BMW plant weitere E-Modelle in China

BMW plant offenbar einen erneuten Ausbau seines China-Engagements. Laut einem Medienbericht geht es dabei nicht nur um eine Erhöhung der Anteile am Joint Venture BMW-Brilliance, sondern auch um mehrere elektrifizierte Modelle – anders als der iX3 sollen diese aber nicht für den Weltmarkt gebaut werden.

Wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Konzernkreise schreibt, will der Konzern im ersten Quartal 2022 eine Option ausüben, die ihm zum Preis von 3,6 Milliarden Euro weitere 25 Prozent am chinesischen Joint Venture mit Brilliance sichert. BMW hält bereits heute 50 Prozent an BMW-Brilliance und würde somit auf 75 Prozent kommen.

Zudem soll BMW die Produktion zweier wichtiger Modelle in China vorbereiten: Die Produktion des X5, der derzeit im US-Werk Spartanburg auch als Plug-in-Hybrid gebaut wird, soll demnach zum Teil nach China verlagert werden. Um die Fabrik in Spartanburg weiter voll auszulasten, soll dort im Gegenzug der kürzlich als Konzept präsentierte BMW XM Plug-in-Hybrid gebaut werden. Ob das aggressiv designte PHEV-SUV die wegfallenden Volumina des X5 ausgleichen kann, gilt als unwahrscheinlich.

Hintergrund dieser Planungen soll die hohe Nachfrage nach dem X5 in China sein. Mit einer lokalen Produktion will BMW die Baureihe besser an die chinesischen Anforderungen anpassen können. Der Zollstreit zwischen China und den USA unter dem früheren US-Präsidenten Donald Trump soll ein weiterer Grund sein. China hat die zwischenzeitlich erhobenen Zölle für Autoimporte aus den USA (immerhin 25 Prozent) ausgesetzt, der Konflikt könnte aber wieder aufbrechen.

Vorstandschef Oliver Zipse bereite zudem die Fertigung einer Elektroversion der 3er-Reihe in China vor, schreibt das „Handelsblatt“ weiter. Diese soll nur in China angeboten werden, in Europa soll ausschließlich der i4 vertrieben werden. Während ein BMW-Sprecher gegenüber der „DPA“ die Planungen zu der X5-Produktion in China bestätigte, wollte er die „Spekulationen“ zu einem elektrischen 3er für China nicht kommentieren.

Es sind aber mehr als Spekulationen: Auf der Website des chinesischen Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) wird der elektrische 3er BMW bereits gelistet. Neue Modelle müssen beim MIIT vor Produktionsbeginn angemeldet werden. Das dort gezeigte Fahrzeug trägt einen geschlossenen Kühlergrill (ähnlich dem iX3), der aber so groß wie beim Verbrennermodell ist – und nicht so auffällig wie beim i4 gehalten ist.

Die Länge von 4,87 Metern legt nahe, dass das E-Modell auf der Langversion des 3er basiert. Die Leistung wird auf der MIIT-Seite mit 250 kW angegeben, was genau dem i4 eDrive 40 entspricht – also der einmotorigen Heckantriebsversion. Angaben zur Batterie oder Reichweite enthält die MIIT-Veröffentlichung nicht.
handelsblatt.com, spiegel.de (Aussage BMW-Sprecher), miit.gov.cn (Elektro-3er)

3 Kommentare

zu „BMW plant weitere E-Modelle in China“
BEV
14.12.2021 um 14:22
Herr Zipse, das ist ein Fehler ... "Diese soll nur in China angeboten werden, in Europa soll ausschließlich der i4 vertrieben werden."Das zeigt ganz klar, dass man in Europa das Volumenmodell, den 3er, nicht als i3 anbieten möchte und lieber nur die höhere Preisposition mit dem i4 besetzt. Das spricht nicht gerade für ein höheres Volumen, höchstens für höhere Rendite. Wenn das mal gut geht, es wird ja mit Sicherheit nicht bereits 2025 einen Nachfolger geben, das wird dann ja wieder "ab 2025" und dann erst mal die teureren Modelle, bis dann was kleineres kommt, vergehen noch mal 2-3 Jahre. Ob das gut geht. Ich weis ja nicht. Bis dahin schläft die Konkurrenz auch nicht und der Vorteil, dass der i4 bzw. i3 neben dem Model 3 das einzige flache BEV ist, wird verschenkt. Das ist wirklich mehr als traurig. Nach 2025 ist das nichts besonderes mehr und der i4 ein alter Hut.
James
15.12.2021 um 00:24
Abwarten - wir vermuten, dass der elektrische Dreier weltweit angeboten wird.Electric Cars World News
BEV
15.12.2021 um 11:04
würde mich nicht wundern

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