KI-LAN: Lademanagement auf Basis von Künstlicher Intelligenz

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Im Projekt KI-LAN untersuchen Forscher unter Federführung des Instituts für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT) der Universität Stuttgart, wie sich Netzanschlüsse beim Laden von Elektroautos dank Künstlicher Intelligenz ideal auslasten lassen.

KI-LAN steht für „Künstliche Intelligenz – basiertes netzdienliches Lademanagement beim Parken unter verschiedenen Nutzungsszenarien“ und befasst sich mit den Fragestellungen, wie es gelingen kann, den Ladebedarf von Elektrofahrzeugnutzern zufriedenstellend zu decken und wie eine Ladeinfrastruktur ausgestattet sein muss, damit ein Netzbetreiber im Falle von Engpässen das lokale Lademanagement steuern kann. Dabei werden zwei Nutzungsszenarien untersucht: Im ersten Szenario steht das Parken im urbanen Raum während der Arbeitszeit und bei Veranstaltungen im Fokus, im zweiten Szenario wird das Parken während der Arbeitszeit im ländlichen Raum in den Blick genommen. Die erarbeiteten Lösungen sollen aber auf weitere Anwendungsfälle und Geschäftsmodelle übertragbar sein.

Konkret streben die Projektteilnehmer unter Leitung des IAT der Universität Stuttgart an, Know-how zum nachhaltigen Betrieb in Parksituationen mit hoher Anzahl an modularen Ladepunkten zu erarbeiten. Dafür wollen sie ein prognosebasiertes Lademanagementsystem und Algorithmen entwickeln, die Ladevorgänge intelligent steuern. Mithilfe Künstlicher Intelligenz solle ermittelt werden, welche Leistung wo benötigt wird, heißt es in einer Mitteilung der Initiatoren. „Indem wir eine Intelligenz im Ladevorgang hinterlegen, schaffen wir es, Ladeinfrastruktur auszubauen ohne das Stromnetz auszubauen“, veranschaulicht Projektleiter Marc Schmidt vom IAT.

Für die zwei Nutzungsszenarien werden auf dem Wizemann-Areal in Stuttgart und bei der Marquardt GmbH in Rietheim-Weilheim eigens Parkflächen mit Ladestationen versehen. Das IAT kümmert sich als Konsortialleiter hauptsächlich um die technische Konzeption des Gesamtsystems und um die Entwicklung einer zentralen Managementplattform, die die prognosebasierte Steuerung der Ladeinfrastruktur umsetzt. Diese integriert die Anforderungen des Verteilnetzbetreibers und berücksichtigt gleichzeitig die Bedürfnisse der Nutzer – „erst dadurch kann man wirklich von einer zielführenden KI sprechen“, ergänzt Dr. Daniel Stetter vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, das ebenfalls in das Projekt eingebunden ist.

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg fördert das bis Frühjahr 2021 laufende Projekt mit insgesamt rund 500.000 Euro. Neben den oben genannten Akteuren gehören zum Konsortium die Hochschule Furtwangen, die Netze BW, die Stadtwerke Stuttgart, Stuttgart Netze, BridgingIT, chargeIQ, die Stadt Stuttgart, das Institut für Nachhaltige Energietechnik und Mobilität der Hochschule Esslingen und die Schwenkrain Grundstücks GmbH und Co. KG.
iao.fraunhofer.de

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