Verkor baut Batteriefabrik in Dünkirchen

Das französische Batterieunternehmen Verkor wird seine erste Batteriezellenfabrik in der nordfranzösischen Hafenstadt Dunkerque (deutsch: Dünkirchen) an der Grenze zu Belgien errichten. Die Produktion soll 2025 anlaufen.

Der Bau der Fabrik soll laut Verkor 2023 beginnen. Zum Anlauf der Produktion im Jahr 2025 ist eine Kapazität von 16 GWh geplant. Kurz nach der Inbetriebnahme gehen die Bauarbeiten weiter: Bis 2030 soll die Anlage auf 50 GWh ausgebaut werden.

„Der Standort erfüllt alle Anforderungen an eine Gigafactory in Bezug auf Fläche, Logistik, Energiekapazität, Kundennähe, Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften und Skalierbarkeit“, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. „In der ersten Phase des Projekts sollen bis zu 1.200 direkte Arbeitsplätze und mehr als 3.000 indirekte Arbeitsplätze geschaffen werden.“

Forschung und Entwicklung werden weiterhin in Grenoble angesiedelt sein. Dort läuft derzeit auch der Bau des Verkor Innovation Centre (VIC), wo unter anderem die Pilotlinien die Serienfertigung ab 2025 vorbereiten sollen.

Mit den Batteriezellen wird in erster Linie die Renault Group beliefert, die wie berichtet im vergangenen Sommer eine strategische Partnerschaft mit Verkor geschlossen hatte. Die Lage des Batteriewerks in Nordfrankreich ist vor diesem Hintergrund auch gut gewählt: Dünkirchen liegt nur etwas über 100 Kilometer von Renaults eMobility-IndustrieCluster Electricity rund um die Werke Douai, Maubeuge und Ruitz entfernt. Da AESC Verkor in Douai ebenfalls eine Batteriefabrik zur Belieferung von Renault bauen wird, werden sich wohl auch entsprechende Zulieferer in der Region ansiedeln.

Renault will laut der Ankündigung aus dem Sommer ab 2026 zehn GWh von Verkor beziehen, ab 2030 dann 20 GWh. Renault und Verkor wollen zusammen Hochleistungsbatterien für E-Autos von Renault ab dem C-Segment aufwärts und für Alpine-Modelle entwickeln und fertigen. Die Verkor-Zellen könnten also etwa in Performance-Varianten des in Douai gebauten Mégane E-Tech Electric zum Einsatz kommen oder eben in Alpine-Modellen.

Die Sportwagen-Marke der Renault Group hatte in dieser Woche angekündigt, ab 2025 in seinem Werk Dieppe ein E-Crossover namens GT X-One zu bauen. Der Produktionsbeginn würde auch zur geplanten Inbetriebnahme von Verkor in Dünkrichen passen. Das Werk Dieppe liegt wie Dünkirchen an der Küste des Ärmelkanals, allerdings rund 200 Kilometer westlich.

Mit dem nun bestätigten Werk in Dünkirchen haben sich die Pläne des 2019 gegründeten Startups stark geändert. Mitte 2020 verkündete Verkor noch, mit Unterstützung von EIT InnoEnergy, Schneider Electric und der Groupe IDEC für 2022 den Bau einer Zellfabrik zu planen. Bei der Standortsuche sollte damaligen Angaben zufolge Südfrankreich im Fokus stehen. Der Deal mit Renault hat hier offenbar zu einer Neuplanung geführt.
verkor.com

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