Samsung SDI erwägt Batteriewerk in Illinois

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Der koreanische Batteriehersteller Samsung SDI erwägt laut einem Medienbericht den Bau einer Zellfabrik im US-Bundesstaat Illinois. Konkret wird die Stadt Normal als Standort genannt. Das ist wenig überraschend, denn in Normal liegt auch das Fahrzeugwerk von Partner Rivian.

Die Nachrichtenagentur Reuters beruft sich in ihrem Artikel auf Dick Durbin, Senator des Bundesstaats. Der Senator gab vor Journalisten an, er sei mit Samsung in Gesprächen über den Bau einer Batteriefabrik. „Wir konkurrieren um eine große Batteriefabrik von Samsung“, so Durbin. „Die Delegation kam diese Woche aus Korea. Ich habe mit ihnen gesprochen und andere haben es auch getan.“

Mit welchen anderen Standorten Illinois konkurriert, gab der demokratische Senator nicht an, eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. „Wir hoffen, dass sich dieses Samsung-Werk neben Rivian“, so Durbin weiter. „Mit dieser Batterieanlage werden auch Tausende von Arbeitsplätzen geschaffen.“

Das Elektroauto-Startup Rivian betreibt sein derzeit einziges Werk in Normal, dort werden die Modelle R1S und R1T sowie der E-Lieferwagen für Amazon gebaut. Dabei handelt es sich um ein ehemaliges Mitsubishi-Werk, das Rivian 2017 übernommen hatte. Obwohl der R1S und R1T noch nicht ausgeliefert werden, hat Rivian bereits Pläne für ein zweites US-Werk – laut den jüngsten Gerüchten sind unter anderem Mesa in Arizona und das texanische Fort Worth im Rennen. Im Rahmen des „Project Tera“ soll vermutlich ein kombiniertes Fahrzeug- und Batteriewerk gebaut werden. Für die Fahrzeug-Fertigung in Normal setzt Rivian auf zugekaufte Zellen von Samsung SDI – genauer gesagt Rundzellen im Format 2170.

Im Juli hatte Reuters unter Berufung auf Insider berichtet, dass Samsung SDI den Bau einer Zellfabrik in den USA erwäge – unter anderem wegen des Abkommens mit Rivian, es gebe aber auch Gespräche mit dem Stellantis-Konzern. Letzterer hatte im Juli angekündigt, auch seine US-Marken wie Jeep, Dodge und Ram zunehmend zu elektrifizieren. In dem Bericht wurden zwar schon mögliche Investitionssummen genannt (umgerechnet 2,2 Milliarden Euro für die Stellantis-Produktion und rund 730 Millionen Euro für Rivian), aber laut den Quellen stand damals noch nicht fest, ob das Werk als Joint Venture mit einem Autobauer oder als unabhängiger Produktionsstandort aufgebaut werden soll.

Sowohl Samsung SDI als auch Rivian wollten die Informationen gegenüber Reuters nicht kommentieren. Samsung SDI verfügt derzeit über Batterie-Werke in Südkorea, China und Ungarn.
reuters.com

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