EnBW: Noch zwölf große HPC-Parks in 2021 / Inbetriebnahme in Wörth

Die EnBW hat die Inbetriebnahme von zwölf weiteren großen Schnellladeparks bis zum Jahresende angekündigt. Einer davon öffnet jetzt an der A3 bei Wörth an der Donau, rund 20 Kilometer östlich von Regensburg. Dort stehen ab sofort 16 Ladepunkte mit bis zu 300 kW Leistung zur Verfügung.

Nur wenige Tage nach Inbetriebnahme eines urbanen EnBW-Ladeparks in Unterhaching weiht der Energieversorger nun den nächsten XXL-Ladepark in Wörth an der Donau ein – diesmal wieder an einer Autobahn. Dem Pressefoto ist zu entnehmen, dass dort acht Alpitronic-Ladesäulen mit je zwei HPCLadepunkten zur Verfügung stehen. Ein Photovoltaik-Dach dient als Wetterschutz und soll mit seinen vier verbauten Modulen auf 36 kWp kommen. Außerdem wird in einer begleitenden Mitteilung angegeben, dass der neue Ladepark auch Autos mit Anhänger einen passenden Ladeplatz bietet.

Bereits anlässlich der Ankündigung des Wörther HPC-Parks im Juli warb die EnBW damit, dass der Standort ein „idealer Ladeort für alle E-Autofahrer*innen ist, die im Dreiländereck Deutschland, Österreich und Tschechien unterwegs sind“. Der Park ist nach Angaben des Konzerns aus beiden Fahrtrichtungen der A3 zugänglich.

Im Zuge ihrer erstmaligen Präsenz auf der IAA macht die EnBW zudem publik, bis Jahresende insgesamt noch zwölf große Schnellladeparks eröffnen zu wollen. Von Wörth, Erlangen und dem Kamener Kreuz war dies bereits bekannt. Angaben zu den Standorten der weiteren Parks macht der Energiekonzern allerdings noch nicht. Timo Sillober, E-Mobilitäts-Chef der EnBW, verdeutlicht lediglich, dass man in den kommenden Monaten nahezu jede Woche einen neuen großen Ladepark ans Netz nehme. Und: „Für nächstes Jahr sind bereits 24 Schnellladeparks mit PV-Dach und mindestens 16 Ladepunkten in der Projektierung.“

Parallel zu den großen Ladeparks strebt das Unternehmen bis Jahresende den Bau weiterer 150 bis 200 kleinerer Schnellladestandorte mit vier bis acht Ladepunkten an. Zum Vergleich: Aktuell umfasst das Schnellladenetz der EnBW gut 600 Standorte im gesamten Bundesgebiet. An ihnen fließt zu 100 Prozent Ökostrom, zudem seien viele von ihnen modular erweiterbar: „In Wörth beispielsweise auf bis zu 24 Ladepunkte“, heißt es in der Mitteilung.

Einer früheren Mitteilung zufolge will die EnBW in Deutschland alle 200 Kilometer große Ladeparks und alle 40 bis 50 Kilometer kleinere Standorte installieren. Für Deutschland plant das Unternehmen 2.500 eigene HPC-Standorte bis 2025. Dafür kalkuliert die EnBW bis zur Mitte des Jahrzehnts jährlich rund 100 Millionen Euro an Investitionen ein.

Der Großteil der Autobahn-nahen Schnelllader der EnBW befindet sich noch an Raststätten. EnBW treibt aber seit geraumer Zeit merklich den Bau der eigenen Schnellladeparks voran: Ihren ersten sogenannten HyperHub nahm das Unternehmen im Sommer 2020 in Rutesheim an der A8 in Betrieb.

Ergänzend bietet das Energieunternehmen Kunden über sein Ladeangebot EnBW mobilty+ Zugang zu über 190.000 Ladepunkten in neun europäischen Ländern. Relativ neu sind Belgien, Luxemburg und Liechtenstein hinzukommen. Überall gelten einheitlichen Preise, wobei die EnBW zum 6. Juli eine Preisanpassung für ihre Ladetarife vollzogen hat. An der Grundstruktur der „mobility+“-Tarife ändert sich wenig, im Schnitt wird die Kilowattstunde jedoch um 7,7 Cent teurer. Als Grund gibt der Energieversorger den schnelleren Ausbau der Infrastruktur an.
enbw.com

7 Kommentare

zu „EnBW: Noch zwölf große HPC-Parks in 2021 / Inbetriebnahme in Wörth“
M. H.
08.09.2021 um 13:20
Wie kann man denn bis zu 36 Kilowatt Strom täglich erzeugen mit vier Modulen - sind das jeweils 9kWp Module? Wir groß sind diese? Und wegen EnBW: die Begründung der Preiserhöhung kürzlich, nämlich, dass weitere Ladesäulen zu bauen waren und somit der Preis pro Verkaufseinheit (bei jedoch nunmehr deutlich mehr verkauften Einheiten) erhöht werden muss, wird hoffentlich nicht fortgesetzt - denn wenn nächstes Jahr so viele Ladepunkte dazukommen, müsste nach EnBW Logik dann der Preis um weitere 20-30ct/kWh steigen.
D-Tric
08.09.2021 um 18:10
Die Aussage "36 kW täglich" macht eh keinen Sinn. Entweder ist das die tägliche Durchschnittsleistung oder es müsste "36 kWh täglich" heissen. Die Bezeichnung "Strom" ist in dem Zusammenhang natürlich auch falsch. Es müsste Leistung (kW) oder elektrische Energie (kWh) heissen. Aber das kann man als Umgangssprache noch durchgehen lassen ;-)
Sebastian
08.09.2021 um 14:54
so rechnen nur Milchmädchen... so ein Ladepark kosten natürlich ordentlich Geld, läuft aber unter Inventar. Was sich tragen muss, ist der Stromverkauf und der Service ab erstem Jahr.ein Handwerker kann unmöglich seine Fahrzeuge, Werkzeuge und alle anderen langlebigen Kosten aufs die ersten 3 Jahre umrechnen...
Dirk
08.09.2021 um 14:47
Sofern sich nichts an dem Aufbau der Ladeparks geändert hat, sind es 56 Module je DachJe Reihe 8 Module und je Dach 7 Reihen und in dem Fall sind es 4 Dächer also insgesamt 224 Module.
Didi
08.09.2021 um 17:02
„ Ein Photovoltaik-Dach dient als Wetterschutz und soll mit seinen vier verbauten Modulen bis zu 36 Kilowatt Strom täglich erzeugen können.“Es ist doch vermutlich eine Leistung von 36 kWp gemeint? Die tägliche Erzeugung könnte dann z.B. bei 300 kWh liegen, ist natürlich abhängig von der Jahreszeit und dem Wetter.
Franz-Peter Kayser
09.09.2021 um 06:34
Damit wird ENBW ja sicher einige Standorte besetzen, die auch im "Deutschlandnetz" vorgesehen sind. Interessant wie dann mit dem Wettbewerb umgegangen wird.
Johnson
09.09.2021 um 21:30
Wäre toll, wenn auch im Norden, für die Durchreise zu den Skandinavien mal was passieren würde. Zu den Preisen kann ich nur sagen, das Aufbauen tun die nicht für uns, das ist womöglich die einzige Chance für die Energieversorger, einen Fuß in die Tür - also ins Herz der Infrastruktur zu bekommen. Aber schön, wenn man das dann als gute Tat tarnt, für die man dann aber leider ordentlich Geld verlangt. Ich meine 45/55ct pro kWh? Hackt das? Zum Glück gab es das Elektroauto fast geschenkt. Ironie aus.

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