass der ID. Space Vizzion die Zusatzlänge nicht in einen größeren Kofferraum ummünzen kann: Mit 596 Litern liegt das Ladevolumen sogar deutlich unter den 650 Litern des Passat Variant. Der Grund ist der Heckmotor des MEB-Modells: Bei der Norm-Messung wird auch das Ladeabteil unter dem variablen Kofferraumboden mit eingerechnet. Im ID: Space Vizzion entfällt das aufgrund des Heckmotors. Wie groß der Unterschied des nutzbaren Volumens in der Praxis ist, bleibt also abzuwarten.

Aktuell ist beim ID. Space Vizzion nur von einer Batteriegröße die Rede, die 77-kWh-Variante entspricht dabei der kommenden größten Batterie des ID.3. Der MEB selbst ermöglicht noch größere Batterien, was aus Preisgründen in der Mittelklasse aber nur in wenigen Fällen attraktiv sein dürfte. Eine etwas realistischere Einordnung der WLTP-Reichweite von 590 Kilometern gibt der Blick auf die in den USA veröffentlichten EPA-Werte: Die 483 Kilometer (300 Meilen) könnten eher einer Alltags-Reichweite im Sommer entsprechen, im Winter und auf Autobahnen nochmals etwas darunter.

Bei den Antrieben spricht Volkswagen schon jetzt über zwei Varianten: Die Basisversion mit einem Motor im Heck kommt auf 205 kW Leistung und 550 Nm Drehmoment. Die Allrad-Version mit der bekannten Bezeichnung „4Motion“ erhält einen zweiten Motor an der Vorderachse, die Systemleistung wird mit 250 kW angegeben. Den Standard-Spurt auf 100 km/h soll der E-Kombi in sportlichen 5,4 Sekunden schaffen. Eine Reichweite für das Allrad-Modell nennt VW in der Mitteilung aber nicht.

Geht es nach VW, soll die Reichweite aber auch auf der Autobahn (bei Richtgeschwindigkeit) nicht dramatisch sinken. Erreichen wollen das die Wolfsburger mit einer guten Aerodynamik und dem erwähnten cW-Wert von 0,24. Laut VW wird die Front- und Dachparte des Wagens vom Fahrtwind durchströmt und verbessert so die aerodynamischen Eigenschaften. Dabei haben die Designer und Konstrukteure ausgenutzt, dass hinter der Front keine großen Kühler und ein massiver Verbrenner sitzen müssen. Der Fahrtwind strömt dabei einerseits durch eine Querspange zwischen den Scheinwerfern über die extrem tief angeordnete Motorhaube gezielt nach hinten. Ebenfalls durchströmt wird in den Außenbereichen der vordere Stoßfänger; auch hier wird die Luft gezielt nach hinten geleitet.

Im Innenraum will VW auf nachhaltige Rohstoffe setzen. So soll laut der Mitteilung statt Leder ein Material namens „AppleSkin“ verwendet werden – ein Kunstleder, für das unter anderem Reststoffe aus der Apfelsaftproduktion verwendet werden. Beim Platzangebot soll der ID. Space Vizzion die Vorteile des MEB voll ausnutzen und ein Raumgefühl wie in der Oberklasse bieten.

Der ID. Space Vizzion gibt einen konkreten Ausblick auf die Serienversion, die Ende 2021 vorgestellt und in verschiedenen Versionen in Nordamerika, Europa und China auf den Markt kommen wird.
heise.de, volkswagen-newsroom.com

5 Kommentare

zu „VW ID. Space Vizzion: Der elektrische Passat soll 2021 kommen“
mike
21.11.2019 um 08:23
nicht schlecht. bei den Felgen könnteman die Aerodynamik auch noch verbessern.
Thomas
21.11.2019 um 11:10
Ein Heckmotor in der Basisvariante. Was befindet sich dann unter der klassischen Motorhaube?
Hans
21.11.2019 um 13:18
Wäre schon interessant, ob der MEB einen Front Kofferraum grundsätzlich ermöglicht. Müssen wir uns wohl noch gedulden bis... 2021?Ob dann das Tesla Model 3 Design noch 'in' ist?
Simon Saag
21.11.2019 um 12:50
Wohl vor allem Luft, für die durchströmte Front. An einen Frunk glaube ich nicht so recht. Der wäre a) wegen der Luftauslässe unpraktisch weit hinten und b) hätte uns das die VW-Kommunikation schon wissen lassen, wenn das Auto so ein praktisches Detail hätte :-)Aber mit maximal 75 kW wird der vordere Motor ja auch nicht sehr groß sein. Von da her schon eine berechtigte Frage!
Bartholomäus Steiner
21.11.2019 um 19:25
Endlich ein Kombi! Bestes Auto!

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