Mercedes baut offenbar Entwicklungsabteilung um

Im Zuge des Wandels in Richtung Elektromobilität hat Mercedes-Benz laut einem Medienbericht seine Entwicklungsabteilung umstrukturiert und einige wichtige Posten neu besetzt. In der neuen Struktur soll die bisherige Rolle der Baureihenleiter wegfallen.

Über die Personalien und Strukturen des Topmanagements berichtet die „Automobilwoche“ ohne nähere Angabe von Quellen. Ziel sei eine Straffung des Managements in der Entwicklung, um die Zeit bis zur Marktreife zu verkürzen. Dafür setzt Mercedes-Entwicklungschef Markus Schäfer auf eine neue Organisation, die ohne die klassischen Baureihenleiter auskommen soll.

Für die EQ-Modelle hatte diese Rolle bisher Christoph Starzynski inne. Der Manager hat laut dem Bericht zum 1. Januar 2022 die Leitung für die Integration des elektrischen Antriebs übernommen. Er sei damit auch in den Vorstand der Mercedes-Benz Drive Systems aufgerückt, einer 2020 gegründeten Geschäftseinheit. Starzynski gilt als „Vater des EQS“ und war auch für die E-Plattform EVA2 zuständig.

Noch ist der Schritt, die Baureihenleiter abzuschaffen aber nicht komplett vollzogen. Das soll laut der „Automobilwoche“ im Laufe des Jahres passieren – wohl zur Premiere des EQS SUV. Die Baureihen-Organisation soll dann in die Bereiche Integration Gesamtfahrzeug und Produktstrategie überführt werden. Die Integration Gesamtfahrzeuge wird demnach von Jörg Bartels geleitet, die Produktstrategie von Wolf-Dieter Kurz.

Auch der Bereich der Batteriezelle wird offenbar neu aufgestellt. Andreas Friedrich, bisher in der Antriebs-Geschäftseinheit Mercedes-Benz Drive Systems aktiv, soll den Bereich leiten und die Verantwortung von der Entwicklung der Batteriezelle bis hin zu der Industrialisierung übernehmen.

Anfang des Monats hatte Mercedes-Benz auf der CES in Las Vegas das Konzeptauto EQXX vorgestellt. Bereits damals hatte das Unternehmen betont, dass man mit einem interdisziplinären Team das Concept Car innerhalb von nur 18 Monaten entwickelt habe.

Bei Mercedes ist derzeit nicht nur die Entwicklungsabteilung im Umbruch: Zum 1. Februar wird im Handelsregister der Name Daimler AG offiziell in Mercedes-Benz Group AG geändert. Im Dezember hatte der Konzern die Abspaltung der Daimler Truck AG vollzogen. Mit der Umbenennung will die restliche Daimler AG ihren Fokus auf die Pkw und Vans der Marke Mercedes-Benz ausdrücken. Daimler Truck hat auch andere Marken wie Fuso und Freightliner im Portfolio. Für den Konzern ist es die vierte Umbenennung innerhalb von 25 Jahren – von der alten Bezeichnung Daimler-Benz AG über DaimlerChrysler und Daimler AG zur Mercedes-Benz Group AG.
automobilwoche.de, manager-magazin.de (Umbenennung)

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