Sono Motors: Radikal neue Finanzierungsstrategie

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Das Münchner Startup Sono Motors hat seine Finanzierungsstrategie radikal geändert. Statt auf strategische Investoren setzt Sono nun wieder verstärkt auf Crowdfunding. Der kurzfristige Finanzbedarf scheint hoch, wie eine nun gestartete Kampagne vermuten lässt. Auch die Produktion des Sion verschiebt sich deutlich.

In der heute gestarteten Crowdfunding-Kampagne will das Unternehmen 50 Millionen Euro einnehmen – und das bis gerade einmal zum 30. Dezember 2019. Innerhalb von vier Wochen sollen 2.000 Fahrzeugreservierungen erreicht werden, wie aus einer Mitteilung des Unternehmens hervorgeht. Die Zahlungen der Reservierer werden aber nur fällig, wenn auch das Kampagnenziel erreicht wird, wie eine Sprecherin auf Nachfrage betont.

Doch wer sich jetzt für eine Investition entscheidet, muss auf seinen Sion noch einige Zeit warten: Da der grundlegende Strategiewechsel bei der Unternehmensfinanzierung „die Erschließung neuer Finanzmittel erforderlich macht“, verschiebt sich die Produktion der ersten Fahrzeuge auf September 2021, wie Sono Motors in der Mitteilung schreibt. Falls er überhaupt gebaut wird: Wenn das Finanzierungsziel nicht erreicht wird, wird der Sion in der geplanten Form nicht auf die Straße kommen, wie das Unternehmen klarstellt.

Um die Interessenten trotz dieser Aussicht (und dem Risiko, dass die Neuausrichtung scheitert) von der Investition zu überzeugen, hat sich das Gründerteam um Laurin Hahn, Jona Christians und Navina Pernsteiner zu einem ungewöhnlichen Schritt entschlossen: Sie bringen ihre noch verfügbaren Gewinnbeteiligungen (64 Prozent der Gewinnbezugsrechte) in einen Community Pool ein. Sprich: Sie übertragen ihre angepeilten Gewinne auf die heutigen Reservierungsinhaber eines Sion. Sie verzichten auf persönliche Gewinne, wollen aber ihre Stimmrechte behalten. Aktuell hält das Gründerteam 74 Prozent der Unternehmensanteile.

In der kommenden Woche wollen Hahn und Christians bei einigen Veranstaltungen in Deutschland den direkten Austausch mit Reservierungsinhabern suchen, um Fragen rund um die Finanzierungskampagne zu beantworten.

Mit der bisherigen Finanzierungsstrategie, bei der auch internationale Finanzinvestoren eine Rolle gespielt haben, sehen die Gründer inzwischen das Konzept des Sion als bedroht an. „Wir haben in den letzten Monaten immer wieder feststellen müssen, dass unsere Ziele in völligem Widerspruch zu denen klassischer Finanzinvestoren stehen“, sagt Co-CEO Hahn. „Aggressives Wachstum und schnelle Profite lassen sich kaum mit einem nachhaltigen Unternehmens- und Fahrzeugkonzept vereinbaren, das den Zugang zu bezahlbarer und klimafreundlicher Elektromobilität in der Breite ermöglichen soll.“

Die Entwicklung eines Autos ist kapitalintensiv, die Fertigung ebenfalls. Laut den bisherigen Plänen sollte der Sion ab 2020 bei NEVS in Schweden gebaut werden, innerhalb von acht Jahren sollten 260.000 Exemplare gebaut werden. An den geplanten Stückzahlen und NEVS als Produktionspartner will Sono aber festhalten.

Mit „klassischen“ Investoren will Sono Motors den Finanzbedarf nun nicht mehr decken – aus Sicht der Gründer hätte das „Abwandern von Technologie und Patenten letztendlich das Aus für das zukunftsweisende Konzept des Sion“ zur Folge gehabt. Stattdessen will sich das Unternehmen jetzt über die Community finanzieren, die „die sich ein profitables, aber verantwortungsvoll handelndes Unternehmen wünscht“, wie es Jona Christians ausdrückt. „Wir haben uns im Spannungsfeld zwischen unseren Versprechen an die Reservierer und den Anforderungen von Investoren zerrieben und zunehmend verbogen“, sagt der Co-CEO und Mitgründer. „Das mussten wir unbedingt korrigieren. Soziale Verantwortung und Klimaschutz wären sonst auf der Strecke geblieben und damit all das, wofür wir angetreten sind.“

Neben den offenbar unvereinbaren Vorstellungen der Finanzinvestoren sieht Hahn ein grundsätzliches Defizit in Deutschland. „Zusätzlich funktioniert die Bereitstellung von Wagniskapital für Startups mit kapitalintensiven Geschäftsmodellen in Deutschland weder in der Früh- noch in der Wachstumsphase“, so Hahn. „Hier besteht dringender Handlungsbedarf auf Seiten der Politik. Es muss möglich sein, ein solches Zukunftsprojekt in Deutschland umzusetzen und in den wirtschaftlichen Erfolg zu führen.“
Quelle: Info per E-Mail

34 Kommentare

zu „Sono Motors: Radikal neue Finanzierungsstrategie“
Martin K.
01.12.2019 um 18:20
Ja jetzt sind wieder die Bedingungen schuld. Und das man sich so verbiegen müsste. Das man aber am Markt vorbei bauen will, sieht man nicht ein. Dieses Verbohrte mit den Solarzellen und dem einhergehenden Schwarz als einzige Farbe. Aber Hauptsache Solar, damit rettet man die Welt. Besser Preiswert und praktikabel, eine Akku Garantie wie es Standard ist und das Verbessern dann wenn der Laden und die Produktion läuft. So findet man genug Gründe warum die Gesellschaft nicht bereit ist Hunderte Millionen zu verballern, so wie anscheinend auch die Investoren. Jeder Unsinn wird mit Geld zu geworfen. Nur hier will keiner?
Uwe
02.12.2019 um 12:58
Nee, die wollten schon! Die Probleme sind nur die Bedingungen und die Motivation:1. Gier. Gier. Gier. 2. Macht. Macht. Macht.Und: erwartet habe ich das eigentlich schon früher. Habe mich schon gewundert und gehofft.Aber so wird es (hoffentlich) tatsächlich eine neue Form der Mobilität.
Hendrik
02.12.2019 um 11:52
Lieber Martin,es hat seine Gründe, warum es in Deutschland seit fast 100 Jahren keinen neuen Automobilhersteller mehr gab. Und auch sonst keine nennenswerten großen Industrieunternehmen mehr. Deutschland ruht sich seit Jahrzehnten auf dem Wohlstand der Vergangenheit aus und unsere wohlhabende Elite steckt ihr Geld lieber in Kunstwerke und Immobilien, als in Innovationen und die Zukunft. In Deutschland gibt es keinen Elon Musk, keinen Richard Branson oder Bill Gates.Deshalb wird die deutsche Industrie inzwischen links und rechts überholt von innovativen Unternehmen aus Asien und den USA. Mir wird Angst und Bange, wenn ich Kommentare wie Ihren lese. Denn darin spiegelt sich die ganze Arroganz und Angst einer Generation wieder.Als junges Unternehmen in einer innovativen Branche Geld zu bekommen, ist in Deutschland nahezu unmöglich. Und das liegt nicht an fehlenden Ideen oder falschen Konzepten - kluge Köpfe gibt es bei uns genug. Das liegt nur an der Beschränktheit und der Ideenlosigkeit der Entscheider, der Banken und der Politik. Und an Kunden, die lieber immer wieder das gleiche kaufen.Schade ist es um so ein junges und innovatives Unternehmen. Ich drücke ihnen jedenfalls die Daumen, dass sie es schaffen. Die deutsche Wirtschaft braucht genau solche Innovatoren.
mike
02.12.2019 um 10:10
wie war das bei der Abwrackprämie? ah stimmt es waren Mrd. nicht Mio. ... toll
Chief
02.12.2019 um 08:00
Wer ist denn bitte hier verbohrt? Haben Sie denn überhaupt verstanden das das Fahrzeug überhaupt kann? Oder fahren Sie mit Ihrem Eimer Farbe durch die Gegend herum? Viel Spaß dabei
Günther
01.12.2019 um 19:22
es tut leid um die drei Gründer, die dann von allen nachfolgenden auch noch falsch beraten wurden.Aber es war absehbar, dass es so gekommen ist.
Felix Deitert
06.12.2019 um 10:41
Was meinst du mit falsch beraten? Falls du die Investorenrunden, die sich in die Länge gezogen haben meinst: Was wäre aus deiner Sicht die Alternative gewesen? Was diese Firma bisher auf die Beine gestellt hat ist einfach großartig. Diesen Mut und diese Überzeugung von ihrer Vision gebührt Respekt und volle Unterstützung. Gerade, wer sie in den letzten Tagen erlebt hat, sieht wie transparent sie mit offenen Karten spielen. Ich werde meine Anzahlung definitiv aufstocken! #staysono
Mike
01.12.2019 um 21:13
Gibt es für die falsche Beratung Belege?
Rene
01.12.2019 um 21:23
Das Konzept ist einfach zu gut um zu Überleben,da hat die fossile Lobby ganze Arbeit geleistet.Ein Auto das sich selbst mit Strom versorgt wäre optimal aber leider immer noch nicht gewollt.Bringt ja keinen Gewinn beim Energieverkauf. Ich wünsche trotzdem viel Erfolg,ich würde mir das Auto sofort kaufen.
D-Tric
02.12.2019 um 19:29
Rene: was genau ist denn so gut an dem Konzept? Das Hauptproblem ist doch: die paar Euro, die man mit dem selbst produzierten Strom spart sind die ganzen Kompromisse, die das Fahrzeug eingehen muss nicht wert. Deshalb funktioniert das Konzept unterm Strich leider nicht.
HAF
02.12.2019 um 11:27
Na ja, so unglaublich ist das Konzept jetzt auch nicht. Max. 34km am Tag durch die Solarpaneele und das bei gutem (sonnigem) Wetter. Das entspricht bei der Reichweite und Batterie ca. 5kWh am Tag. Also von autark möchte ich da nicht sprechen, vielleicht 3 Monate im Hochsommer bei sehr wenig Fahrleistung. Jedes Haus mit 10kWp PV (bis zu 70kWh pro Tag im Sommer) macht da mehr Sinn und bietet eine größere Autarkie für mehrere e-Fahrzeuge und wenn der restliche Strom dann noch aus erneuerbarer Quelle kommt (und nicht "grüner Strom" von RWE, EON und Co.), dann ist man von der "fossilen Lobby" unabhängig. Die Probleme liegen hier wohl woanders, sonst hätte sich die "fossile Lobby" auch viel mehr gegen ein Tesla Werk in Deutschland gewehrt.
Uwet
02.12.2019 um 09:48
Na dann bestell doch! am besten gleich 5!Und hört auf immer wieder der Lobby die Schuld an allem zu geben, es wird langsam wirklich lächerlich, ihr mit euren Verschwörungstheorien. Sion hat den Mist gebaut, niemand anderes.
Gunnar
01.12.2019 um 23:22
Tschüss Sion. Das war es. Da wird kein einziges Fahrzeug produziert und verkauft.
Felix
06.12.2019 um 10:43
Wie kommst du darauf? Ich finde es schade, dass man auf Electrive solche fake news verbreiten darf.
Christian Stadler
02.12.2019 um 06:55
Lieber Laurin und lieber Jona,bereits in 2016 habe ich euch beide persoenlich kennenlernen duerfen und mit der # 735 einen Sion anbezahlt und reserviert.Warum?Weil mich damals euer Konzept zu 100% ueberzeugt hat.Als ehemaliger GF einer GmbH in der Fahrzeugbranche, weiss ich um die Unwaegbarkeiten der Zusammenarbeit mit den grauen Eminenzen in Nadelstreifen. Allzuoft muss man exakt nach deren Pfeife tanzen, wenn man sozusagen als "Bittsteller" auf deren Schwelle steht. Obschon keinerlei Ahnung von der Materie, bilden sich diese "Herren" ein, dass man sich im Gegenzug fuer ein Darlehen komplett nackig machen soll und muss.Nun werde ich meine Anzahlung auf die Vollzahlung aufstocken.Warum?Weil mich euer Konzept nach wie vor ueberzeugt. Und alleine hierum dreht sich alles.Allerdings solltet ihr zeitnah bekanntgeben, dass es fuer den Sion auf jeden Fall die Foerderung der BAFA geben wird. Ist schon klar, dass ihr dies nicht so einfach darstellen koennt, weil ihr deswegen den Listenpreis europaweit um 3.000,- Euro erhoehen muesst um eine der Vorgaben der BAFA erfuellen zu koennen. Da aber, wie ich vermute, mehr als 50% eurer Reservierungen aus Deutschland kommen, laesst sich dies mit den Vorabbestellern aus anderen Laendern bestimmt soweit kommunizieren, dass diese zwar den neuen Listenpreis von nunmehr 19.000,- Euro (abhaengig von deren jeweiligen MWst-Satz) akzeptieren muessen, dafuer aber die Batterie nunmehr zu einem Vorzugspreis von lediglich 6.500,- Euro erhalten werden.Wo ein Wille, da auch ein Gebuesch und wo es "unsinnige" Vorschriften gibt, die etablierte Hersteller beguenstigen und aufstrebende Neulinge ueber Gebuehr benachteiligen, sucht man halt solange, bis man einen halbwegs legalen Weg findet, diese Vorschriften zu umschiffen.Ich finde es auch schade, dass ihr die Reservierungzahl auf eurer Website aus wettbewerbsrechtlichen Ueberlegungen bei 10.000 Stueck eingefroren habt. Dies sugeriert dem Otto Normalverbraucher, dass es keine neuen Reservierungen gegeben haette!!! Kontraproduktiv.Zudem wuensche ich mir noch drei Fotos von einem Sion mit folgenden Aussagen:1.) Ein Foto von einem SION und einem grossen Haenger mit Brennholzladung dahinter.2.) Ein Foto auf dem eine 5 KW Elektro-Wippsaege mit 700 mm Saegeblatt an einem Waldrand direkt an den SION angeschlossen ist und damit der vorhergehende Haenger unter 1.) mit frisch geschnittenem Brennholz beladen wird.3.) Die Aufnahme eines SION mit Anhaenger mitten in einem Stau auf einer deutschen Autobahn und auf dem Haenger befindet sich ein Kuehlschrank mit kalten Getraenken und ein Elektrogrill auf dem gerade frische Bratwuerste gegrillt und an die anderen Stauteilnehmer verteilt werden. Natuerlich kommt der Strom fuer Grill und Kuehlschrank vom Sion!!Nun wuensche ich euch beiden noch ein gutes Gelingen mit euer Crowfundingaktion und wer von allen Fahrzeug-Interessenten nur ein klein wenig gesunden Menschenverstand hat, wird mir zustimmen, dass seine Kohle bei euch auf jeden Fall besser angelegt ist, anstatt sich von seiner Hausbank jedes Jahr von dem Ersparten einen Negativzins abzwacken zu lassen.Und wenn es nur wegen den moeglichen Bratwuersten auf der Autobahn ist.Ich weiss, dass auch das revolutionaere Konzept des Sion Vertriebs (ohne 20%igen Aufschlag fuer den Zwischenhandel) auf jeden Fall auf der Gewinnerstrasse stehen wird.In diesem Sinne wuensche ich euch beiden und uns allen ein schoenes Weihnachtsfest und vor allem euch einen erfolgreichen 50 Millionenrutsch hinueber nach 2020.Mit freundlichen Gruessen aus dem Bayerischen Wald,Christian Stadler P.S. seit knapp 4 Jahren bin ich elektrisch mehr als 80.000 km mit einem Zoe unterwegs und natuerlich habe ich den SION auch schon probegefahren.
Bartholomäus Steiner
02.12.2019 um 18:06
Klasse, es sollte mehr wie Sie geben.
Frank
02.12.2019 um 13:04
1) 2) 3)Ich wäre schon mit EINER Aufnahme von einem Sion (4 Jahre nach Projektbeginn!!!) zufrieden ;-)Also nicht die Konzeptautos , sondern ein Prototyp ;-)Für mich steht Sono gerade wieder bei Null. Das Geld aus der ersten Förderung ist weg und nun bittet man das komplette Risiko selber zu übernhemen!!!Und was die Patente angeht!!! 6 Patente 2 zu Karosserieteilfertigung 2 Steuerungselektronik 2 LüftungWas hat das denn jetzt mit der Endfertigung zu tun? Oder der Umweltverträglichkeit.Wir wollten unsere Patente schützen und uns nicht verbiegen. Würde sagen, das ist ziemlicher Quatsch. Denn was da auf dem Spiel steht, ist nicht abendfüllen.Das sind Ausflüchte
Peter wulf
03.12.2019 um 16:34
Leider hat die deutsche Automobil Industrie kein Interesse einen zusätzlichen Konkurrenten zu erhalten. Schon in den 1970 Jahren wurde in Absprache mit den Banken verhindert das Borgward seinen modernen Isabella der technisch moderner war als BMW Mercedes Ford Opel Kredite bekommt um in Bremen das Werk zu modernisieren und Autos zu bauen. Sono wäre ein "preiswertes Fahrzeug für das Volk" das man in freien Werkstätten warten und reparieren kann. Es würde den Zulieferern und Werkstätten helfen von unseren Weltkonzernen und deren Aktionären unabhängig zu werden. Sie wären auch nicht mehr erpressbar. Viele Facharbeiter hätten nach Verlust ihrer Arbeitsplätze eine Chance im Beruf weiterzuarbeiten.l
Klaus W.
02.12.2019 um 10:54
Hallo lieber Christian Stadler,Ich finde Dein Kommentar als sehr hilfreich für die Beschaffung der 50 Millionen. Wie ich aus den Kommentaren der Gründer und auf der Homepage gesehen habe, sind aber 250 Millionen erforderlich um mit der Produktion beginnen zu können. Das wird sehr, sehr schwer. Ich bin auch von dem Konzept und von dem Auto begeistert, aber es wird auch für mich nicht mehr interessant weiter zu investieren, da ich leider befürchte, dass das Geld nicht zusammenkommen wird. Und dann war alles ein Schuss in den Ofen. Die vielen Verzögerungen und das einfrieren bei 10.000 ist nicht ehrlich und das Abtauchen im 2019er Jahr trägt nicht zur Vertrauensbindung bei. Ich bin sogar knapp daran meine 500 € Anzahlung zurückzufordern, solange es noch geht! Ich will nicht bis 2021 auf das Auto warten, dann ist das Batteriekonzept auch schon veraltet. Ich bekomme derzeit eine E-Golf um € 22.500,- . Den kann ich sofort fahren und der kostet praktisch gleich viel und ist zum Großteil ausgereift. Nennt mir bitte, bitte trifftige Gründe warum ich nicht zurücktreten oder sogar noch mehr investieren sollte. Ich sehe derzeit keine Chance unter den jetzigen Rahmenbedingungen für den SION. Das viele Geld wird ohne Sicherheiten oder zusätzlichen Zuckerln nicht zusammen kommen. Das die Idee und Konzept toll ist, ist unumstritten sonst gäbe es nicht schon 10.000 Unterstützer, aber die vielen Enttäuschungen sind jetzt meiner Meinung nach einfach schon zu viel: 1. Batteriepreis - Verdopplung 2. Verschiebung der Produktion schon um 2 1/2 Jahre 3. Räder - von schönen grossen Alurädern auf 16 Zoll Stahl 4. Förderung in Deutschland wird den Preis nochmals um € 3.000,- erhöhen und dann 5. hat man noch nichtmal einen echten Prototypen den man testen, fühlen, ansehen, bewerden könnte. 6. und jetzt fehlt auch noch die FinazierungIch sehe da leider kein Licht mehr am Horizont, wenn die nicht ganz schnell etwas aus dem Hut zaubern.Vielleicht geschieht ja auch noch ein Wunder
Matthias
02.12.2019 um 07:54
Witzig ist, das jetzt wieder alle "ich habe es schon vorher gewusst" Leite aus den Löchern kommen...Zukunftsweisend geht anders
Chief
02.12.2019 um 07:58
Es gehört Mut dazu in einem Start-up feindlichen Land wie Deutschland so ein nachhaltig gebautes Projekt zu starten. Die meisten sind leider zu verbohrt und engstirnig um die Vorteile des Fahrzeuges zu sehen. Die Reduktion auf das Wesentliche kombiniert mit guten Ideen , genau darauf kommt es an. Sie fahren mit dem Auto und nicht mit der Farbe oder mit den Spaltmaßen, die aus dem Weltraum zu sehen sind!
D-Tric
02.12.2019 um 19:43
Genauso gut könnte man argumentieren, es wäre verbohrt und engstirnig nicht wahrhaben zu wollen, dass das Konzept nichts funktioniert. Solarzellen an einem Auto machen einfach zu wenig Sinn. Die Kompromisse, die man dafür eingehen muss sind die paar am Strom gesparten Euros einfach nicht wert.
Felix
06.12.2019 um 10:59
Laut Sono Motors kann man im Jahr bis zu 5800 km nur durch die Sonne und die Solarzellen zurücklegen. Bei einem angegebenen Verbrauch von 14 kWh / 100 km sind das dann 812 kWh nur durch die Sonne. Legte man den deutschen Durchschnittsstrompreis von 30,43 ct / kWh zugrunde, kommt man auf eine Kostenersparnis von knapp 250 € - und das pro Jahr!
D-Tric
25.12.2019 um 12:03
@Felix ja ... "bis zu .. " das heisst unter den allergünstigsten Bedingungen. Kein Parken im Schatten oder in der Tiefgarage oder im Parkhaus oder wenn andere Autos neben einem parken (Solarzellen an der Seite). Grade in Städten wird man nie so parken können, dass das Auto den ganzen Tag in der vollen Sonne steht. Am Ende kann man froh sein, wenn man auf die Hälfte an Solarertrag kommt. Da macht es viel mehr Sinn, die Solarzellen irgendwo stationär zu haben (Carport, Hausdach) und sein Auto ganz normal zu laden. Da verzichte ich lieber auf 100-150 Euro im Jahr an Ersparnis und habe dann die freie Auswahl unter allen EVs, statt mich auf den Sion festlegen zu müssen, der nicht wirklich zu meinem Anforderungsprofil passt. Ich denke einfach, das sehe viele Leute so, deshalb würde der Sion, selbst wenn er gebaut würde, ein Nischenprodukt bleiben und keine "Revolution", wie es von manchen dargestellt wird.
Renato
02.12.2019 um 08:06
Das zeigt leider wieder einmal mehr, wie rücksichtslos und lebensfeindlich unsere Gesellschaft und im speziellen unsere Finanzwelt ist. Nur kurzfristiger Profit zählt und man nimmt dabei alles andere, inkl. der Zerstörung unseres einzigartigen Lebensraums und damit uns selber in Kauf. Hätten wir endlich Regeln, welche die Ausbeutung der Natur wirksam verhindern und die alle einhalten müssten, gäbe es gleichlange Spiesse und die Finanzierung eines solch nachhaltigen Vorhabens wäre kein Problem. Ich hoffe, dass das Projekt trotz allen Widrigkeiten einen guten Abschluss findet. Der Mut, etwas besser zu machen, als der Mainstream sollte belohnt und nicht bestraft werden!
mike
02.12.2019 um 08:24
da kommen Söders 300mio. Euro für den Automobilstandort Bayern doch gerade recht!
Strauss
02.12.2019 um 08:52
Das war absehbar. Das waren auch keine Automobiltechniker. Nur allgemeine Sprüche pro E Mobillität. A la E.M. Hätten sie Techniker gehabt wäre schon lange klar gewesen , dass am Sion gar nichts neues brauchbar ist. Solardach ? Anhängekupplung? So wird es noch anderen renomierten alten eingesessenen Firmen gehen die zu viele Banker und Nurkaufleute haben. Wie GM,Fiat , Chrysler, MB,z. T. auch VW und Audi, Schon SWISSAIR,Volvo und die halbe Uhrenindustrie sind so vor die Hunde gegangen.
Bartholomäus Steiner
02.12.2019 um 18:10
WTF
Tim
02.12.2019 um 08:55
Bin schon gespannt, wer oder was dann daran schuld sein wird, dass die mehr als 10k Reservierer ihr Geld nicht mehr wiedersehen werden....
M.P.
02.12.2019 um 09:54
Die drei Gründer haben es geschafft 74% der Geschäftsanteile zu halten. Das ist wirklich beeindruckend und normalerweise für ein Start-Up mit einem so hohen Kapitalbedarf höchst ungewöhnlich. Geld bekommt ein Unternehmer meist über zwei Wege: klassisch über einen Kredit mit persönlicher Haftung, oder über Risikokapital mit Abgabe von Geschäftsanteilen. Beides ist laut Aussage der Gründer unerwünscht. Man möchte also Geld um den Kapitalbedarf zu decken, aber weder Risiko noch Anteile abgeben. Die Quadratur des Kreises - aber mit Crowdfunding gibt es ja mittlerweile ein auf Vorkasse basierendes System mit dem dies gelingen könnte, sofern sich genügend Teilnehmer finden, die bereit sind das Risiko einzugehen ihren Einsatz zu verlieren. Denn wer glaubt das er seine Anzahlung zurück bekommt irrt.
Frank
03.12.2019 um 01:41
Nur mal so zum Vergleich, Elon Musk hält 20% an Tesla. UNd mit den Restlichen 80% hat er genug egld zuammnebekommen um sein "Startup" zum laufen zu bekommen.Wenn nach 4 JAhen immer noch 74% Anteile in den händen der Grunder liegen und der Rest irgendwo bei mittelständischen Unternehmen, dann hat das für mich nichts mit Kontrolle behalten zu tun.Da ist halt keiner an den Anteilen Interessiert. Den was bringen einem 50% von nichts?110 Mio € Marktwert des UNternehmes??? Wo welcher Markt?Sono "verkauft" immer nur noch ein Konzept von Auto. Mehr als MArketing gibt es nicht. Das größte Kapital war bisher die Werbetauglichkeit.Mit dem Sonderling konnte man gut in die Presse kommen.Das war aber mal.
Hans
02.12.2019 um 19:01
Sie geben die Anteile jetzt ab, an die Crowd. Erst lesen, dann kommentieren.
Flo, der Mietwagenfahrer
12.12.2019 um 20:22
Ich kann mich Hendrik und Herrn Stadler nur anschließen. Wenn einem das Konzept gefällt, sollte man es unterstützen! Falls das Projekt Sono Motors stirbt ist das nur ein weiterer Beweis, wie konservativ, entwicklungsfeindlich und substanzlos dieses Land und seine Bewohner inzwischen sind. Wer von Sono verlangt, dass sie endlich billig produzieren sollen anstatt auf Ihren Prinzipien herumzureiten, hat Sono nicht verstanden und möge sich bitte an VW & co. halten.Den großen Herstellern die Steuer-Millionen in den Rachen zu werfen, obwohl dort Jahr für Jahr Rekordgewinne vermeldet und die höchsten Renten Deutschlands gezahlt werden ist nur ein Beispiel, wie diktatorisch und gleichzeitig unselbstständig die Industrie in Deutschland seit Jahren ist. Risiko? Niemals! Bevor man da ein Problem eingesteht, läuft man zum Staat, siehe Opel. Wer anderes versucht, muss dickes Fell, dickes Konto und bei der German-Angst auch langen Atem haben. Risikobereite Kunden / Investoren muss man mit der Lupe suchen. Sono bleibt sich treu und versucht den Crowd-Weg.Kleiner Tip: Wer von den HabIchImmerSchonGesagt:DasWirdNix-Leuten jeweils 1€ spendet, geht ein minimales Risiko ein, kann beim Erfolg von Sono aber behaupten, weitsichtiger Unterstützer zu sein. Und bei so vielen Negativ-Kommentaren sind die 50 Mio in 3 Tagen zusammen.Bei uns regiert AVP, Daimler und BMW. Demokratie geht anders, hat man aber hierzulande verlernt. Die deutsche Autoindustrie war mit Recht weltweit anerkannt - bis ca. 1980. Seit dem halte ich die Entwicklung für rückständig (größere Motoren statt weniger Verbrauch), finanziell nicht mehr selbst-tragend (Abwanderung in "Billigländer") und wie man leider bestätigt bekommt, fordert man zwar seit Jahrzehnten öffentliche Gelder für Entwicklung etc., muss aber Schummeln, um eigene Vorgaben einzuhalten und von langlebiger Qualität ist nach 2 Jahren Garantie kaum etwas übrig. Ein "günstiges & vernünftiges" Fahrzeug sucht man bei dt. Herstellern seit langem vergebens. Zwar gibt es immer mehr Menschen, die sich einen neuen SUV mit zu viel PS und technischem SchnickSchnack leasen und dann auch nur alleine drin herum gondeln (dieser Markt wird beliefert), aber es gibt eben doch noch eine handvoll Leute, die tatsächlich einfach nur (elektrisch) von A nach B wollen und das mit einem nutzbaren Kofferraum (Kombi) und einer Anhängerkupplung. Diese Kombination gibt es auf dem europäischen Markt nicht. Auch nicht 2022.Menschen, die mit dem Sion glücklich wären, haben auf absehbare Zeit keine Alternative - erst recht nicht aus deutscher Produktion!Allein der Vielfalt wegen sollte der Sion auf die Straße.Zum Geld: Wer in ein StartUp / Crowdfunding investiert, sollte auch dort das Kleingedruckte lesen. Es geht darum, eine Idee zu finanzieren, d.h. erst bezahlen, dann liefern. Hat den Hintergrund, dass man eine Idee nicht erst auf eigene Tasche umsetzt und dann niemand das Produkt haben möchte. Für Deutschland generell zu risikoreich ... So verschläft man auch die Chance zur Entwicklung.Für die Reservierer ändert sich im Grunde nur der Liefertermin. Der Preis bleibt der gleiche, selbst der Bezahltermin ist im Grunde fast gleich geblieben. Laut dem ursprünglichen Plan sollte ab kommendem Jahr ausgeliefert werden, d.h. dass die 10.000 Vorbesteller 2020 die 16.000,- zahlen sollten. Die jenigen, die 500,- Reservierungsgebühr bezahlt haben, sehen ihr Geld sicherlich nicht wieder, wenn Sono pleite geht. Wenn diese Reservierer jedoch bereit sind, ihr Produkt im Januar 2020 zumindest mit 5.000,- anzuzahlen, läuft der Laden wieder rund. Produktionsstart kostet 250 Mio, das ist genau der Betrag, den die Reservierer ohnehin bereit sind zu zahlen. KEIN AUFPREIS !!Und: es besteht das Risiko, die bisherige Anzahlung komplett zu verlieren! Aber es besteht KEIN Risiko, das Geld zur Aufstockung zu verlieren, weil das ohnehin erst eingezogen wird, wenn die Gesamtsumme von 50-Mio von den Reservierern zugesagt wurde.Mein Papa hat einen reserviert, angezahlt und ich werde ihm 5.000,- leihen, um im Januar aufzustocken. Klar, das Auto war für 2020 bereits eingeplant und die Verspätung kostet uns extra (Verbrenner weiter fahren) aber EIN ANDERES ANGEBOT GIBT ES AUF DEM MARKT NICHT !!z.B. (https://www.bundestag.de/presse/hib/2017_05/508198-508198) (https://www.daimler.com/dokumente/investoren/nachrichten/kapitalmarktmeldungen/daimler-mercedes-benz-ir-release-de-20180201.pdf) (https://www.tagesschau.de/faktenfinder/autoindustrie-subventionen-101.html) (https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/verhandlungen-opel-ist-gerettet/1525944.html) (https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/daimler-chef-dieter-zetsche-kassiert-offenbar-4250-euro-rente-pro-tag-a-1250194.html)
sigi
13.12.2019 um 08:28
Vielen Dank! wenn man jetzt noch bedenkt, das Herr Söder 300 mio. Eur für BMW und Audi "spendiert", sollte man dort mal nachfragen...Die Behördenflotte sollte eh mal modernisiert werden

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