Mercedes plant angeblich weiteres EQE-Derivat für China

Mercedes-Benz erwägt laut einem Medienbericht, in China den 2022 erscheinenden EQE nicht nur als Limousine und SUV anzubieten, sondern dort auch eine Kreuzung aus diesen beiden Karosserieformen auf den Markt zu bringen. Der EQE SUS (Sports Utility Sedan) könnte ab 2024 verkauft werden.

Das berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Konzernkreise. Intern werde der Mischling SUS (Sport Utility Sedan) genannt. Der EQE SUS würde zunächst ausschließlich in Peking für den chinesischen Markt gebaut werden. Die Überlegungen seien aber noch in einem frühen Stadium und können wieder verworfen werden. Daimler wollte sich auf „Handelsblatt“-Anfrage nicht zu den Plänen äußern.

Wie die auf der IAA vorgestellte Limousine würde auch der EQE SUS auf der rein elektrischen Plattform EVA aufbauen und wohl auch die Antriebe vom EQE übernehmen – zumindest den Allradantrieb. Aufgrund des geänderten Karosseriekonzepts würde der SUS dem Bericht zufolge höher und bulliger ausfallen – und würde mehr Platz als eine Limousine bieten. Zugleich wäre das Fahrzeug weniger Wuchtig als ein SUV. Wie sich der SUS von SUV-Coupés abhebt, wie sie Mercedes etwa bei den Verbrenner-Baureihen GLC und GLE anbietet, ist unklar.

Hinter dem EQE SUS stehen dem „Handelsblatt“ zufolge zwei strategische Überlegungen: Zum einen könnte die neue Karosserievariante ein Versuch sein, „dem global rückläufigen Geschäft mit herkömmlichen Limousinen etwas Neues entgegenzusetzen“. Zum anderen würde ein exklusives China-Modell das dortige Joint Venture Beijing Benz Automotive (BBAC) gemeinsam mit BAIC aufwerten. Daimler versucht offenbar, ähnlich wie BMW bei BMW-Brilliance, die Mehrheit bei BBAC zu übernehmen. Eine völlig neue Autoklasse zu bauen, dürfte demnach „hilfreich bei der Mission sein“.

Würde Mercedes-Benz mehr als die Hälfte der Anteile an BBAC halten. könnte man in Stuttgart BBAC voll im eigenen Konzernergebnis konsolidieren. Umsatz und Gewinn würden dann nicht nur beim Finanzergebnis hinzugerechnet werden (wo die bisherige Beteiligung einfließt), sondern bei Umsatz und Betriebsergebnis der Pkw-Sparte.

Bei Mercedes sieht man den EQE SUS in zweierlei Hinsicht als Testballon. Zum einen wäre es eine Premiere, dass Mercedes eine gänzlich eigene Baureihe für China entwickelt – bisher wurden nur bestehende Modelle angepasst, etwa mit Langversionen. Zum anderen könnte das Konzept eines Sports Utility Sedan bei einem Erfolg in China nicht nur in andere Märkte exportiert werden, sondern auch auf weitere Baureihen übertragen werden. Das „Handelsblatt“ nennt unter Berufung auf die Konzernkreise explizit die Kompaktklasse.
handelsblatt.com

0 Kommentare

zu „Mercedes plant angeblich weiteres EQE-Derivat für China“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch