SVOLT startet Serienproduktion von kobaltfreien NMX-Zellen

SVOLT hat mit der Serienproduktion seiner neuartigen kobaltfreien Nickel-Mangan-Batteriezellen (NMX) im chinesischen Jintan begonnen. Die Zellen könnten ab Ende 2023 auch in dem geplanten Werk im Saarland für den europäischen Markt gefertigt werden.

Wie SVOLT mitteilt, produziert man in China zunächst zwei Größen der NMX-Batterien (115 Ah und 226 Ah), deren Chemie zu 75 Prozent aus Nickel und 25 Prozent aus Mangan besteht. Die beiden Versionen hatte SVOLT bereits zum Bestellstart der NMX-Zellen im Januar 2021 angekündigt, damals konnten in der Pilotproduktion zehn Tonnen des neu entwickelten Kathodenmaterials hergestellt werden. Seit April läuft die Serienproduktion des Kathodenmaterials.

Der Mangan-Anteil in diesem Kathodenmaterial fällt höher aus als bei NCM811-Zellen. Auf Kobalt, sonst bei NCM-Zellen zur thermischen Stabilisierung eingesetzt, wird in den neuen Zellen verzichtet. Stabilisiert wird die Kathode stattdessen über „eigens entwickelte Doping- und Coating-Prozesse“. So sollen die NMX-Zellen – auch ohne Kobalt – eine „höhere thermische Stabilität sowie Gesamtsicherheit als NCM811-Zellen“ bieten.

Mithilfe der neuen Technologie ist es SVOLT nach eigenen Angaben darüber hinaus gelungen, die Zyklenalterung und die kalendarische Alterung der NMX-Zellen im Vergleich zu herkömmlichen NCM-Batteriezellen deutlich zu verbessern. So können mehr als 2.500 Ladezyklen erreicht werden. Bei einer angenommenen Reichweite eines E-Autos mit diesen Zellen von 400 Kilometern würde sich so eine Laufleistung von einer Million Kilometern ergeben.

Wegen des Verzichts auf das umstrittene Kobalt sollen die Zellen laut dem Hersteller nicht nur nachhaltiger, sondern auch fünf Prozent preiswerter als NCM-Batteriezellen sein. Damit sollen sie sich trotz der neuen Technologie nicht nur für teure Oberklasse-Fahrzeuge, sondern auch die Mittelklasse eignen.

Das erste E-Modell, in dem die neuen NMX-Zellen von SVOLT zum Einsatz kommen, ist der Ora Cherry Cat von Great Wall Motors. Dabei handelt es sich um ein 4,51 Meter langes SUV mit 2,71 Metern Radstand. Das Fahrzeug soll sowohl mit den neuen NMX-Zellen als auch den günstigeren LFP-Zellen von SVOLT angeboten werden.

Ab Ende 2023 können die neuartigen Batterien auch im geplanten Werk im Saarland für den europäischen Markt produziert werden. „SVOLT ist das erste Unternehmen, dem es gelungen ist, eine kobaltfreie Hochnickelzellchemie zu massentauglicher industrieller Serienreife zu bringen“, sagt Kai-Uwe Wollenhaupt, President SVOLT Europe & Vice President SVOLT Energy Technology. „Das hat das Team in China durch den Start der Serienproduktion nun eindrücklich bewiesen. Unsere leistungsfähigen und preiswerten Batteriezellen ohne Kobalt sind ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Elektromobilität.“
svolt-eu.com

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