Deutsche Unternehmen wollen Kleinflugzeug mit Brennstoffzelle entwickeln

Der Elektrofahrzeug-Umrüster eCap Mobility und der Ultraleichtflugzeug-Hersteller Breezer Aircraft wollen einen Brennstoffzellen-Antrieb entwickeln, mit dem einmotorige Flugzeuge nachgerüstet werden können. Dabei geht es aber eher um kleine Sportflieger als um die Elektrifizierung von Verkehrsflugzeugen.

Ein entsprechender Kooperationsvertrag zwischen den beiden Unternehmen wurde vor wenigen Tagen im Rahmen des Neujahrsempfangs des Luftsportvereins Lüneburg unterschrieben. Ziel ist es, ein Motorflugzeug mit Hilfe einer Brennstoffzelle fliegen zu lassen. Der dafür benötigte Wasserstoff soll durch Windkraft gewonnen werden.

Im ersten Schritt ist jedoch ein Batterie-elektrisches Flugzeug geplant: Für den Prototyp soll ein von Breezer Aircraft entwickelter E-Antrieb in ein Kleinflugzeug vom Typ Breezer B440-6 eingebaut werden. Der Strom kommt aus einem Hochleistungsbatteriespeicher von eCap. In der zweiten Projektphase soll die Brennstoffzelle neben dem Akku eingebaut werden, um an Bord den Strom zu erzeugen. Die Batterie bleibt als Pufferspeicher weiter Teil des Antriebssystems. Zeitpläne für die beiden Projektphasen sowie Leistungsangaben von E-Motor, Batterie und Brennstoffzelle oder die geplante Reichweite des E-Flugzeugs werden in der Mitteilung nicht genannt.

„Für die kommenden Jahre erwarten wir einen wachsenden Bedarf an zuverlässigen, sicheren und umweltfreundlichen Antriebs- und Umrüstlösungen für Flugzeuge“, so Dirk Lehmann, Gründer von eCap, und Dirk Ketelsen, Geschäftsführer von Breezer Aircraft. Beiden Unternehmen geht es aber eher um die Elektrifizierung von Kleinflugzeugen und in Zeiten, in denen über die Umwelt-Auswirkungen des Fliegens diskutiert wird, um eine saubere Zukunft für die Sportfliegerei.

Das es eher um geringere Stückzahlen geht, zeigt auch ein Blick auf die geplante Fertigung. Vorerst wird am eCap-Firmensitz in Winsen an der Luhe montiert, später ist eine Fertigung am Flugplatz Lüneburg geplant. Dort sollen zehn Arbeitsplätze entstehen. Da aber laut den Unternehmen derzeit nicht sicher ist, ob der Flugplatz in Lüneburg erhalten bleibt, gelte die Zusage für den Standort nur vorbehaltlich.

Das Unternehmen eCap bietet nach eigenen Angaben Elektrifizierungs-Lösungen für Pkw (auch Oldtimer-Umrüstungen), Lkw und Boote. Seit Ende 2019 arbeitet eCap aber auch bei Brennstoffzellenprojekten mit dem chinesischen BZ-Hersteller Re-Fire zusammen. Breezer Aircraft fertigt mit rund 25 Mitarbeitern Ultraleicht- und LSA-Flugzeuge.
Quelle: Info per E-Mail

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