Rostock: Elektro-Fähre Warnowstromer nimmt Betrieb auf

In Rostock hat vor einigen Tagen die neue Elektro-Solarfähre Warnowstromer ihren Liniendienst im Stadthafen aufgenommen. Die E-Fähre ist seit Mitte Oktober zwischen den Anlegern am Kabutzenhof und Gehlsdorf im Einsatz.

„Mit der Elektro-Fähre startete jetzt die Rostocker Straßenbahn AG, die den innerörtlichen Fährverkehr im Rahmen des öffentlichen Personennahverkehrs betreibt, in die Zukunft der Mobilität“, heißt es in einer Mitteilung zum Startschuss des Linienbetriebs.

Für das Design der 1,7 Millionen Euro teuren Fähre zeichnet sich Ampereship verantwortlich. Gebaut wurde sie bei Ostseestaal. Mit einer Länge von 19,90 Meter und einer Breite von 6,60 Meter bietet die E-Fähre Platz für 80 Passagiere sowie 15 Fahrräder. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 14 Stundenkilometern. Die nötige Energie für die zwei 45-kW-Ruderpropeller liefern Batterien mit einem Energiegehalt von insgesamt 230 kWh. 36 PV-Module sollen die Batterien aufladen. Ob es auch eine externe Lademöglichkeit gibt, geht aus der Mitteilung nicht hervor.

„Endlich können wir mit dem Linienverkehr starten. Wir sind gespannt, wie das neue Schiff bei unseren Fahrgästen ankommt“, äußert sich RSAG-Vorstand Yvette Hartmann zur Inbetriebnahme. „Nach Straßenbahn und Bus beginnt nun auch auf dem Wasser das elektromobile Zeitalter. Emissionsfrei und klimafreundlich über die Warnow, damit ist Rostock auf einem sehr guten Weg.“

„In unserem Firmenverbund knüpfen wir damit an die bisherige erfolgreiche Entwicklung von vollelektrischen Schiffen für die berufliche Binnenschifffahrt an“, so Thomas Kühmstedt, Technischer Direktor von Ostseestaal und Geschäftsführer der Ampereship GmbH. Für Ostseestaal ist es freilich nicht der erste Auftrag für eine E-Fähre. So erhielt das Stralsunder Unternehmen Anfang des Jahres einen Auftrag zum Bau von drei E-Schiffen von der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (ZSG). Im Sommer folgte ein weiterer Auftrag für ein großes Bodensee-Schiff. Zudem wurde im August eine Solarfähre an die Oderhaff Reederei Peters übergeben. Und jetzt eben die Lieferung einer E-Fähre an die Rostocker Straßenbahn AG.

Darüber hinaus gehört Ostseestaal dem Bündnis Emissionsfreie Elektromobilität für maritime urbane Transporte (kurz: E2MUT) an. In diesem haben sich verschiedene Unternehmen aus der Region Rostock sowie Unternehmen aus Hamburg, Stralsund und München zusammengeschlossen. Ziel ist die Entwicklung und Markteinführung von emissionsfreien urbanen Mobilitätslösungen auf dem Wasser voranzutreiben.

Der Schwerpunkt liegt zunächst allerdings bei der Schifffahrt in küstennahen Seegewässern, Binnengewässerstraßen und großen Seen mit besonderem Fokus auf den Verkehr in sowie zwischen den Städten. Innerhalb der Projektlaufzeit von drei Jahren sollen ganzheitliche urbane Mobilitätslösungen für Personennah- und Wirtschaftsverkehre entstehen.
ostseestaal.com, rsag-online.de, ndr.de

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