Nissan Qashqai kommt mit zwei Hybrid-Optionen

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Nissan wird im kommenden Jahr die dritte Generation des Qashqai auf den Markt bringen, die erstmals elektrifiziert werden soll. Laut einem Medienbericht sollen dann auch zwei Hybrid-Varianten angeboten werden, aber keine vollelektrische Version.

Wie „Auto Express“ berichtet, sind für den neuen Qashqai zwei verschiedene Hybrid-Varianten eingeplant: Eine Version mit einem Plug-in-Hybrid-Antrieb von Mitsubishi sowie eine „e-Power“-Version, bei welcher der E-Antrieb um einen kleinen Verbrenner zum Laden des Akkus ergänzt wird. Im Gegenzug sollen keine Diesel-Varianten mehr für den Qashqai angeboten werden.

Das SUV, das zu den meistverkauften Nissan-Modellen in Europa gehört, baut auf einer aktualisierten Version der CMF-Plattform der Renault-Nissan-Allianz auf und teilt sich somit etwa mit dem Renault Kadjar die Technik. Der e-Power-Antrieb wird bislang im Kleinwagen Note angeboten. Dabei handelt es sich um einen seriellen Hybrid: Der Benziner treibt die Räder nicht direkt an, sondern erzeugt nur Strom – der Vortrieb erfolgt rein über den E-Motor. In dem Bericht wird nicht genau spezifiziert, um welchen Mitsubishi-Antrieb es sich handeln soll. Jener aus dem Outlander PHEV kombiniert einen 2,4 Liter großen Benziner mit zwei Elektromotoren, jeweils einer an der Vorder- und Hinterachse. Die E-Reichweite liegt mit der 13,8 kWh großen Batterie bei etwa 54 Kilometern.

Einen reinen E-Antrieb werde der neue Qashqai allerdings nicht erhalten. Dieser bleibe dem geplanten E-SUV auf Basis des Ariya Concept vorbehalten, das auf einer neuen Elektro-Plattform aufbaut. Diese Entscheidung begründet das Unternehmen mit den Kosten. „Eine neue Plattform ist die beste Lösung, um elektrifizierte Technologien aufzunehmen“, sagte Ponz Pandikuthira, Vice President Product Planning bei Nissan in Europa. gegenüber dem Magazin. Der Nissan Leaf und der Renault Zoe wurden von den Allianzpartnern jeweils noch unabhängig voneinander entwickelt, künftig sollen aber auch die Elektroautos auf einer gemeinsamen Plattform entstehen.

 

Was den Konzern bislang in Europa von der bereits 2016 vorgestellten e-Power-Technologie abgehalten hatte, war laut Pandikuthira das Fahren auf der Autobahn. „In Japan werden normalerweise keine Geschwindigkeiten von über 80 bis 105 km/h erreicht. Hier in Europa fährt man regelmäßig 130 km/h“, so der Manager, der früher auch für Daimler tätig war. „Bei diesen Geschwindigkeiten wird der Akku sehr schnell entladen. Der Range Extender muss also sehr hart arbeiten, um die Energie zu erzeugen und läuft dann nicht mit dem optimalen Wirkungsgrad.“

Die Plug-in-Hybrid-Option wird in Europa wohl auch nur aus politischen Gründen wegen einigen Förderungen und der strengen CO2-Grenzwerten angeboten, aber nicht, weil Nissan davon überzeugt wäre – deshalb auch „nur“ die Variante mit dem Antrieb von Allianzpartner Mitsubishi. „Wir verfolgen keine große Plug-in-Hybrid-Strategie. In einigen Modellen werden wir es ausprobieren, aber das Business Case für Plug-In-Hybride ist nicht sehr gut“, sagt Pandikuthira. Man halte den PHEV für eine Brückentechnologie für „die nächsten zwei bis vier Jahre“. Dann würden die Batteriekosten so weit sinken, dass die Vorteile bei BEV überwiegen.
autoexpress.co.uk

1 Kommentar

zu „Nissan Qashqai kommt mit zwei Hybrid-Optionen“
Philipp H.
10.12.2019 um 07:19
Erstaunlich, das von einem Automanager zu hören.Ich höre von vielen potentiellen Autokäufern, dass sie sich nicht trauen ein BEV zu kaufen. Vor allem das laden auf der Urlaubsfahrt (das dann alle machen wollen) wird immer wieder angeführt. Aber auch Vielfahrer, die nicht häufig Pause machen wollen. Und gerade die fahren schnell und haben realistisch einen Verbrauch von 25-30 kWh/100km. Bei Tagestouren von 500-800km wird die Batterie viel zu groß. Hier ist ein Hybrid wahrscheinlich über Jahre noch das Richtige, erst ein BZ-Fahrzeug könnte Abhilfe schaffen.

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