Legt Tesla Grünheide-Erweiterung auf Eis?

Tesla hat angeblich laut einem Medienbericht Pläne zur Erweiterung seines Werks in Grünheide über die zunächst geplante  Kapazität von 500.000 Autos pro Jahr vorerst auf Eis gelegt. Stattdessen soll offenbar die eigene Zellfertigung zuerst vorangetrieben werden.

Nach Informationen der „Automobilwoche“ wolle Tesla-Chef Elon Musk „jetzt alle Kraft auf den Anlauf der Autoproduktion und der Zellfertigung legen“, heiße es in Unternehmenskreisen. Wenn der Ausbau der aktuellen Gigafactory abgeschlossen ist, verfügt Grünheide über eine Produktionskapazität von 500.000 Fahrzeugen pro Jahr.

Die weiteren Ausbaupläne, die nun angeblich wieder in der Schublade gelandet sind, sahen laut dem Bericht eine „Spiegelung“ des aktuellen Werks vor – also den Bau einer identischen, aber spiegelverkehrt aufgebauten Anlage neben der bestehenden Fertigung. Ein solches Vorgehen ist nicht unüblich, da so einige Bereiche von beiden Fertigungshallen gemeinsam genutzt werden können.

Das sei aber auf unbestimmte Zeit verschoben worden, so das Portal. Stattdessen solle laut den aktuellen Plänen nur das Presswerk erweitert werden. Nähere Angaben zur Zellfertigung, die Musk nun angeblich priorisieren will, macht die „Automobilwoche“ aber nicht.

Unabhängig von den angeblichen Ausbauplänen ist Tesla derzeit noch mit der Fertigung der 2.000 Vorserienfahrzeuge aus einer Vorab-Genehmigung beschäftigt. Ein neues Drohnenvideo zeigt Hunderte Model Y auf dem Gelände in Grünheide – offenbar Testfahrzeuge. Die Fertigung scheint nun schneller zu gehen. Derzeit fokussiert sich Tesla ganz offensichtlich auf die Fertigung schwarzer Model Y, es sind nur sehr wenige weiß lackierte Fahrzeuge zu sehen. Aus Grünheide sollen zunächst nur weiße und schwarze Model Y Performance ausgeliefert werden, die anderen Farben sollen ab Mai folgen.

Da Tesla immer noch keine Umweltgenehmigung hat, dürfen diese Fahrzeuge nicht verkauft werden. Das ist bei Vorserienfahrzeugen, die im Rahmen einer Vorab-Genehmigung gebaut werden, so üblich. Wann genau die endgültige Genehmigung erteilt wird, ist wie berichtet offen.

Neuigkeiten gibt es auch zur Giga Texas in Austin: Per Tweet hat Elon Musk verkündet, dass am 7. April das Gigafactory-Fest in Texas stattfinden soll.
automobilwoche.de (Grünheide), teslarati.com (Drohnen-Video), twitter.com, teslamag.de (beide Texas)

20 Kommentare

zu „Legt Tesla Grünheide-Erweiterung auf Eis?“
Birne
21.02.2022 um 11:15
Bestimmt sind das die Früchte der Deutschen Blockier Bürokratie.Jetzt gibts nur die 500k Produktionsstätte statt einer noch größeren. Besonders schade für die Region und Arbeitsplätze die dadurch futsch sind.
Hans S.
21.02.2022 um 12:02
Zum Glück gilt in Deutschland Recht und Gesetz und nicht das Recht des Stärkeren... Das Problem ist und bleibt der Mangel an Brunnen und Klärwerken im (süd-)östlichen Einzugsgebiet Berlins. Es gibt Planungen für ein neues Klärwerk im Jahr 2024. Eine Erkundung und Erschließung neuer Frischwasserkapazitäten dauert nach Presseangaben mindestens genau so lange. Es trifft nicht nur Tesla in der Region. Erst kürzlich sind die Planungen eines großen Cloud-Anbieters in Neuenhagen verworfen worden wegen Wassermangel.
Dieter Schleenstein
22.02.2022 um 11:13
Mit Recht nd Gesetz hat das nicht viel z tn, es war der Wnsch detscher Politiker, dass Tesla da baat, nd der nsprünglich angemeldete Wasserbedarf war höher, ist aber viel niedriger als bei einem Atowerk vergleichbarer Größe. Insgesamt geht es m weniger als ein Promille des detschen Indstriewasserverbrachs.
Bertram Lösching
22.02.2022 um 12:24
Geht’s auch auf deutsch? Dankeschön :)
Gerd -heinrich
21.02.2022 um 21:27
Das hat doch mit Recht des Stärkeren nichts zu tun sondern ist ein Orgsanisationsproblem Wasser für die Region zu besorgen. Insbesondere hätte man mit Tesla einen starken Partner gehabt die Region zu versorgen.Aber jetzt habt ihr den verloren. Dann mal gute Nacht für die Region. Keine Partner, begrenztes Wasser, keine Industrie.
Silverbeard
21.02.2022 um 13:25
@hans S. Seien Sie mir nicht böse, aber das Wasser'problem' ist einfach keins. Mercedes Sindelfingen bezieht sein Wasser vom Bodensaee und der ist 100km entfernt. Meinen Sie ernsthaft die kleinen Brandenburger Wasserfürsten bekommen keine Wasserfernleitung in ein wasserreiches Gebiet gebaut? Kriegen Brandenburger nichts auf die Reihe?
BEV
21.02.2022 um 12:32
Ich wette, dass es die "Probleme" etwas weiter östlich auf der anderen Seite der Oder nicht gibt. Dann werden die Fahrzeuge für Europa eben wo anders gebaut. Da sind nicht nur die Behörden, sondern auch die Arbeiter noch etwas motivierter.
hawe58
21.02.2022 um 18:06
So ist es. Am besten legt er die Fertigungsruine still und baut das Ganze nochmal 80 km östlicher, wo die Politik und Menschen nicht ganz so links/öko durchgeknallt sind. Und zur Mahnung bleiben die toten Hallen stehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in Austin/ Texas so viel weniger Wasserprobleme hat als in Grünheide und die haben ein Jahr später angefangen zu Bauen und werden vor den Deppen in Deutschland eröffnen. Das wird nix mehr bei den deutschen Schildbürgern.
Philipp
22.02.2022 um 23:34
Tatsächlich ist Ost Texas sehr Regen- und Wasserreich. habe 3 Jahre in Houston gelebt und war oft in Austin. Feucht heißes Tropenklima. die Texanische „Wüste“ kommt erst viel weiter in Westen. Texas ist halt auch ca doppelt so groß wie Deutschland, da gibts also gewisse regionale Unterschiede. Bei den eAuto Fabriken in Nevada sollte man sich eher fragen ob das so schlau ist …
Christoph Hornung
21.02.2022 um 12:02
Einige "Ungenauigkeiten": die derzeitige Fertigung der "Vorserienfahrzeuge" hat nichts mit Umweltaspekten zu tun: es handelt sich hier um die übliche und notwendige "Einstellung/Optimierung" der Produktionsanlage (wie auch von Tesla so berichtet). Dies ist - nach meiner Einschätzung - auch noch keine "Vorserie". Ob es sich bei den von den Drohnen identifizierten Fahrzeugen tatsächlich um vollständige Fahrzeuge oder lediglich um Karosserien handelt (notwendig für die Einstellung von Lackiererei und Presswerk) scheint mir auch fraglich. Bezüglich Grünheide gibt es derzeit nur einen wirklich interessanten und relevanten Punkt: wird Grünheide auch ohne Zellfertigung (so wie ursprünglich beantragt) in Produktion gehen oder wird es ohne Zellfertigung (deren Genehmigung noch völlig offen ist) keine Produktion geben? (Dann braucht man hier von "Erweiterung" noch gar nicht zu reden…)
PeHa
21.02.2022 um 17:49
Wenn schon Korrekturen, dann mit ganzen Informationen. Die jetzigen Testproduktionsautos sind komplette Fahrzeuge. Tesla kann mit denen alles machen, außer sie verkaufen. Es wurden schon, zu