Induktive Ladetechnik für E-Shuttlebus von GreenPower

Der auf induktive Ladesysteme spezialisierte US-Entwickler Momentum Dynamics kooperiert mit dem nordamerikanischen Fahrzeughersteller GreenPower Motor. Ziel des Duos ist es, induktive Ladetechnik in den Shuttlebus EV Star von GreenPower zu integrieren.

Die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen ist zunächst auf drei Jahre angelegt und hat den Vertrieb des umgerüsteten E-Shuttles in den USA, Kanada und Europa zum Ziel. Beim EV Star handelt es sich um einen 7,6 Meter langen Minibus, der bis zu 19 Passagiere befördern kann. Dank einer Lithium-Eisenphosphat-Batterie mit 118 kWh an Bord kommt das Fahrzeug nach Herstellerangaben auf eine Reichweite von 280 Kilometern. Konzipiert sei der EV Star vor allem für den Transit- und Pendelvekehr. Als Zielgruppe nennt GreenPower Motor u.a. Transitagenturen, Hotels, Universitäten, Firmen und Flughäfen.

Mit der Integration von induktiver Ladetechnik in die E-Shuttlebusse wollen die Partner deren Betriebszeit massiv erhöhen. Das Prinzip: Die Fahrzeuge halten während ihrer Routen an ausgewählten Stellen, an denen Ladeplatten im Boden installiert sind. Über die an Bord installierten kompatiblen Empfänger wird die Batterie der E-Shuttles so zwischengeladen. Mit welcher Ladeleistung die Initiatoren des Vorhabens planen, ist nicht bekannt.

Die kabellose Ladetechnik von Momentum Dynamics wird aktuell bereits an mehreren Stellen erprobt. So gibt das Unternehmen mit Sitz in Malvern im US-Bundesstaat Pennsylvania an, erst kürzlich seine bestehende Partnerschaft mit der Washingtoner Verkehrsbehörde Link Transit um fünf weitere Jahre verlängert zu haben. In diesem Kontext wird Momentum Dynamics drei weitere induktive Ladesysteme für die wachsende E-Bus-Flotte von Link Transit bereitstellen. Im April 2018 hatte die Verkehrsbehörde das erste kabellose Ladesystem für Elektrobusse mit einer Ladeleistung von 200 kW in Betrieb genommen. Bei den drei neu bestellten Systemen ist nun sogar von 300 kW Ladeleistung die Rede.

Auch in Europa gibt es erste Kunden: Der Energieversorger Fortum gab 2019 bekannt, zusammen mit dem US-Spezialisten eine kabellose Schnelllade-Infrastruktur für Taxis in Oslo aufbauen zu wollen. Konkret soll an Taxiständen Technik verbaut werden, die das Laden von E-Taxis mit bis zu 75 kW erlaubt.
prnewswire.com, greenpowerbus.com (EV Star)

1 Kommentar

zu „Induktive Ladetechnik für E-Shuttlebus von GreenPower“
alupo
15.04.2020 um 09:38
Bei Smartphones kann ich das induktive Laden noch nachvollziehen, denn der Energiebedarf ist pro Gerät niedrig und somit auch die absoluten induktiven Verluste. Klar, die große Zahl der existierenden Geräte kompensiert das wieder, aber der tägliche Bequemlichkeitsvorteil bleibt groß.Bei BEVs sehe ich das induktive Laden aufgrund der immensen Energieverluste pro Ladung in der Massenanwendung gar nicht. Und bei kommerziell genutzten Fahrzeuge können es sich die Eigentümer in den Logistikunternehmen gar nicht leisten, Energie zu verschwenden.Es hat sicher einen Grund, warum man in diesbezüglichen Artikeln sehr selten etwas über den Wirkungsgrad und damit über die sinnlose Energieverschwendung liest. Auch der Kupferverbrauch ist immens. Hinzu kommt als weitere Nachteile der größere Bauraum und das zusätzliche Gewicht im Vergleich zu einer einfachen Buchse.Es wird eine reine Nischenanwendung bleiben, zumindest solange Strom Gekd kostet und solange wir einen grünen Stromanteil von unter 100% haben.

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