Deutsche Post DHL strebt 60% E-Fahrzeuge im Zustellbetrieb an

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Die Deutsche Post DHL Group will bis 2030 60 Prozent der weltweiten Lieferfahrzeuge für die letzte Meile auf Elektroantriebe umstellen – somit werden für den Konzern mehr als 80.000 E-Fahrzeuge auf der Straße sein. 2020 waren es 18 Prozent.

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Zur Reduzierung seiner CO2-Emissionen will der Konzern bis 2030 insgesamt sieben Milliarden Euro investieren. Das gab Post-Chef Frank Appel heute in einer Mitteilung seines Konzerns zu den Nachhaltigkeitszielen des Konzerns bekannt. Die Mittel sollen vor allem in drei Bereiche fließen: Neben den Ausbau der emissionsfreien E-Fahrzeugflotte strebt die Post insbesondere Investitionen in alternative Kraftstoffe für den Luftverkehr und in klimaneutrale Gebäude an.

Weitere Details zur Flotten-Elektrifizierung nennt die Deutsche Post in der Mitteilung nicht. Das Gros der aktuellen Elektro-Lieferfahrzeuge auf der letzten Meile besteht aus dem konzerneigenen Modell StreetScooter. Bis Jahresende soll ihre Anzahl auf rund 20.000 Exemplare wachsen. Die Fahrzeug-Fertigung wird aber darüber hinaus bekanntlich keinen Bestand haben – entweder wird sie verkauft oder zu einem reinen Betreiber der Bestandsflotte umgewandelt. Der Konzern wird seine Elektro-Fahrzeuge also ab kommendem Jahr anderweitig beziehen.

„Als weltgrößter Logistiker ist es unsere Verantwortung, voranzugehen und die Logistik-Branche in eine nachhaltige Zukunft zu führen. Wir machen aus unserem gelben Konzern ein grünes Unternehmen und leisten damit einen wichtigen Beitrag für unseren Planeten und die Gesellschaft“, wird Frank Appel in der Mitteilung seines Unternehmens zitiert. Bereits vor vier Jahren habe die Post sich für das Null-Emissions-Ziel bis 2050 verpflichtet. Die jetzige Ankündigung dient dazu „neuen, ambitionierte Zwischenziele“ zu formulieren und den Fahrplan zur Dekarbonisierung damit zu beschleunigen.

Im Jahr 2020 lag der CO2-Ausstoß des Konzerns bei 33 Millionen Tonnen. Ohne die Maßnahmen des neuen Nachhaltigkeitsfahrplans würden die Emissionen im Jahr 2030 auf rund 46 Millionen Tonnen steigen, schätzt die Post. Konkretes Ziel sei, den jährlichen CO2-Ausstoß des Großunternehmens bis 2030 auf unter 29 Millionen Tonnen zu reduzieren – „und zwar trotz des erwarteten weiteren kräftigen Wachstums der weltweiten Logistikaktivitäten“.

Weltweit beschäftigt die Deutsche Post DHL rund 570.000 Mitarbeiter in 220 Ländern und Territorien. Der Konzern engagiert sich in mehreren Initiativen. So unterstützt er unter anderem die UN Sustainable Development Goals, ist Mitglied in der EV100-Initiative der Climate Group und in der „Science Based Target initiative“ (SBTi).

Update 22.04.2021: Nachdem die Deutsche Post DHL Group im März seine Nachhaltigkeitsstrategie präsentiert hatte, konkretisiert der Konzern nun, wie der Bereich Post & Paket Deutschland in den nächsten Jahren klimafreundlicher werden soll. In puncto E-Mobilität soll die Flotte an E-Transportern der Eigenmarke StreetScooter von derzeit über 15.000 im kommenden Jahr auf etwa 21.500 erhöht werden – bisher war von rund 20.000 StreetScootern die Rede. Es wird auch ein neues Modell dazukommen: Erste Prototypen des „StreetScooter Gigabox“ mit einem Ladevolumen von 12 Kubikmetern und Platz für rund 240 Pakete sollen noch in diesem Jahr eingesetzt werden. 2025 soll die Zustellflotte dann insgesamt 37.000 E-Fahrzeuge umfassen, darunter auch E-Nutzfahrzeuge etablierter Autohersteller, soweit verfügbar.

Im Start-Stopp-Verkehr im Zustellbetrieb sollen die E-Fahrzeuge ihre Stärken ausspielen. Laut der Post soll jedes Fahrzeug pro Jahr vier Tonnen CO2 einsparen. Bis 2025 will das Unternehmen seine jährlichen CO2-Emissionen um 150.000 Tonnen reduzieren.

Bis zum selben Jahr will die Deutsche Post auch weitere 5.000 E-Trikes beschaffen. Derzeit sind rund 8.000 E-Bikes und 9.000 E-Trikes im Einsatz. Das Unternehmen wird auch die Ladeinfrastruktur an den weiteren Ausbau der E-Flotte anpassen. Derzeit verfügt Deutsche Post DHL über 20.000 Ladepunkte.

Die Elektromobilität spielt derzeit vor allem in der Brief- und Paketzustellung eine Rolle. Zwischen den Verteilzentren sind aber weiterhin viele Langstrecken-Lkw unterwegs, nur zwei Prozent der Sendungen werden per Schiene zwischen den Verteilzentren transportiert. Mittelfristig soll dieser Anteil nun verdreifacht werden, langfristig seinen rund 20 Prozent denkbar, so die Post. „Damit dies gelingt, sind viele Veränderungen erforderlich – von schnellen Güterwaggons bis zur Verfügbarkeit neuer Lokomotiven, besserer Trassen und schneller, kostengünstiger Verlademöglichkeiten vom LKW auf die Bahn und umgekehrt“, heißt es in der Mitteilung.

Auch der Ausbau des Netzes an Packstationen soll die CO2-Emissionen senken, bis 2023 soll deren Zahl auf über 12.500 Automaten steigen. Im Vergleich zur Haustür-Zustellung soll eine Packstation-Sendung auf der letzten Meile im Durchschnitt 30 Prozent CO2 einsparen – mit nur einer Anfahrt können die Zusteller mehrere Dutzend Pakete abliefern.
dpdhl.com, dpdhl.com (Update)

1 Kommentar

zu „Deutsche Post DHL strebt 60% E-Fahrzeuge im Zustellbetrieb an“
ZOE elektrisierend
23.04.2021 um 10:10
Alles gut und wichtig, nur bei den Packstationen rechnen sie es sich schön. Klar spart die Post da ein, sowohl CO2 als auch Kosten und Zeit, wenn der Paketbote alles in eine Packstation bringt statt an die Haustür. Aber dafür fahren die Leute dann von zu Hause zur Packstation - das CO2 wird also nicht mehr von der Post sondern von den Empfängern produziert. Hilft an der Stelle also nur den Zahlen der Post und nicht der Umwelt.

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