Projekt schöpft Potenziale bei peripheren BZ-Teilen aus

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Das europäische Forschungsprojekt INN-BALANCE zur Entwicklung einer neuen Generation von Komponenten für Brennstoffzellenfahrzeuge ist bis Oktober 2021 verlängert worden, um noch ausstehende Systemtests abzuschließen. Das Projekt widmet sich der Optimierung peripherer Komponenten („Balance of Plant“).

Seit Anfang 2017 arbeitet ein internationales Projektteam aus Deutschland, Österreich, Schweden, Spanien und der Schweiz daran, die Serienfertigung von Brennstoffzellen für den Automobilsektor voranzubringen – und zwar durch die gezielte Senkung der Produktionskosten bei gleichzeitiger Erhöhung der Gesamteffizienz und Lebensdauer. Im Zentrum stehen dabei neue Funktionen und Konzepte für die peripheren Teile der Brennstoffzelle (sogenannte BoP-Komponenten, Balance of Plant), etwa für die Zufuhr von Wasserstoff und Sauerstoff in der Brennstoffzelle oder für das Wärmemanagement sowie die Funktionsüberwachung des gesamten Brennstoffzellensystems.

Der Name des Projekts steht übrigens für die Bezeichnung „Innovative Cost Improvements for Balance of Plant Components of Automotive PEMFC Systems“. Umgesetzt wird INN-BALANCE von der spanischen Stiftung Fundacion Ayesa in Kooperation mit folgenden acht Partnern: Brose Fahrzeugteile, AVL List, China Euro Vehicle Technology, PowerCell Sweden, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Universitat Politecnica de Catalunya, Celeroton und Steinbeis 2i. Unterstützt wird das Vorhaben über das europäische Programm Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking.

Die Verlängerung des Projekts wird unter anderem durch die Auswirkungen der Gesundheitskrise nötig. „Aufgrund fehlender Komponenten, die wegen Reisebeschränkungen nicht rechtzeitig an den schwedischen Partner PowerCell verschickt werden konnten, verzögerten sich der Zusammenbau und das Testen der Peripheriekomponenten. Darüber hinaus haben unerwartete Integrationsschwierigkeiten zusätzliche Verzögerungen verursacht“, teilt das Steinbeis Europa Zentrum mit Sitz in Stuttgart in einer Pressenotiz mit.

Um die Langzeittests abschließen zu können, gewährte die Europäische Kommission dem Projekt deshalb eine neunmonatige Verlängerung. Die Tests und die abschließende Bewertung des Projekts laufen derzeit in Schweden. Sobald die Inbetriebnahme und Tests auf Systemebene in einem Brennstoffzellen-Prüfstand von PowerCell abgeschlossen sind, soll das Wasserstoff-Brennstoffzellensystem von Projektpartner China Euro Vehicle Technology (CEVT), einem 2015 von Geely und Volvo in Göteborg eröffneten Entwicklungszentrum, in ein Fahrzeug integriert werden, um die abschließenden Fahrzeugtests zu absolvieren.

Um den Technologietransfer zu beschleunigen, arbeitet die Stiftung Ayesa aktuell zudem an einer Studie zur Optimierung der Fertigungsprozesse zur Kostensenkung der Peripheriekomponenten. Angestrebt wird unter anderem, ein frei zugängliches Simulationswerkzeug zu entwickeln, mit dem das Potenzial zur Kostenreduzierung von BoP-Komponenten durch ein besseres Fertigungsdesign untersucht werden kann.

„Es wurde eine umfassende Methode zur Reduzierung der Systemkosten entwickelt, die sowohl die Herstellung, die Lieferketten als auch die Leistung der Brennstoffzelle berücksichtigt“, sagt Projektkoordinatorin Consuelo Mora Gonzalez. „Darüber hinaus wird ein Tool entwickelt, mit dem die Kosteneinsparungen untersucht werden können. Die Ergebnisse werden unter anderem auf einer Website zugänglich gemacht.“ Die Resultate der Fahrzeugtests sowie die wichtigsten Projektergebnisse wollen die Teilnehmer zusätzlich im Rahmen einer Abschlusskonferenz im Herbst präsentieren.
idw-online.de

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