Plant Ultium Cells ein drittes Batterie-Werk in Michigan?

Ultium Cells, das Batterie-Joint-Venture von General Motors und LGES, könnte laut einem Medienbericht in Lansing im US-Bundesstaat Michigan eine dritte Batteriezellfabrik bauen. Offenbar wurden bereits erste Dokumente bei der Stadt Lansing eingereicht.

Wie die „Automotive News“ berichtet, soll es bei dem Antrag um eine Steuerbefreiung gehen – derartige Förderungen sind in den USA üblich, um ein so großes Industrieprojekt zu gewinnen. Aus dem Dokument soll hervorgehen, dass der Bau bis zum 31. Dezember 2025 abgeschlossen sein soll, die Rede ist von einer Investition in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro). Eine Entscheidung für den Standort soll aber dem Bericht zufolge noch nicht gefallen sein.

Eine Batteriefellfertigung in Lansing könnte Sinn ergeben: Dort betreibt der Autobauer bereits das Fahrzeugwerk GM Lansing Delta Assembly. Das Werk wurde erst 2006 eröffnet und gehört zu dem modernsten GM-Werken in Nordamerika. Derzeit werden dort die SUV-Baureihen Buick Enclave und Chevrolet Traverse hergestellt. Pläne für eine E-Fahrzeug-Produktion ins dem Werk sind bisher nicht bekannt.

„Dies ist einfach eine Zusammenstellung eines, wie wir hoffen, sehr wettbewerbsfähigen Vorschlags“, sagte Bob Trezise, CEO der Lansing Economic Aera Partership, gegenüber der „Automotive News“-Schwesterpublikation „Crain“. „Wir werden unser Bestes geben, um etwas Großartiges für das Land und unsere Region zu tun. Aber es gibt keine Garantien. Das sind nur Vorschläge, die Teil eines hart umkämpften Prozesses sind.“ Welche Standorte sonst noch im Rennen sind, gab Trezise nicht an.

Ultium Cells baut bisher zwei Batteriezellen-Fabriken in Lordstown in Ohio und in Spring Hill in Tennessee – letzteres liegt in unmittelbarer Nähe des dortigen Fahrzeugwerks. Aktuellen Medienberichten zufolge will GM auch mehr als 2 Milliarden US-Dollar (1,77 Milliarden Euro) in sein Montagewerk Orion in Michigan investieren, um dort künftig elektrische Pickups zu bauen. Lansing liegt deutlich näher an dem Orion-Werk als Lordstown.

Für Orion wäre die Produktion von E-Pickups auf Ultium-Basis eine wichtige Zukunfts-Entscheidung. Bisher werden dort der Chevrolet Bolt und Bolt EUV gefertigt. Wegen fehlender Batterien wurde die Produktion aber unterbrochen – Anfang Dezember wurde die Pause bis Ende Januar verlängert. Die Batterien für Neuwagen fehlen, da sie im Zuge des Massen-Rückrufs derzeit in bestehende Fahrzeuge eingebaut werden.

Sollte beide Berichte zutreffen, würde GM rund 3,7 Milliarden Dollar (3,28 Milliarden Euro) in die Produktion in Michigan investieren – von den 2,5 Milliarden Dollar für das potenzielle Batteriewerk in Lansing würde GM nur die Hälfte beisteuern, die andere Hälfte käme offfenbar von Partner LGES. Allerdings sei eine Entscheidung in beiden Fällen „stark von den Steuerbefreiungen/-anreizen des Bundesstaates Michigan abhängig“, schreibt „InsideEVs“.

Für die Versorgung von Ultium Cells plant General Motors zudem ein Joint Venture mit dem südkoreanischen Konzern Posco Chemical. Ein gemeinsames Werk, in dem Kathodenmaterialien hergestellt werden sollen, ist bereits angekündigt. Details sollen in Kürze folgen – wenn das Joint Venture offiziell gegründet wird.
insideevs.com, autonews.com

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