ESWE: Smarte Ladelösung für On-Demand-Flotte

ESWE Verkehr, der Mobilitätsdienstleister der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden, erhält vom Land Hessen rund 150.000 Euro an Fördermitteln für ESWE-INOS. Ziel des Projekts ist die Umsetzung einer intelligenten Ladelösung für einen On-Demand-Dienst in der Stadt.

Die Abkürzung ESWE-INOS steht für ESWE Innovative Ladeinfrastruktur für On-Demand-Shuttle-Verkehre. Und der Name ist Programm: Im Zuge des Projekts wird ein intelligent steuerbares Schnellladesystem für eine On-Demand-Fahrzeugflotte in Wiesbaden realisiert und in ein systemübergreifendes Energiemanagement eingebunden. Die Lösung soll infolge dessen lokale Stromnetzkapazitäten berücksichtigen können und in allen Bereichen via Vernetzung steuerbar sein.

Ansatzpunkt des Projekts ist es, dass „Öffentliche Nahverkehr der Zukunft nicht mehr allein auf starren Fahrplänen basieren werden“. Digitale Technologien, Smartphones und künstliche Intelligenz machten neue, flexible Angebote „on demand“ als Ergänzung zu klassischen Bus- und Straßenbahnlinien möglich. Weiter ins Detail geht die ESWE in ihrer Mitteilung nicht. Es ist also weder etwas zum Zeitplan noch zu Typ oder Anzahl der E-Flottenfahrzeuge für die On-Demand-Flotte bekannt.

Der Innovationsanteil von ESWE-INOS beruht laut dem Verkehrsbetreiber außerdem auf einem Ausschreibungskonzept, das „im Markt bisher einmalig ist“. Es bewerte nicht die Anschaffungskosten, sondern die Gesamtkosten der Ladeinfrastruktur über die Lebenszeit hinweg und biete somit die Möglichkeit, Ladeinfrastruktur „als ganzheitlich-kostenminimierendes Gesamtsystem zu beschaffen, welche in umfassender Weise konstruktiv und von den dauerhaften Einsatzparametern leistungsfähig ist und ressourcenschonend bleibt“.

Die Projekterkenntnisse sollen als Best-Practise-Beispiel in einem Handlungsleitfaden zur Beschaffung von lebenszykluskosten-basierter Ladeinfrastruktur zusammengefasst werden. Sie sollen somit zukünftig als Entscheidungshilfe für Ladeinfrastrukturprojekte anderer Fahrzeugflotten-Betreiber dienen.

„Unsere Vision – null Emission. Unter diesem Motto verfolgen wir (…) das Ziel, unsere Landeshauptstadt Wiesbaden und die umliegende Region noch nachhaltiger zu gestalten. Das Projekt ESWE-INOS ist dabei ein weiterer Meilenstein“, äußert Jörg Gerhard, Geschäftsführer von ESWE Verkehr. Sein Unternehmen befinde sich in der stärksten Umbruchphase seiner Geschichte. Das hängt unter anderem mit dem 2018 fixierten Green City-Masterplan WI-Connect zusammen, dessen Maßnahmen in den 2019 aufgestellten Luftreinhalteplan der Landeshauptstadt integriert sind. Darin ist beispielsweise die komplette Umstellung der Fahrzeugflotte von ESWE Verkehr auf lokal emissionsfreie Antriebstechnologien als Ziel enthalten.

Zwei Chargen von E-Bussen haben die Wiesbadener bereits in Betrieb genommen. Im Februar empfing die ESWE Verkehrsgesellschaft auf dem Omnibushof in der Gartenfeldstraße 21 Mercedes-Benz eCitaro mit Festkörperbatterie, die seinerzeit die bisherigen zehn Batteriebusse ergänzten. Angekündigt war zu diesem Zeitpunkt die baldige Ankunft weiterer im Jahr 2019 bestellten eCitaro, wodurch die Gesamtzahl der E-Busse im Dienst der ESWE inzwischen bei 56 elektrischen Exemplaren liegen dürfte.

Bis Ende 2021 sollen insgesamt 120 Batteriebusse von Daimler für ESWE Verkehr zur Verfügung stehen. Zugleich werden ebenso viele Ladesäulen im Betriebshof entstehen. Bereits 2017 hatte das Verkehrsunternehmen angekündigt, den ÖPNV in Wiesbaden ab 2022 vollständig emissionsfrei betreiben zu wollen. Bis dahin soll die gesamte Flotte von 220 Bussen auf Elektroantriebe umgestellt werden.

Elektroantriebe bedeutet hier aber nicht nur Batterie-elektrisch: Im Januar hatte der Wiesbadener ÖPNV-Betreiber auch zehn Brennstoffzellen-Busse bei dem portugiesischen Hersteller CaetanoBus bestellt. Die Exemplare des Typs H2.CityGold sollen im vierten Quartal 2021 ausgeliefert werden.
eswe-verkehr.de

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