Proton und Electra visieren Markt für BZ-Lkw in GB und Irland an

Proton Motor und Electra Commercial Vehicles nehmen den Markt für Brennstoffzellen-Lkw in Großbritannien und Irland ins Visier. Vor diesem Hintergrund haben der bayerische Wasserstoff-Brennstoffzellen-Produzent und der britische Nutzfahrzeug-Spezialist nun eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Das Ziel der Zusammenarbeit wird in einem kurzen Satz zusammengefasst: Die beiden Unternehmen wollen „den Markt in Großbritannien und Irland (…) entwickeln“, heißt es in einer Pressemitteilung des im bayerischen Puchheim ansässigen Proton Motor. Electra fungiere im Rahmen der Abmachung als Systemintegrator, „um die Brennstoffzellen-Systeme von Proton Motor in ihr bestehendes Elektro-Lkw-Portfolio zu integrieren“.

Electra strebt den Informationen zufolge an, in den kommenden zwölf Monaten seine Produktionskapazitäten zu erweitern. Fünf Brennstoffzellen-Systeme von Proton Motor will das Unternehmen anfangs bestellen. Die Abmachung umfasst zudem die technische Unterstützung sowie Schulungen durch Proton „bei der Entwicklung und Qualifizierung der Brennstoffzellen-Lkws von Electra“. Außerdem wollen die Partner ein Prototypen-Fahrzeug entwickeln. Auch gemeinsame Vertriebs- und Marketingaktivitäten im Vereinigten Königreich sind geplant.

Proton-Motor-CEO Faiz Nahab zeigt sich erfreut über die Zusammenarbeit. Er sieht darin die Chance, die Reichweite seines Unternehmens auszubauen und dadurch „eine führende Position auf dem britischen Markt zu sichern“. Für Electra bietet der System-Support beziehungsweise die technische Unterstützung von Proton Motor nach den Worten von Electra-Chairman Sid Sadique wiederum die Möglichkeit, die Entwicklung einer neuen Reihe von elektrischen Brennstoffzellen-Lkws zu beschleunigen.

Proton Motor bietet eigenen Aussagen zufolge Wasserstoff-Brennstoffzellen und Brennstoffzellen-Hybridsysteme aus eigener Fertigung für automotive, maritime und stationäre Anlagen sowie für den Zugverkehr an. Das Produktportfolio des im Jahr 1998 gegründeten Unternehmens umfasst Basis-Brennstoffzellen-Systeme, Standardkomplettsysteme sowie maßgefertigte Systeme. Im Jahr 2020 verzeichnete das Unternehmen laut Informationen auf seinem Webauftritt einen Auftragseingang im Umfang von 6,4 Milliarden Euro.

Eine Brennstoffzellen-Stack-Fertigungsmaschine nahm Proton wie berichtet 2019 in Betrieb. Sie hat eine maximale Produktionskapazität von bis zu 5.000 Brennstoffzellen-Einheiten pro Jahr, soll aber durch Anpassungen auf bis zu 30.000 Stack-Einheiten jährlich kommen können. Der Fertigungsroboter wurde im Rahmen des Projektes Fit-4-AMandA (Fit for Automatic Manufacturing and Assembly) realisiert und von der europäischen Agentur FCH JU (Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking) finanziert.

Proton Motor gehört auch zu einem Konsortium von 25 Unternehmen und Organisationen aus dem Wasserstoffsektor, das Anfang des Jahres gegründet wurde, um erstmals eine europäische Norm für Brennstoffzellenmodule für Schwerlastanwendungen zu erarbeiten, zu entwickeln und zu testen. Die Partner wollen Abmessungen, digitale Schnittstellen, Testprotokolle und Sicherheitsanforderungen für Brennstoffzellenmodule vereinheitlichen.

Dem „StasHH“-Konsortium gehören elf Lieferanten von Brennstoffzellenmodulen, neun OEM und fünf Forschungs-, Prüf-, ingenieurwissenschaftliche und/oder wissenschaftliche Institute an – darunter auch Toyota Motor Europe, Volvo Construction Equipment, Alstom, VDL und Zulieferer wie Freudenberg Sealing Technologies oder die ElringKlinger-Tochter EKAT. Das Konsortium bekommt 7,5 Millionen Euro Fördermittel von der EU im Rahmen des Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking, um den Einsatz von Brennstoffzellen im Schwerlastsektor in Gang zu bringen. Das Gesamtbudget beträgt laut einer früheren Mitteilung 15,2 Millionen Euro.

Quelle: Infos per E-Mail

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