Mahle eröffnet Prüfstand für E-Antriebe

Der Autozulieferer Mahle hat in Fellbach bei Stuttgart einen neuen Prüfstand für Elektroantriebe in Betrieb genommen. Dort sollen künftig einzelne Antriebsaggregate, aber auch komplette E-Achsen für Elektroautos und Plug-in-Hybride getestet werden. Der erste Test für einen Kunden wurde bereits abgeschlossen.

Dabei soll es sich um den Test eines Aggregats gehandelt haben. Welches Unternehmen so den drei Millionen Euro teuren Prüfstand eingeweiht hat, erwähnt Mahle in der Mitteilung aber nicht. Auf der Anlage in Fellbach unweit der Hauptsitzes von Mahle in Stuttgart soll für internationale Kunden „Funktionsentwicklung, die Simulation von hochdynamischen transienten Betriebsarten, Effizienzmessungen aber auch Torque Vectoring und Radschlupfsimulationen“ durchgeführt werden. Aber auch die übliche Prüfstands-Arbeit, also das Erstellen von Kennfeldern oder Tests thermischer Einflüsse sollen mich Hoch- und Niedervoltsystemen möglich sein.

Das Spektrum der Dienstleistungen soll dabei breit sein. In rund 200 Stunden Betriebszeit könnten einzelne Funktionen getestet werden, so der Zulieferer. Es könne aber auch ein ganzes Jahr lang ein Dauerlauftest absolviert werden.

Die E-Achsen-Anlage besteht aus zwei gegenüberliegend angeordneten Lastmaschinen. Pro Prüfstand sollen die permanentmagneterregten Synchron-Elektromotoren eine Nennbelastbarkeit von 350 kW und ein Spitzendrehmoment von 8.400 Nm (7.000 Nm Dauerdrehmoment) bieten. Das Spannungs-Spektrum der getesteten Antriebe (inklusive separater Batteriesimulation) deckt den Bereich von 48 bis 1.000 Volt ab. Um die im Fahrzeugbetrieb auftretenden Temperaturen zu simulieren, verfügt die Einrichtung laut Mahle über ein Klima-System, das den Bereich von -30 bis 130 Grad Celsius exakt simulieren können soll.

„Mit der Inbetriebnahme des Prüfstands baut Mahle sein globales Leistungsspektrum für die E-Mobilität gezielt weiter aus“, sagt Martin Berger, Leiter Forschung und Vorausentwicklung des Unternehmens. „Sowohl unsere Kunden als auch unsere eigenen Entwickler können nun von einer höchst modernen Anlage profitieren, von der es in Deutschland nur sehr wenige gibt.“

Mit dem Hochlauf der Elektromobilität investieren derzeit zahlreiche Unternehmen der Branche in entsprechend ausgelegte Prüf- und Testzentren – entlang der gesamten Lebensdauer des Fahrzeugs von der Vorentwicklung bis hin zum Prüfen bestehender Fahrzeuge. Im September hatte der TÜV SÜD ein Prüfzentrum in Heimsheim eröffnet, dort können etwa Hybrid- und Elektrofahrzeuge für die Typzulassung geprüft werden. Im Oktober hatte der TÜV Rheinland ein Prüflabor für Elektroauto-Antriebsbatterien angekündigt. Das im Juli eröffnete E-Mobility-Labor von SGS ist nicht nur für Traktionsbatterien, sondern auch die Ladetechnik wie etwa Steckverbindungen von Hoch- und Niedervolt-Leitungen ausgelegt. Der Aachener Fahrzeugentwicklungsdienstleister FEV hat im dritten Quartal dieses Jahres ein modernes Entwicklungs- und Testzentrum für Hochvoltbatterien namens eDLP an seinem Standort Sandersdorf-Brehna in Sachsen-Anhalt in Betrieb genommen.
Quelle: Info per E-Mail

1 Kommentar

zu „Mahle eröffnet Prüfstand für E-Antriebe“
YD
25.11.2020 um 08:52
Hallo zusammen, ich schreibe zurzeit eine Arbeit über die Produktion von Elektrofahrzeugen. Die Analyse der Produktionssystematiken verschiedener Hersteller ist ein essenzieller Abschnitt der Arbeit. Falls mir jemand Tipps für hilfreiche Artikel, Blogbeiträge, weitere Foren oder auch Videos hat, wäre ich sehr dankbar.

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