Skoda launcht mindestens drei weitere BEV bis 2030

Die tschechische Volkswagen-Tochter Skoda hat ihre neue Unternehmensstrategie bis zum Jahr 2030 vorgestellt. Die wichtigste Kernaussage in puncto Elektromobilität: Skoda bestätigt mindestens drei weitere rein elektrische Modelle bis Ende des Jahrzehnts.

Der Autobauer präzisiert in seiner neuen Roadmap „Next Level – Skoda Strategy 2030“ dazu, dass diese drei Modelle preislich und größentechnisch unterhalb des Enyaq iV positioniert sein werden. Dieser ist mit einer Länge von knapp 4,7 Meter bekanntlich ein mittelgroßes Elektro-SUV. Die Ankündigung kleinerer E-Modelle passt zur generellen Prioritätensetzung der Tschechen, eine Erweiterung ihres Modellportfolios in Richtung Einstiegssegmente zu vollziehen. Grundsätzlich will Skoda die „Komplexität des Angebots mittelfristig durch die schrittweise Elektrifizierung der Modellpalette um 40 Prozent reduzieren“. Heißt im Klartext: Die Modellvielfalt bei den Verbrennern wird zwangsläufig abnehmen.

Aktuell hat Skoda drei elektrifizierte Modelle im Angebot: Neben dem vollelektrischen Enyaq iV bietet der Hersteller mit dem Superb iV und Octavia iV zwei Plug-in-Hybride an. Den vollelektrisch angetriebenen Kleinwagen Skoda Citigo e iV nahm das Unternehmen 2020 aus dem Programm.

Die Marke macht in der neuen Roadmap nun publik, bis 2030 je nach Marktentwicklung einen Absatzanteil vollelektrischer Modelle in Europa von 50 bis 70 Prozent erreichen zu wollen. Damit liegen die Ansprüche unter denen von Konzernschwester VW: Dort strebt die Vorstandsriege bis 2030 einen Anteil reiner E-Autos am Absatz in Europa von über 70 Prozent an.

Skoda arbeitet zudem mit Partnern daran, sein Heimatland Tschechien zu einem „Elektromobilitäts-Hub“ zu entwickeln. Konkret sollen bis 2030 in allen drei tschechischen Werken von Skoda in Mladá Boleslav, Kvasiny und Vrchlabí E-Komponenten oder E-Fahrzeuge gefertigt werden. Zusätzlich will der tschechische Automobilhersteller gemeinsam mit Partnern am Aufbau einer stabilen Zuliefererstruktur für Elektromobilität arbeiten.

Aktuell werden bei Skoda in Tschechien bereits Hochvolt-Traktionsbatterien für die Plug-in-Hybrid-Modelle Superb iV und Octavia iV sowie für Modelle weiterer Konzernmarken produziert. Anfang des nächsten Jahres startet zudem die Produktion von MEB-Batteriesystemen in Mladá Boleslav für den Enyaq iV.

Als Leuchtturmprojekt bezeichnet Skoda zudem die kürzliche Einführung eines Ladeangebots namens Powerpass. Unter diesem Label offerieren die Tschechen sowohl ein Ladedienst für öffentliche Ladepunkte als auch Wallboxen für das Laden zu Hause. Er werde in über 30 Märkten verfügbar sein und lasse sich an mehr als 210.000 Ladepunkten in Europa verwenden, teilt das Unternehmen mit.

Die weiteren von Vorstandsvorsitzenden Thomas Schäfer vorgestellten Zielmarken der „Next Level – Skoda Strategy 2030“-Strategie widmen sich allgemeineren Themen. So nimmt sich der tschechische Automobilhersteller vor, sich bis 2030 zu den fünf absatzstärksten Marken Europas zu entwickeln und in den Wachstumsregionen Indien, Russland und Nordafrika zur führenden europäischen Marke werden. Für diese Regionen trägt das Unternehmen die Verantwortung im Volkswagen-Konzern.

Außerdem baut das Unternehmen sein Konzept des virtuellen Verkaufsraums weiter aus – mit dem Ziel, 2025 jeden fünften Skoda online zu verkaufen. In Belgien, den Niederlanden, Polen und Tschechien können Kunden diese Option bereits heute ziehen.

Schließlich nimmt sich Skoda vor, seine Umweltziele zu schärfen. So strebt der Autobauer an, seine Flottenemissionen um mehr als 50 Prozent im Vergleich zu 2020 zu reduzieren und seine Fahrzeuge ab 2030 in allen tschechischen und indischen Werken CO2-neutral herzustellen. In Vrchlabí werde bereits seit Ende vergangenen Jahres CO2-neutral produziert, merkt das Unternehmen an.

Skoda gehört seit 30 Jahren zum Volkswagen-Konzern, unterhält die oben genannten drei Standorte in Tschechien und fertigt darüber hinaus in China, Russland, der Slowakei und Indien vornehmlich über Konzernpartnerschaften sowie in der Ukraine mit einem lokalen Partner. Weltweit sind rund 42.000 Mitarbeiter unter der Marke beschäftigt.
skoda-media.de

3 Kommentare

zu „Skoda launcht mindestens drei weitere BEV bis 2030“
Djebasch
27.06.2021 um 22:06
Tja daran erkennt man dass VW es nicht ernst meint von 16 Modellen sollen 5 insgesamt bis 2030 elektrisiert werden und das nennt man dann 70%... Es muss ein Verbrenner aus beschlossen werden sonst wird das nix...
Alexander
28.06.2021 um 09:12
Korrekt. Das ist keine Zukunftsstrategie sondern ein Offenbarungseid. 3 Modelle bis 2020, immerhin unterhalb des Enyaq, sind zu wenig, insbes. wenn es sich um derart vage Ankündigungen handelt. Zum Golf gab/gibt es den Oktavia. Wo bleibt das Pendant zum id3, und zwar jetzt und heute? Wo ist der Nachfolger des citigo e? Der war sicherlich kein perfektes BEV, aber man hat das Segment, in dem BEVs am meisten Sinn machen, mit dem Produktionsstop erstmal wieder verwaisen lassen.Ich versteh es nicht.
Hans Herbert
28.06.2021 um 12:15
Wer nicht mithält wird von Asiaten verdrängt, so einfach wird das sein!

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