BDEW: Ladesäulenaufbau kommt in der Fläche an

Der BDEW hat eine Regionalauswertung seines Ladesäulenregisters veröffentlicht. Demnach wachse nicht nur in den Metropolen Deutschlands die Zahl der Ladesäulen, sondern auch in Großstädten, Mittelstädten sowie Kleinstädten und Landgemeinden.

Spitzenreiter in der jeweiligen Siedlungsgrößen-Kategorie sind Berlin, Wolfsburg, Zwickau und Schwieberdingen, so der Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in einer Mitteilung. In der Regel veröffentlicht der BDEW die Gesamtzahlen des Ladesäulen-Bestands und regelmäßig auch ein Top-10-Ranking der Städte.

Wie in der letzten Städte-Auswertung aus dem April 2021 liegt laut der aktuellen Veröffentlichung bei den Metropolen (mehr als 500.000 Einwohner) Berlin mit 1.799 öffentlichen Ladepunkten vorne – im April wurde noch 1.694 Ladepunkte angegeben. Es folgen München mit 1.327 Ladepunkten (April: 1.310 LP) und Hamburg (1.214 Ladepunkte).

Während Berlin bei den absoluten Zahlen die Nase vorne hat, ergibt sich bei der Betrachtung der Ladepunkte je 100.000 Einwohner ein anderes Bild: In dieser Auswertung liegt München mit 89 Ladepunkten vorne, gefolgt von Stuttgart (81), Essen (73), Hamburg (66) und Dresden (55). Berlin kommt auf 49 Ladepunkte je 100.000 Einwohner.

Bei den Großstädten (zwischen 100.000 und 500.000 Einwohner) liegt Wolfsburg unabhängig von der Betrachtungsweise vorne. Die VW-Stadt kommt auf 493 öffentliche Ladepunkte oder 396 Ladepunkte je 100.000 Einwohner. Bei den absoluten Zahlen folgen Regensburg (282 LP) und Karlsruhe (260 LP). In der relativen Betrachtung liegt wiederum Regensburg auf Rang 2 (184), gefolgt von Heilbronn (126).

Bei den Mittelstädten (20.000 bis 100.000 Einwohner) haben Städte mit Auto-Bezug die Nase vorne: Es führt Zwickau (112 LP) vor Baunatal (105 LP, beides VW-Standorte) und Esslingen in der Nähe von Stuttgart (93 LP). Teile des Daimler-Stammwerks Untertürkheim befinden sich auf Esslinger Stadtgebiet, zudem sind dort viele Zulieferer angesiedelt.

Bei den Kleinstädten und Landgemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern liegt Schwieberdingen mit 70 öffentlichen Ladepunkten vorne, gefolgt von Ilsfeld (52 LP) und Giengen an der Brenz (40 LP). Der BDEW bilanziert hier, dass auch viele Kleinstädte auf Elektromobilität setzen würden und die Ladeinfrastruktur zukunftsfähig ausgebaut hätten. Sowohl Schwieberdingen als auch Ilsfeld gehören aber zum Einzugsgebiet rund um Stuttgart mit seiner starken Auto- und Zuliefererindustrie. Im Falle von Ilsfeld kommt hinzu, dass auf dem Gemeindegebiet die Autobahn-Raststätten Wunnenstein Ost und West liegen. Je Raststätte betreibt EnBW einen Triple Charger mit jeweils drei Ladepunkten und einen 150-kW-Hypercharger mit zwei Ladepunkten. Daneben stehen jeweils vier 350-kW-Säulen von Ionity. Alleine auf die beiden Raststätten entfallen somit 18 der 52 Ilsfelder Ladepunkte.

„Es ist gut, dass dank CO2 Flottengrenzen und Kaufprämien nun endlich die Zahl neu zugelassener E-Autos auf den Straßen steigt“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Erfreulich ist, dass sich das Ladenetz nun zunehmend verdichtet und gerade in den Kommunen und bei den Stadtwerken viel passiert. Dieses Engagement möchten wir mit unserer Regionalauswertung nach Siedlungsgrößen sichtbar machen.“

Das Ladesäulenregister – abrufbar unter www.ladesaeulenregister.de – wird vom BDEW und dessen hundertprozentiger Tochter Energie Codes und Services GmbH beständig aktualisiert. Betreiber von Ladesäulen können sich kostenlos in das Register eintragen lassen. Zum Start des Ladesäulenregisters wurden die Daten aus den Erhebungen des BDEW seit 2012 als Grundlage verwendet. Die Anzahl der tatsächlich verfügbaren Ladepunkte in Deutschland ist jedoch deutlich höher als dort angegeben. Denn zum einen erfolgt die Eintragung von Ladesäulen in dem Register des BDEW auf freiwilliger Basis. Zum anderen fließen die Daten der Bundesnetzagentur in „unregelmäßigen Abständen“ in das Register mit ein. Doch auch die Datenbasis der Bundesnetzagentur ist lückenhaft. Denn Ladepunkte sind vor Inkrafttreten der Ladesäulenverordnung von der Anzeigepflicht bei der Bundesnetzagentur ausgenommen. Zudem sind Ladepunkte mit Ladeleistungen von höchstens 3,7 kW weiterhin von der Anzeigepflicht befreit. Eine wirklich vollständige Datenbank gibt es in Deutschland nach wie vor nicht.
bdew.de

2 Kommentare

zu „BDEW: Ladesäulenaufbau kommt in der Fläche an“
Djebasch
09.07.2021 um 14:54
Also im Endeffekt tut sich gar nichts, die mengen sind Überschaubar und weit davon entfernt das angestrebte Ziel von 1:8 zu erreichen...
Sig
12.07.2021 um 12:36
Baut einfache Steckdosen an Bahn und Supermarktparkplätze. ist günstig, passt für Pendler und Laternenparker.

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