Mercedes und BMW gewinnen Formel-E-Rennen in Valencia

Mercedes-Pilot Nyck de Vries und BMW-Fahrer Jake Dennis haben die beiden Rennen der Formel E in Valencia gewonnen. Besonders das Samstags-Rennen mit dem Mercedes-Sieg sorgte für Diskussionen: Nur neun der 24 Autos wurden am Ende gewertet, da vielen Fahrern die Energie ausging.

Zunächst zur Ausgangslage: Die Formel E nutzt den Circuito Ricardo Tormo unweit von Valencia eigentlich nur für Winter-Testfahrten. Da das geplante Rennen in Paris wegen den Corona-Maßnahmen in der französischen Hauptstadt nicht stattfinden konnte, wurden von der Formel E zwei ePrix in Valencia geplant – die ersten Formel-E-Rennen auf einer permanenten Rennstrecke überhaupt.

Dass das in der Formel E ohnehin wichtige Energiemanagement auf der permanenten Rennstrecke noch wichtiger als auf den sonst üblichen Stadtkursen werden würde, war bereits im Vorfeld klar. Dennoch wurde das Samstags-Rennen turbulent: Im Regen kam es zu einigen Ausrutschern (ins ungewohnte Kiesbett) und Unfällen, was insgesamt fünf Safety-Car-Phasen zur Folge hatte.

Nach der letzten Safety-Car-Phase sah der aktuelle Meister Felix Antonio da Costa im DS Techeetah wie der sichere Sieger aus. Da das Rennen allerdings eine Runde länger als gedacht dauerte – dazu gleich mehr – ging dem Portugiesen und zahlreichen anderen Fahrern auf der letzten Runde die Energie aus. Einige schlichen um den Kurs und konnten sich so noch ins Ziel retten – da sie dabei aber mehr Energie als zulässig verbraucht haben, wurden sie aus der Wertung genommen. Am Ende siegte Mercedes-EQ-Pilot Nyck de Vries vor Nico Müller (Dragon / Penske Autosport) und Stoffel Vandoorne im zweiten Mercedes. Nur neun von 24 gestarteten Fahrern wurden am Ende gewertet.

Der Knackpunkt: Damit das Energiemanagement der rennentscheidende Faktor bleibt, wird in der Formel E für jede Minute, die das Feld hinter dem Safety Car fährt, die erlaubte Energiemenge reduziert. So soll verhindert werden, dass nach einigen energiesparenden Runden hinter dem Safety Car das Rennen ohne Rücksicht auf das Energiemanagement zu Ende gefahren werden kann. Mit den fünf Safety-Car-Phasen wurde die erlaubte Energiemenge also stark eingeschränkt. Dazu kommt: Ein Formel-E-Rennen dauert derzeit 45 Minuten und eine Runde. Antonio Felix da Costa kam aber nach 44 Minuten und 45 Sekunden über die Linie – es waren also noch zwei Runden zu fahren. Viele Teams waren nur noch von einer Runde ausgegangen und hatten somit ihre Energiemenge falsch eingeteilt. Mercedes hat die Situation aber korrekt erfasst und so beide Autos trotz schlechter Startplätze auf das Podium gebracht.

In einem weniger ereignisreichen Rennen am Sonntag gewann BMW-Pilot Jake Dennis – in seinem gerade einmal sechsten Formel-E-Rennen. Der Brite war bereit vom ersten Startplatz losgefahren und dominierte das Rennen. Zweiter wurde André Lotterer im Porsche vor Alex Lynn im Mahindra. Lotterer und Lynn profitierten jedoch von einer Zeitstrafe für Norman Nato im Venturi, der die Ziellinie als Zweiter überquert hatte – der Franzose hatte zuvor im Rennen eine Kollision verursacht.
fiaformulae.com, motorsport-magazin.com, e-formel.de (Samstags-Rennen), fiaformulae.com (Sonntags-Rennen)

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