Berlin baut Vorsprung im Ladepunkte-Ranking aus

Berlin liegt weiterhin in Führung im Städteranking des BDEW-Ladesäulenregisters und konnte den Vorsprung sogar weiter ausbauen. Der Hauptstadt ist es im letzten Jahr gelungen, die Anzahl der öffentlichen Ladepunkte von 974 im Dezember 2019 auf 1.694 zu erhöhen – das entspricht einem Zuwachs von über 70 Prozent.

Im vorangegangenen Städte-Ranking des BDEW – veröffentlicht im Dezember 2020 mit Stand Oktober 2020 – hatte Berlin erstmals München als Spitzenreiter abgelöst. Die Landeshauptstadt Bayerns liegt mit 1.310 Ladepunkten auch in der aktuellen Ausgabe mit Stand Februar 2021 auf Rang zwei, dicht gefolgt von Hamburg (1.226 LP). Das viertplatzierte Stuttgart hat mit 616 Ladepunkten schon deutlichen Abstand zum Podium.

Neu in den Top 10 auf Platz fünf ist Wolfsburg (467 LP). Die VW-Stadt konnte einen Zuwachs von rund 1.500 Prozent innerhalb eines Jahres verzeichnen (Dezember 2019: 28 LP). Die folgenden Platzierungen gehen an Essen (398 LP), Regensburg (283 LP), Hannover (278 LP), Karlsruhe (261 LP) und Köln (260 LP). Düsseldorf, in den bisherigen Rankings immer in den Top 10 vertreten, ist in der aktuellen Ausgabe nicht mehr gelistet. Im Oktober stand die NRW-Landeshauptstadt mit 259 Ladepunkten in der Liste. Da Köln nun mit 260 Ladepunkten auf Platz zehn liegt, wäre von Oktober bis Februar gemäß dem Ladesäulenregister kein einziger Ladepunkt in Düsseldorf hinzugekommen.

Bei den Bundesländern liegt nach wie vor Bayern an der Spitze. Gegenüber Dezember 2019 lag der Zuwachs bei knapp 50 Prozent, der BDEW listet hier 8.325 Ladepunkte. Baden-Württemberg steigerte die Anzahl seiner Ladepunkte sogar um rund 70 Prozent und liegt mit 7.047 gemeldeten Ladepunkten auf Platz zwei. Es folgen Nordrhein-Westfalen mit insgesamt 6.164 Ladepunkten, Niedersachsen mit 3.783 Ladepunkten und Hessen mit 2.775 Ladepunkten.

Insgesamt seien es in Deutschland „rund 40.000“ Ladepunkte, so der Verband. Zum Dezember 2019 (24.000 LP) sei das ein Zuwachs von 66 Prozent. Detailliertere Zahlen zur deutschlandweiten Entwicklung als die rund 40.000 Ladepunkte wird der BDEW wohl zu einem anderen Zeitpunkt veröffentlichen.

Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, verweist auf den schnellen Ausbau der öffentlichen und (dank der KfW-Förderung) der privaten Ladeinfrastruktur. „Allerdings ist diese dynamische Entwicklung kein Selbstläufer. Wir haben auch einige Sorgenfalten auf der Stirn“, so Andreae. „Für den massiven Ausbau der Ladeinfrastruktur brauchen die Betreiber Planungssicherheit. Ständige neue Vorgaben für technische, aber nicht notwendige Nachrüstungen – wie aktuell bei der Ladesäulenverordnung diskutiert – machen den Betrieb der Ladesäule unwirtschaftlich.  Dies wird uns nicht schneller voranbringen!“

Aus dem Zahlen des BDEW lassen sich die Wachstums-Tendenzen ableiten, die absoluten Ladepunkt-Zahlen können aber noch etwas höher ausfallen. Das Ladesäulenregister – abrufbar unter www.ladesaeulenregister.de – wird vom BDEW und dessen hundertprozentiger Tochter Energie Codes und Services GmbH beständig aktualisiert. Betreiber von Ladesäulen können sich kostenlos in das Register eintragen lassen. Zum Start des Ladesäulenregisters wurden die Daten aus den Erhebungen des BDEW seit 2012 als Grundlage verwendet. Die Anzahl der tatsächlich verfügbaren Ladepunkte in Deutschland ist jedoch höher als dort angegeben. Denn zum einen erfolgt die Eintragung von Ladesäulen in dem Register des BDEW auf freiwilliger Basis. Zum anderen fließen die Daten der Bundesnetzagentur in „unregelmäßigen Abständen“ in das Register mit ein. Doch auch die Datenbasis der Bundesnetzagentur ist lückenhaft. Denn Ladepunkte sind vor Inkrafttreten der Ladesäulenverordnung von der Anzeigepflicht bei der Bundesnetzagentur ausgenommen. Zudem sind Ladepunkte mit Ladeleistungen von höchstens 3,7 kW weiterhin von der Anzeigepflicht befreit. Eine wirklich vollständige Datenbank gibt es in Deutschland nach wie vor nicht.
bdew.de

3 Kommentare

zu „Berlin baut Vorsprung im Ladepunkte-Ranking aus“
Ektus
09.04.2021 um 13:01
Die ganzen schönen Top 10 sind aber ziemlich sinnlos, wenn man sie nicht auch in Bezug zu den Einwohnerzahlen setzt. So in der Art "Wie viele Einwohner finden sich in fußläufiger Entfernung (<=500m) einer AC Ladesäule" für die potentielle Überbuchung der Säulen und welcher Prozentsatz der Einwohner hat überhaupt eine AC-Lademöglichkeit in der Nähe. Netzdienliches Laden ist nur mit AC praktikabel, und die Autos müssen lange mit dem Netz verbunden sein. Da ergäbe sich sicherlich beide Male eine deutlich andere Reihenfolge.
Djebasch
09.04.2021 um 13:15
Naja bei uns im Ort mit 140000 Einwohnern gibt es 18 Ladesäulen... Wo ist der Fehler...
Falko
12.04.2021 um 09:06
Stimme zu, die Anzahl würde mehr Sinn machen im Bezug zur Einwohnerzahl und dem gegenübergestellt vorhandene ICE & BEV PKW. Wäre wesentlich hilfreicher um zu bewerten wie gut oder schlecht es wirklich um den Ausbau der Ladesäulen steht. In Berlin sieht es nämlich wenn man sich in der Innenstadt nach Ladesäulen umschaut und dazu die rasant steigenden Verkaufszahlen beobachtet ziemlich gar nicht so rosig aus.

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