Mahle Powertrain schafft neue eMobility-Prüfkapazitäten

Der in Großbritannien ansässige Entwicklungsdienstleister Mahle Powertrain (MPT) investiert insgesamt 12 Millionen Euro in den Aufbau fünf neuer Test- und Entwicklungseinrichtungen. MPT ist eine Tochter des Stuttgarter Zulieferers Mahle und betreibt auch in Stuttgart einen Prüfstand für E-Antriebe.

Für das laufende Jahr kündigt Mahle Powertrain nun unter anderem die Errichtung eines Prüfzentrums für Batterien an seinem Stammsitz im englischen Northampton an. Die neue Anlage, die über einen eigenen Bereich für den Aufbau von Batteriemodulen und drei Klimaprüfkammern für komplette Batteriepacks verfügen soll, wird laut einer Mitteilung des Unternehmens ab Herbst betriebsbereit sein. Kern der dortigen Aktivitäten sollen die Batterieentwicklung und -validierung sowie die Messung und Optimierung von Lade- und Entladevorgängen sein. Bereits 2019 hatte MPT vor Ort eine erste Entwicklungseinrichtung in Betrieb genommen, in der Batterien unter verschiedenen klimatischen Bedingungen getestet werden können.

Ebenfalls in Northampton wird Mahle Powertrain in diesem Jahr eine zweite Prüfkammer zur Entwicklung und Validierung von E-Fahrzeugen unter verschiedenen klimatischen Bedingungen in seinem Real Driving Emissions (RDE) Centre aufstellen. Die Kammer werde mit einem Vierradantriebsprüfstand und einem Batterieemulator ausgestattet sein, heißt es dazu in der Mitteilung. Zudem verfüge sie über alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zur Prüfung von Fahrzeugen, die mit Wasserstoff betrieben werden.

Weitere neue Testeinrichtungen sollen laut Mahle Powertrain in Deutschland und den Vereinigten Staaten entstehen und unter anderem der Entwicklung von Antrieben für E-Bikes dienen. Am Sitz von Mutterkonzern Mahle in Fellbach bei Stuttgart betreibt MPT bereits seit Kurzem einen neuen Prüfstand für E-Antriebe. Dort können einzelne Antriebsaggregate, aber auch komplette E-Achsen für Elektroautos und Plug-in-Hybride getestet werden.

„Unser Portfolio umfasst die Elektrifizierung, die Entwicklung von Brennstoffzellen sowie Entwicklungen für den Einsatz von Wasserstoff und alternativen Kraftstoffen in intelligent elektrifizierten Verbrennungsmotoren. Besonders hier wollen wir wachsen“, äußert Simon Reader, Leiter Engineering bei Mahle Powertrain. „Wir sind hervorragend dafür aufgestellt, unsere Kunden bei der Entwicklung ihrer nachhaltigen Mobilitätslösungen zu unterstützen.“

Als eigene Schwerpunkte nennt MPT die Bereiche Design, Simulation und Entwicklung von Batterien, Brennstoffzellen, E-Motoren und Antriebssträngen, Getrieben, Software, Fahrzeugelektronik und Steuerungssystemen. Zurzeit ist die Mahle-Tochter mit ihren Einrichtungen bereits in Großbritannien, den USA, Deutschland, China und Brasilien präsent.

Beim Mutterkonzern in Stuttgart muss sich unterdessen die Geschäftsführung neu aufstellen. Jörg Stratmann, Vorsitzender der Geschäftsführung des Mahle-Konzerns, wird den Zulieferer zum 31. März 2021 verlassen. Offiziell erfolgt die Trennung einvernehmlich, laut einem Medienbericht Anfang des Monats soll es aber starke Kritik an der Zukunftsstrategie gegeben haben.
mahle.com

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