USA: Siemens und Ford bringen bidirektionale Ladestation

Siemens Smart Infrastructure hat gemeinsam mit Ford an der „Ford Charge Station Pro“ gearbeitet, einer Ladestation für den E-Pickup Ford F-150 Lightning. Es handelt sich dabei laut Siemens um die erste bidirektional-bereite Ladelösung für Elektrofahrzeuge zur Freigabe auf Endkundenebene.

Die Ford Charge Station Pro wurde laut der Mitteilung von Siemens als erstes Produkt nach dem kürzlich erweiterten Standard Underwriters Laboratories (UL) 9741 zertifiziert. Mit einer Spitzenleistung von 19,2 kW biete die neue Ladestation die höchste Nennleistung, die derzeit für eine Level-2-Ladeeinheit in den USA verfügbar ist.

Als Ford den F-150 Lightning im Mai 2021 vorgestellt hatte, wurde von Anfang an aktiv mit der Möglichkeit geworben, dass das Fahrzeug auch Strom abgeben kann. Damals hieß es, dass der Strom entweder über den Ladeport vor der Fahrertüre oder Steckdosen im Innenraum, der Ladefläche oder dem Frunk entnommen werden kann. In der Basisversion sind ab Werk 2,4 kW Entnahmeleistung möglich,  in den Ausstattungen Larait und Platinum sogar 9,6 kW.

Während es bislang um die Versorgung einzelner Geräte wie etwa Werkzeuge oder Unterhaltungselektronik ging, kann der F-150 Lightning mit der Ford Charge Station Pro zu einem interaktiven Teil des Haushalts und bei Stromausfällen als Stromerzeugungsquelle genutzt werden. Wie Siemens mitteilt, sind auch Firmware-Updates möglich, mit denen weitere Funktionen zur Verfügung gestellt werden können.

„Zusammen mit Ford hilft Siemens nicht nur, die Nutzung von Elektrofahrzeugen in Privathaushalten zu beschleunigen, sondern gibt Fahrern auch die Möglichkeit, ihre Energiezukunft selbst in die Hand zu nehmen“, sagt John DeBoer, Head Siemens eMobility in Nordamerika. „Die Technologie, die hinter diesem Ladegerät steckt, macht das Laden zu Hause nachhaltiger, zuverlässiger und einfacher. Wir sind sehr stolz darauf, mit unserer Erfahrung einen Beitrag zu einem neuen Zeitalter für Elektrofahrzeuge und Netzstabilität zu leisten.“

Laut Ford könne die 80-Ampere-Ladestation dank ihres robusten und wetterfesten Gehäuses „praktisch überall“ installiert werden. Die Ladestation verfügt über ein fest angeschlagenes Ladekabel von 25 Fuß Länge, also umgerechnet über neun Meter. Die Batterie des F-150 Lighning kann mit der Wallbox in acht Stunden von 15 auf 100 Prozent geladen werden, was im Schnitt einer Reichweite von 30 Meilen pro Stunde entspricht. Über die bekannte „FordPass“-App können die Ladevorgänge kontrolliert und gesteuert werden.
siemens.com, ford.com

2 Kommentare

zu „USA: Siemens und Ford bringen bidirektionale Ladestation“
Michel
11.02.2022 um 15:49
... endlich mal Nachrichten, die einen wirklichen Praxiseinsatz versprechen. Ob Siemens für den Heimatmarkt Deutschland auch wohl ein solches Produkt bereithalten wird? Schließlich hat VW jüngst angekündigt, dass die 77kWh-Fahrzeuge dies auch können sollen. Dann wäre es mit einer entsprechend verfügbaren Wallbox ja auch endlich mal in der Praxis umsetzbar oder nicht?
Horst Paul
06.04.2022 um 17:35
Auf das hoffe ich auch schon länger.Wäre auch Zeit daß sich in Germanien in dieser Richtung schneller was bewegt.

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