ME Energy & The Drivery eröffnen stromnetzunabhängige Schnellladestation

ME Energy und The Drivery haben in Berlin nun eine stromnetzunabhängige und CO2-neutrale Schnellladestation aufgebaut. Standort und Testumgebung ist der Lade-Hub von The Drivery, eine Plattform für Mobilitätsinnovationen, in Berlin-Tempelhof.

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Die Schnellladestationen von ME Energy sind transportabel und sollen autark funktionieren. Das „CO2-neutrale Schnellladen von Elektrofahrzeugen ist damit an jedem gewünschten Ort möglich – ohne Stromanschluss“, heißt es.

Bereits im Mai hatte The Drivery mit der Eröffnung von vier AC-Ladesäulen den Aufbau eines Lade-Hubs für Elektrofahrzeuge in Tempelhof begonnen. Für die Inbetriebnahme der ersten vier Säulen kooperierte The Drivery mit Wirelane und dem Berliner Startup Ekaros Mobility. Jetzt folgt eine Schnellladestation, welche eine Leistung von bis zu 60 kW bereitstellen kann.

Laut einer Mitteilung fallen bei den stromnetzunabhängigen Schnellladern u.a. Tiefbauarbeiten für das Verlegen von Starkstromleitungen, die Errichtung von Trafostationen sowie u.a. auch die Planungs- und Genehmigungsszeiten weg. Alexander Sohl, CEO von ME Energy, sieht in dem Produkt sogar einen Business Case: „Mit dem Betrieb von Schnellladestation von Anfang an Geld verdienen, genau das werden wir mit dem Serienprodukt für unsere Kunden erreichen.“ Doch wie funktioniert das System? Momentan wird in der Pilot-Schnellladestation Bio-Ethanol mit einem patentierten Verfahren zu elektrischen Ladestrom konvertiert.

Die Serienproduktion solcher mobilen Schnellladestation von ME Energy soll im ersten Quartal 2021 starten – dann mit einer Ladeleistung von bis zu 210 kW. Bis zu vier Elektrofahrzeuge – auch E-Bus- oder E-Lkw-Flotten sollen mit dem Produkt angesprochen werden – sollen gleichzeitig laden können. Die DC-Ladung soll mit allen gängigen Steckertypen möglich sein.

Kurz zum Hintergrund: The Drivery versteht sich als offene Community und Plattform für Mobilitätsinnovation. Im Mai 2019 bezogen die Gründer des Innovationsnetzwerks Räume im Ullsteinhaus. Ziel des Innovationsnetzwerks ist es, die Entwicklung von neuen Produkten und Services zu fördern – „von der Idee über den Prototypenbau bis hin zum erfolgreichen Markteintritt“. Die Mitglieder der Community – darunter Startups, Unternehmen, Freiberufler und akademische Institutionen – teilen neben den Räumen auch Projektideen und Produktentwicklungen. Zu den Mitgliedern von The Drivery gehört übrigens auch die Cosmic Cat Group, die Ex-Hubject-CEO Thomas Daiber vergangenes Jahr gegründet hat.

Update 23.09.2020: Nachdem ME Energy und The Drivery im August eine stromnetzunabhängige Schnellladestation in Berlin eröffnet hatten, wurde nun auch in Brandenburg eine solche Station von ME Energy eingeweiht, konkret in Wildau im Landkreis Dahme-Spreewald. Wildau liegt südöstlich von Berlin in der Nähe der Autobahnen A10 und A113

„Autarke Ladesäulen sind für eine flächendeckende Ladeinfrastruktur ein wichtiger Bestandteil und ein weiterer Schritt für eine ökologische und nachhaltige Daseinsvorsorge in unserem Landkreis“, sagt Stephan Loge, Landrat des Landkreises Dahme-Spreewald.

In der aktuellen Mitteilung zu der zweiten Pilot-Ladestation wiederholt das Unternehmen das Ziel, die bis zu 210 kW starke Serien-Ladestation im ersten Quartal 2021 auf den Markt bringen zu wollen.
pressebox.de, wfg-lds.de (Update)

6 Kommentare

zu „ME Energy & The Drivery eröffnen stromnetzunabhängige Schnellladestation“
M.H.
19.08.2020 um 13:07
Wie wird denn CO2 neutrales Bio Ethanol erzeugt und angeliefert? In welchen Mengen absolut und pro kWh? Gibt es Kostendetails?
Alexander Trage
20.08.2020 um 12:06
[12:01] Alexander Trage Guten Tag M.H., unserer Firmenphilosophie folgend, haben wir es uns zum Ziel gesetzt, CO2-neutrales Schnellladen als Serienprodukt anzubieten. Dies beinhaltet dann auch die Herstellung, Lagerung und den Transport des Energieträgers. Sollten dabei unvermeidbare CO2-Emission verursacht werden, dann kompensieren wir diese – wie es z.B. für den Transport der Pilot-Schnellladestation an Ihren Teststandort geschehen ist. Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne persönlich zu Verfügung. Es grüßt Sie, Alexander Trage, CMO ME Energy
Markus
27.09.2020 um 19:36
Ist das Verfahren nicht das gleiche, wie wenn ich den Kraftstoff Ethanol oder Methanol direkt in einen Fahrzeugtank gebe und damit einen Motor betreibe der dann einen Generator antreibt um dann eine Pufferbatterie oder direkt einen Elektromotor zu betreiben ? Ich sag mal, man könnte bestimmt den alten Opel Ampera der ersten Generation so umbauen das er kein superbenzin benutzt sondern Ethanol um dann den Generator der damit ja angetrieben wird zu drehen. Somit spare ich mir die Säule ! Was will ich damit jetzt hier sagen ! Ich glaube das ganze ist nicht's weil das halt nicht sauber ist ! Saubere Energie kommt nicht aus Ethanol denke ich ! Da wären ja sonst schon vor langer Zeit andere auf die Idee gekommen !
Peter Albert
20.08.2020 um 20:25
Mir kommt diese Meldung vor, als wenn wir 1. April hätten. Wie soll denn bitte ein Kohlenwasserstoff-Molekül energiemässig günstiger hergestellt werden als das Energieäquvalent direkt zur Stromerzeugung?
Ludwig
27.09.2020 um 19:24
Was ist der Vorteil zu einem direkten verbrennen im Erdgasauto? Welche Emissionen entstehen bei der Energieerzeugung? Kann ich das System nicht direkt in ein Auto mit eher kleinem Akku einbauen?
Daniel
09.12.2020 um 22:38
Mit BHKW'S wird schon seit Jahren Strom und Wärme erzeugt,die auch mit Gas,Diesel oder Palmöl betrieben werden.Im Zuge der kommenden E- Mobilität finde ich die Idee klasse,die Infrastruktur dadurch auf einfache und schnelle Weise aufzubauen,wie es unsere Stromgiganten wohl nicht hinbekommen werden...super,weiter so

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