Futuricum baut zwölf E-Müllfahrzeuge für Basel

Nach dem Beschluss der Stadt Basel zum Kauf von 20 elektrisch angetriebenen Müllfahrzeugen hat sich die Schweizer Nutzfahrzeugmarke Futuricum von Designwerk in einer Ausschreibung für die ersten Fahrzeuge durchgesetzt und einen Auftrag zur Lieferung von zwölf E-Müllfahrzeugen erhalten.

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Die ersten beiden Exemplare sollen bis Ende 2020 in Basel eintreffen, zehn weitere werden gestaffelt bis Mitte 2021 geliefert. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um das Modell Collect 26E. Sie werden in Basel konventionell betriebene Müllautos ersetzen. Für die Beschaffung der ersten zwölf Fahrzeuge und die dazugehörige Ladestationen hat der Grosse Rat der Stadt auf Antrag des Regierungsrats vergangenes Jahr ein Budget von rund 19 Millionen Schweizer Franken (rund 17 Millionen Euro) bewilligt. Wie Designwerk jetzt meldet, gibt es bei den Kosten jedoch aus Sicht der Stadt eine positive Überraschung: „Entgegen den Erwartungen ist der Kauf für den Stadtkanton rund 30 Prozent, beziehungsweise 3,5 Millionen Franken günstiger als erwartet“, heißt es.

Geladen werden soll die Elektro-Flotte über Nacht an insgesamt sechs Standorten der Stadtreinigung sowie in der Werkstatt des Tiefbauamts. Dabei will die Kommune nur auf Ökostrom zurückgreifen. Basel sieht sich in puncto Elektromobilität schweizweit in einer Vorreiterrolle. Hintergrund ist ein kantonales Gesamtkonzept, wonach u.a. das Tiefbauamt innerhalb der nächsten fünf Jahren 90 Prozent seiner rund 240 Fahrzeuge nach Ende ihrer Lebensdauer durch elektrische ersetzen wird.

Ein Futuricum Collect 26E ist derweil bereits u.a. in Thun im Einsatz. Das E-Müllfahrzeug basiert auf der Baureihe FM von Partner Volvo Trucks, die ebenfalls elektrisch betriebenen Aufbauten stammen von der Contena-Ochsner AG.  Die Schwerfahrzeuge leisten 500 kW und haben (in der Variante Large) zwei Batterien à 170 kWh an Bord. Den Verbrauch im Sammelbetrieb beziffert Designwerk auf 190 kWh pro 100 Kilometer. Zwei der Modelle für Basel seien mit Dachkran für Unterflurcontainer ausgestattet.

Die Entwicklung des 26-Tonners beschäftigt Designwerk schon einige Jahre. Sie ist eng verknüpft mit der Gründung der Nutzfahrzeug-Tochter Futuricum AG im Jahr 2017 – eine Art Vorläuferin der nach einer Umstrukturierung 2019 ins Leben gerufenen Designwerk Products AG, die Futuricum nun als Marke führt. Künftig wolle man in Winterthur bis zu 200 vollelektrische Fahrzeuge im Jahr bauen, heißt es aus der Firmenzentrale.

Update 16.11.2020: In Basel ist jetzt das erste von 20 geplanten elektrisch angetriebenen Müllfahrzeugen in Betrieb gegangen. Die Schweizer Nutzfahrzeugmarke Futuricum von Designwerk hatte sich in einer Ausschreibung für die ersten zwölf Fahrzeuge durchgesetzt und will die elf weiteren E-Müllwagen in den kommenden drei Monaten ausliefern. Die übrigen acht Fahrzeuge wird die Stadt Basel voraussichtlich 2021 ausschreiben.

Das Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) des Kantons Basel-Stadt geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Elektro-Fahrzeuge über ihre Nutzungsdauer trotz des höheren Anschaffungspreises vergleichbar mit Diesel-Fahrzeugen sein sollen. Wenn alle 20 E-Müllfahrzeuge im Einsatz sind, sollen aber im Vergleich zu einer Diesel-Flotte 380 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.
designwerk.com, 20min.ch, designwerk.com, bs.ch (alle drei Update)

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