ZeroAvia: Neues Kapital für größere H2-Flugzeugantriebe

Die auf E-Flugzeugantriebe spezialisierte Firma ZeroAvia hat in einer neuen Finanzierungsrunde 24,3 Millionen US-Dollar (rund 20,6 Millionen Euro) eingesammelt – und will damit die Entwicklung größerer Wasserstoff-Antriebe für Flugzeuge mit mehr als 50 Sitzen beschleunigen.

Das frische Kapital kommt von den Bestandsinvestoren Horizons Ventures, Breakthrough Energy Ventures, Ecosystem Integrity Fund, Shell Ventures, Summa Equity, SystemiQ sowie British Airways als neuem Investor. ZeroAvia will die neuen Mittel für ein Entwicklungsprogramm nutzen, in dessen Zentrum ein Wasserstoff-elektrischer Antriebsstrang mit zwei Megawatt für Regionalflugzeuge steht.

Mit der neuerlichen Finanzierungsrunde erhöht sich die Summe der privaten Investitionen in das Unternehmen auf über 53 Millionen Dollar (knapp 45 Millionen Euro), hinzukommen weitere Finanzierungsquellen, etwa Fördermittel der britischen Regierung, sodass ZeroAvia seit seiner Gründung auf einen Mittelzufluss von fast 74 Millionen Dollar (rund 62,5 Millionen Euro) kommt. Die letzte Finanzierungsrunde liegt erst wenige Monate zurück.

Die Geldspritzen der letzten Monate setzt ZeroAvia zur parallelen Entwicklung unterschiedlicher Bereiche ein: Die kürzlich zugesagten Fördermittel der britischen Regierung in Höhe von 12,3 Millionen Pfund (knapp 13,7 Millionen Euro) sollen dem Antriebs-Spezialisten konkret dabei unterstützen, bis 2023 ein Wasserstoff-Flugzeug mit 19 Sitzen zu entwickeln. Die im Dezember abgeschlossene Serie-A-Finanzierungsrunde über 21,4 Millionen Dollar (rund 17,5 Millionen Euro) soll die Entwicklung und Erprobung des zertifizierungsreifen ZA-600-Antriebsstrangs mit bis zu 600 kW Leistung zum Einsatz in Regionalflugzeugen forcieren. Dessen Marktstart ist für 2024 avisiert.

Die jetzt publik gemachte Kapitalerhöhung von 24,3 Millionen Dollar soll ZeroAvia bis 2026 ferner den Einstieg in das Segment der Verkehrsflugzeuge mit mehr als 50 Sitzen ebenen. Die Finanzierungsrunde werde auch die Vision des Unternehmens weiter vorantreiben, bis 2030 ein 100-sitziges Single-Aisle-Flugzeug anzutreiben, heißt es in einer begleitenden Mitteilung.

„Diese neue Finanzierung, in Verbindung mit unseren anderen jüngsten Meilensteinen, wird unseren Weg zu emissionsfreien Lösungen für größere Regionalflugzeuge im kommerziellen Maßstab deutlich beschleunigen“, äußert Val Miftakhov, CEO und Gründer von ZeroAvia. Da viele Fluggesellschaften in den Startlöchern stünden und bereit seien, auf emissionsfreie Flugzeuge umzusteigen, erwarte sein Unternehmen eine breite Akzeptanz dieser Technologie.

Ehe die großen Flugzeuge in den Fokus rücken, zielt ZeroAvia zunächst darauf ab, seine BZ-Technologie in Flugzeuge mit zehn bis 20 Sitzplätzen zu integrieren, die dann eine Reichweite von bis zu 500 Meilen (804 Kilometer) bieten sollen. Diese Flugzeuge sollen für den kommerziellen Personenverkehr, aber (in umgebauter Version) auch für Fracht genutzt werden können. ZeroAvia geht davon aus, dass der wasserstoffelektrische Antriebsstrang aufgrund niedrigerer Kraftstoff- und Wartungskosten voraussichtlich niedrigere Betriebskosten als vergleichbare Flugzeuge mit Kerosin haben werde.

Bereits im Dezember wurde publik, dass ZeroAvia mit der Fluggesellschaft British Airways kooperiert, die nun ja erstmals auch als Investor in Erscheinung tritt. „Innovative Zero-Emissions-Technologien machen schnelle Fortschritte. Wir unterstützen die Entwicklung von Wasserstoff als alternative Treibstoffquelle, weil wir glauben, dass er das Potenzial hat, bis 2050 echte ,null Emissionen‘ auf Kurzstrecken zu erreichen“, äußert Sean Doyle, CEO von British Airways.

Im September meldete ZeroAvia den Erstflug eines Flugzeugs mit seinem Wasserstoff-Antrieb an Bord. Das Manöver gelang im Rahmen des von der britischen Regierung unterstützten Projekts HyFlyer in Cranfield, östlich von Milton Keynes gelegen. Im Juni 2020 hatte ZeroAvia bereits erfolgreich den Erstflug eines Batterie-elektrischen Flugzeugs absolviert.

Übrigens: Inzwischen hat ZeroAvia seinen Hauptsitz von Nordkalifornien nach England verlegt. Parallel wurden aber die Büros in den USA, China, Japan und Südkorea ebenfalls ausgebaut.
zeroavia.com

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