Tesla: Kosten eigene Batteriezellen weniger als 100 Dollar/kWh?

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Teslas Projekt zur Massenproduktion von eigenen Batteriezellen soll laut einem US-Medienbericht „Roadrunner“ heißen und zielt auf eine Senkung der Kosten auf 100 US-Dollar pro Kilowattstunde ab. Damit sollen Elektroautos ohne Subventionen bei den Anschaffungskosten mit Benziner gleichziehen können.

Das berichtet Electrek unter Berufung auf Insider. Zudem soll die Energiedichte der Zellen deutlich gesteigert werden. Ermöglichen sollen dies Technologien, die von den internen Teams von Tesla entwickelt wurden, u.a. von dem von Jeff Dahn geleiteten Forschungslabor in Kanada. Es sollen aber auch neue Technologien dabei sein, die durch die Übernahme von Maxwell erworben wurden – vor allem die Trockenelektroden-Technologie. Tesla habe bereits Prototypzellen im Rahmen des Roadrunner-Projekts getestet und wie berichtet eine Pilot-Fertigungslinie in Fremont errichtet.

Gerade von der Trockenelektroden-Technologie erwartet sich Tesla dem Bericht zufolge große Vorteile in Hinsicht auf Preis und Energiedichte. In einer von Electrek veröffentlichten Maxwell-Grafik ist von aktuell 385 Wh/kg die Rede. 2022/2023 sollen 435 Wh/kg erreicht werden, 2027/2028 bereits 500 Wh/kg. Mit den Trockenelektroden befinde man sich schon ab 2021 in der „Disruption Zone“, in der die besseren Batterien Elektroautos zum Durchbruch auf den Massenmarkt verhelfen – nasse Elektroden würden diesen Bereich frühestens 2025 erreichen.

Die Partnerschaft mit Panasonic steht angesichts solcher Meldungen weiter vor einer unklaren Zukunft. Einige Anzeichen deuten auf ein Ende der Kooperation hin, die Tesla einst im Branchenvergleich bereits einen Vorteil bei den Batteriekosten eingebracht hat: So zieht sich Panasonic noch in diesem Jahr aus der Gigafactory 2 zurück, in der die Solardächer von Tesla mit Knowhow der Japaner gebaut werden. Zudem setzt Tesla bei den Fahrzeugen aus der chinesischen Gigafactory 3 bekanntlich auf Batteriezellen von LG Chem und CATL. Offen ist, wie es mit der gemeinsamen Batteriezellen-Produktion in Nevada für das Model 3 und Model Y weiter geht.

Die von Tesla angepeilten Verbesserungen gehen Electrek zufolge über die Zelle hinaus, sondern betreffen auch Verbesserungen an den Modulen und Batteriepacks. „Dazu gehört die Abkehr vom Drahtbonden an den Zellen und stattdessen die Verwendung einer lasergeschweißten Technologie“, schreibt das bei Tesla gut informierte US-Portal wörtlich. Tesla-Vice-President Jerome Guillen habe zudem auf LinkedIn um Ingenieure geworben, die an den Batteriemodul-Projekt von Tesla mitarbeiten wollen.

Der für April geplante „Battery Day“ wird angesichts solcher Berichte umso mehr mit Spannung erwartet. Einer Electrek-Quelle zufolge soll Elon Musk intern darauf drängen, für die Veranstaltung ein Model S oder Model X mit den neuen Batterien als Demonstrator aufzubauen.
electrek.co

2 Kommentare

zu „Tesla: Kosten eigene Batteriezellen weniger als 100 Dollar/kWh?“
Raphael Krug
28.02.2020 um 10:06
Eine Kündigung der Kooperation zwischen Tesla & Panasonic macht weder aus sicht von Tesla als auch Panasonic wenig Sinn. Auch wenn Tesla in der Lage ist günstigere Zellen produzieren zu können, als es Panasonic anbieten kann, so macht es für Tesla dennoch Sinn weiterhin diese Zellen von Panasonic zu beziehen. Teslas Produktion von Fahrzeugen und Energiespeicher-Produkten ist immer noch durch die Zulieferung von Batterien begrentzt. Diese "teuren" 2170s Zellen können verwendet werden für Produkte wie Powerwall/Powerpack, Roadster2, Semi-Truck, Performance-Model 3 oder für die Plaid-Version des Model S.
Rupert Gappmaier
04.03.2020 um 14:29
Interessant wäre auch zu wissen, auf welches Niveau bzgl. Pack-Kosten Tesla abzielt?

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