BMW stellt i3-Produktion offenbar im Juli ein

BMW wird laut einem Medienbericht die Produktion des i3 in Leipzig im Juli 2022 beenden. Hintergrund ist wohl die Umrüstung des Werks für die Produktion kommender Elektro-Modelle.

Über das Produktionsende berichtet das britische Magazin „Autocar“ unter Berufung auf einen Sprecher des Herstellers. Die Information darf daher als gesichert und nicht als Spekulation angesehen werden. Im Dezember 2019 hatte BMW-Chef Oliver Zipse noch angegeben, dass der i3 bis 2024 in Leipzig gebaut werden solle. Damals wurde noch vermutet, dass der i3 eine weitere Modellpflege erhalten werde, um für den Verkauf bis 2024 fit gemacht zu werden. Ein solches Update ist aber ausgeblieben, was ein früheres Ende wahrscheinlicher gemacht hat.

Das nun offenkundig vorgezogene Aus für den i3 erfolgt vor dem Hintergrund der Umstrukturierung des Leipziger Werks in der zweiten Jahreshälfte 2022 zur Vorbereitung auf den Produktionsstart der neuen Generation des Mini Countryman, die wie berichtet ab 2023 im BMW-Werk Leipzig auch mit reinem E-Antrieb produziert werden soll. Da der i3 auf einer eigenständigen Plattform mit Alu-Fahrgestell und Kohlefaser-Fahrgastzelle basiert, müssen die Fertigungsanlagen für den Countryman auf Basis der FAAR-Frontantriebs-Architektur von BMW umgebaut werden.

Der BMW i3 wird auch eingestellt, weil noch in diesem Jahr mit dem iX1 die Elektro-Version des neuen X1 auf den Markt kommt. Der iX1 sollte ursprünglich in einer neuen Produktionsstätte im ungarischen Debrecen gefertigt werden. Aufgrund von Verzögerungen beim Bau wird er laut „Autocar“ nun bis 2024 im BMW-Werk Regensburg produziert. Der iX1 ist zwar rund 40 Zentimeter länger als der i3, bietet jedoch wegen seiner Verbrenner-Plattform im Innenraum ähnlich viel Platz. Somit will BMW den iX1 trotz des anderen Karosserie-Konzepts als eine Art Nachfolger positionieren.

Die Produktion des im Jahr 2013 eingeführten i3 hatte im Oktober 2021 die Marke von 200.000 Einheiten überschritten. Bis zur Einstellung im Juli 2022 erwartet BMW, dass 250.000 Exemplare des i3 produziert sein werden. Mit dem Batterie-Update im Jahr 2018 auf 42,2 kWh brutto waren die Zulassungszahlen des i3 stetig gestiegen. In Deutschland kam das neun Jahre alte Modell in 2021 immerhin noch auf 12.178 Neuzulassungen, was Platz 10 unter den E-Autos bedeutet – vor Modellen wie dem Opel Corsa-e, dem Audi e-tron und dem Hyundai Ioniq 5.

Über das Aus des BMW i3 hatte es zuvor mehrfach Spekulationen gegeben. Ende 2019 hatte Zipse angesichts von Spekulationen über die Zukunft des Modells wie erwähnt erklärt, dass der i3 „noch bis in das Jahr 2024 weitergebaut“ wird. Im Juni 2021 wurde dann bekannt, dass BMW den Verkauf i3 in den USA schon im Juli 2022 beenden wolle – dem Zeitpunkt also, der nun für das Produktionsende des Modells bestätigt wurde. Interessant ist das Aus des i3 auch in puncto Nomenklatur: In China wird wie berichtet ein vollelektrischer 3er BMW auf den Markt kommen, der das i3-Branding erhalten könnte.
autocar.co.uk

2 Kommentare

zu „BMW stellt i3-Produktion offenbar im Juli ein“
TitanManfred
31.01.2022 um 07:42
der erste, einzige und letzte echte Stromer aus dem Hause BMW wird umgenauten Verbrennern geopfert! PS: Nicht jeder fährt Firmenwagen ...
gerd
25.10.2022 um 10:43
seltsam, i4 und i5 war schon mitgeplant. leider sehr wenig Kofferraum im i3

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