Wiesbaden: ESWE bestellt 56 Exemplare des eCitaro

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Mercedes‑Benz hat von der ESWE Verkehrsgesellschaft aus Wiesbaden einen Rekordauftrag für den elektrischen Stadtbus eCitaro erhalten. Die Nahverkehrsgesellschaft der hessischen Hauptstadt bestellt insgesamt 56 Exemplare des in Mannheim vom Band laufenden Elektrobusses.

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Die ersten zehn Modelle sollen noch in diesem Jahr, die restlichen dann 2020 ausgeliefert werden. Bemerkenswert: Während die ersten 15 eCitaro für Wiesbaden noch aktuelle Lithium-Ionen-Batterien erhalten, werden die 41 weiteren eCitaro laut Daimler bereits mit Feststoff-Akkus ausgestattet sein. Dazu der Hersteller im Wortlaut: „Feststoffbatterien zeichnen sich durch eine sehr hohe Energiedichte aus. Sieben Batteriepakete stehen in diesem Fall für eine enorme Batteriekapazität von 441 kWh. Damit legt der eCitaro selbst unter der besonders schweren Randbedingung des rein elektrischen Heizens im Winter mehr als 200 km nach SORT 2 zurück.“ Wir erinnern uns: Schon bei der Präsentation des Serien-eCitaro im Juli 2018 hatte Daimler angekündigt, den Elektro-Stadtbus ab 2020 alternativ auch mit der nächsten Lithium-Ionen-Batteriegeneration oder eben mit Festkörper-Akkus anbieten zu wollen. Hut ab, wenn das tatsächlich bereits kommendes Jahr gelingt.

Ansonsten wird Mercedes-Benz im Rahmen des Auftrags der ESWE auch den Umbau des Betriebshofs, die Auslegung und Errichtung der Ladeinfrastruktur sowie das Lademanagement übernehmen. Unter anderem umfasst die Ertüchtigung des Betriebshofs auch die Errichtung einer Trafostation zur Umformung des Stroms von Mittel- auf Niederspannung sowie die Kabelverlegung auf dem Gelände. Hintergrund ist, dass alle 56 E-Busse künftig per Stecker im Depot geladen werden.

Wiesbaden stellt mit dem Auftrag innerhalb von kurzer Zeit ein Fünftel seines Omnibusfuhrparks auf E-Antrieb um. Die ESWE unterhält aktuell 271 Busse auf 41 Linien und plant die Flotte ab 2022 vollständig emissionsfrei zu betreiben. Eine Förderzusage des Bundes für die Beschaffung der ersten 56 E-Busse erhielt sie im Dezember. Mit 14,5 Mio Euro handelte es sich dabei nach Bekunden der Stadt um einen ersten Zuschuss „in Maximalhöhe“. Beantragt hat sie insgesamt 60 Mio Euro, verteilt auf die kommenden vier Jahre.

Ursprünglich wollte die ESWE die ersten rund 50 Elektrobusse bereits dieses Jahr vollständig auf die Straße schicken. Doch aus dem ehrgeizigen Zeitplan wird nichts. Denn zum einen hakte es beim oben genannten Förderbescheid, zum anderen musste die europaweite Ausschreibung im September 2018 verlängert werden. Dabei handelte es sich bereits um die zweite größere Verzögerung im Zuge der Ausschreibung. Bereits Mitte 2018 stellte die ESWE fest, dass die bis dato eingegangenen Angebote nicht vergleichbar waren, weshalb sie zunächst einen detaillierten Anforderungskatalog zusammenstellen musste.

Update 15.07.2019: Inzwischen ist auch klar, von wem die Ladetechnik für die E-Busse kommen wird: Der niederländische Anbieter Heliox wird die Ladeinfrastruktur bereitstellen und für die Installation und den Mittelspannungsnetzanschluss verantwortlich sein. Der Auftrag umfasst auch Service und Wartung der Anlagen. Die Bauarbeiten beginnen Ende 2019, die ersten Ladegeräte werden 2020 betriebsbereit sein. Die Ladeinfrastruktur wird 2021 voll funktionsfähig sein.
daimler.com, heliox.nl (Update)

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