Sunderland: Größere AESC-Batteriefabrik am Nissan-Werk

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Bild: Nissan

Am britischen Nissan-Werk in Sunderland soll neuen Medienberichten zufolge eine Fabrik für Elektroauto-Batterien entstehen, die vom chinesischen Batteriehersteller Envision AESC betrieben wird. Nissan hatte seine Batterietochter AESC 2018 an die Envision Group verkauft, hält aber noch eine Minderheitsbeteiligung.

Die neue Batteriefabrik am Nissan-Werk in Sunderland soll 2024 eröffnet werden und zunächst über eine Jahreskapazität von sechs GWh verfügen – mehr als dreimal so viel wie in der bestehenden Anlage mit ihrer Kapazität von aktuell 1,9 GWh jährlich. Später könnte die Kapazität auf 18 bis 20 GWh gesteigert werden, heißt es unter anderem in einem Bericht von „The Guardian“. Eine offizielle Ankündigung des neuen Batteriewerks wird in den kommenden Monaten erwartet.

Überraschend kommt der Zug nicht. Im Rahmen einer von der britischen Regierung unterstützten Machbarkeitsstudie war schon im November 2020 publik geworden, dass der Bau einer neuen Batterie-„Gigafabrik“ in Regie der AESC an deren Standort neben dem Nissan-Werk in Sunderland untersucht wird. Das Unternehmen betreibt vor Ort zurzeit besagte 1,9-kWh-Anlage (gebaut werden Zellen u.a. für das 40-kWh-Pack des Leaf), litt aber unter der Corona-Krise, in deren Zuge AESC Envision in Sunderland zwischenzeitlich 130 Stellen abbaute. Ein Drittel der Belegschaft soll betroffen gewesen sein.

Nissan hat großes Interesse an einer größeren Batteriefabrik in Nachbarschaft zu seinem Fahrzeugwerk. Die Japaner haben laut „The Guardian“ mehrfach gewarnt, dass ein Brexit-Handelsabkommen, das Zölle und Grenzkontrollen mit sich bringt, die Zukunft des Werks in Sunderland gefährden würde. Im Januar meldete die BBC allerdings unter Berufung auf Nissan-COO Ashwani Gupta, dass der Autobauer den Brexit-Deal inzwischen als „positiv für Nissan“ bewertet.

Nissan hatte seine Batterietochter AESC 2018 an die Envision Group verkauft. Envision AESC unterhält unterdessen auch Anlagen in Japan und den Vereinigten Staaten. Die jährliche Produktionskapazität summiert sich laut Unternehmensangaben auf 7,5 GWh – 3 GWh im US-Bundesstaat Tennessee, 2,6 GWh im japanischen Kanagawa und besagte 1,9 GWh im britischen Sunderland. Außerdem hat AESC Envision 2019 mit dem Bau eines Werks im chinesischen Wuxi begonnen, das über eine Jahreskapazität von 20 GWh verfügen soll. Inwiefern dort schon produziert wird, ist unklar.
autocar.co.uk, theguardian.com

1 Kommentar

zu „Sunderland: Größere AESC-Batteriefabrik am Nissan-Werk“
Sebastian Krebs
27.05.2021 um 11:50
Setzt man hierzu in Relation, dass das Project Cato Road in Freemont als "Pilotfabrik" mit 10 GWh Produktionskapazität ausgelegt ist, macht das die massiven Skalenunterschiede bewusst und damit auch deutlich weshalb Nissan seine Position als Marktführer an Tesla abgeben musste.

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