Keolis: Konzession für Betrieb von E-Bussen in Göteborg

Der ÖPNV-Betreiber Keolis hat vom Verkehrsverbund Västraffik den Zuschlag für einen Zehn-Jahres-Vertrag im Wert von 150 Millionen Euro zum Betrieb und zur Wartung von vollelektrischen Gelenkbussen in der schwedischen Stadt Göteborg erhalten. Der Vertrag soll im Juni 2022 in Kraft treten.

Kernanliegen des nun unterzeichneten Papiers ist der Austausch der derzeit mit Biodiesel und Biogas betriebenen Busse auf zwei Linien im Nordosten der Stadt durch rein elektrische Gelenkbusse. Hintergrund ist, dass Västraffik das Ziel verfolgt, seine Stadtbusflotte in Göteborg bis 2030 komplett auf Strom umzustellen.

Um wie viele Fahrzeuge es konkret geht, nennt Keolis nicht. In einer Mitteilung des ÖPNV-Betreibers heißt es lediglich, dass auf den zwei Linien 17 Millionen Passagiere pro Jahr befördert werden und die künftigen E-Gelenkbusse dort voraussichtlich 2,9 Millionen Kilometer pro Jahr zurücklegen werden. Als Vertragspartner agiert dabei Keolis‘ schwedische Tochtergesellschaft Keolis Sverige. Teil der auf zehn Jahre ausgelegten Abmachung ist neben der Flotten-Umstellung, dem Betrieb auch die Anpassung von drei Depots, damit die E-Busse gewartet und geladen werden können.

„Wir fühlen uns geehrt, dass Västraffik, mit dem wir seit 2010 zusammenarbeiten, uns mit dem Betrieb und der Wartung des 100-prozentigen E-Bus-Netzes in Göteborg betraut hat“, sagt Bernard Tabary, CEO International der Keolis-Gruppe. Die Expertise von Keolis im Bereich Elektromobilität werde zweifellos ein Schlüsselfaktor für den Erfolg dieses Projekts sein. In der Tat kann Keolis bei der Einführung der E-Busse und der Anpassung der Infrastruktur auf  Erfahrungen in anderen Städten zurückgreifen.

In den niederländischen Provinzen Gelderland und Overijssel hat Keolis beispielsweise im Dezember 246 Elektrobusse in Betrieb genommen. Ebenso im norwegischen Bergen, wo seit dem Winter 138 E-Busse (darunter 102 vollelektrische Fahrzeuge) verkehren. Auch in Frankreich verfolgt Keolis Elektrifizierungsprojekte: In Pau entsteht ein Wasserstoff-betriebenes, in Amiens ein Batterie-betriebenes Schnellbusnetz. Insgesamt betreibt das Unternehmen nach eigenen Angaben „weltweit rund 4.000 Fahrzeuge mit alternativen Energien“. Das seien etwa 20 Prozent seiner Busflotte. Darunter fallen aber beispielsweise auch Erdgas-Busse.

Keolis Sverige ist seinerseits seit 2003 in Schweden etabliert und betreibt eigenen Angaben zufolge 1.600 fossilfreie Busse in vier schwedischen Regionen. Seit Januar 2021 testet Keolis außerdem einen von Navya gebauten autonomen E-Shuttle-Service in Göteborgs Industrie- und Wissenschaftspark Lindholmen. Und: Keolis arbeitet aktuell auch mit Partnern in Stockholm zusammen, um autonome Elektrofahrzeuge mithilfe der 5G-Technologie fernzusteuern und zu überwachen.
keolis.com

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