Tesla bestätigt Auslieferung von Model Y aus Grünheide im März

Tesla hat in einer internen E-Mail den Plan bestätigt, im März mit den Auslieferungen des Model Y Performance aus Grünheide beginnen zu wollen. Zuvor hatte eine Änderung im Konfigurator nur darauf hingedeutet.

In der Mail an Beschäftigte in Deutschland, die im deutschen „Tesla Fahrer und Freunde“-Forum (TFF) veröffentlicht wurde, wird März als voraussichtlicher Auslieferungsbeginn für die Model Y Performance aus der deutschen Gigafactory genannt. „Auch das Model Performance aus Berlin ist mittlerweile bestellbar und wird uns voraussichtlich ab März erreichen“, heißt es darin.

Beobachter hatten das bereits vermutet, da im Januar eine Änderung im Konfigurator vorgenommen wurde. Für schwarze und weiße Model Y Performance wird inzwischen ein Liefertermin im März genannt, für die anderen Lackierungen im Mai – zuvor hieß es bei der Performance-Version nur „Anfang 2022“. Mit einer konkreten Auslieferung im März hätte zwar auch ein Import von Performance-Modellen aus China gemeint sein können, die Mail bestätigt aber die wahrscheinliche Produktion in Deutschland.

Bei dem Konfigurator-Update wurden auch einige weitere Änderungen für das Modelljahr 2022 vorgenommen, auch beim Long-Range-Modell (in Deutschland: „Maximale Reichweite“), das weiterhin aus China kommt. Dank eines neuen Akkus steigt die WLTP-Reichweite des Model Y LR von 507 auf 533 Kilometer. Tesla hat allerdings nur die Version mit den weniger aerodynamischen 20-Zoll-Felgen nach WLTP homologiert. Mit den 19-Zöllern kommt das Model Y auf eine „geschätzte“ Reichweite von 565 Kilometern – das ist aber kein offizieller WLTP-Wert, weshalb im Konfigurator groß die 537 Kilometer genannt werden. Das Model Y Performance ist mit dem neuen Akku mit bis zu 514 Kilometern angegeben, bisher wurden im Konfigurator 480 Kilometer genannt.

Die höhere Reichweite dank „einer verbesserten Energiedichte des Akkus“ wird auch in der Tesla-Mail bestätigt. Die Zellen stammen wohl weiterhin von LGES, der neue Akku wird aber intern als „5L“ bezeichnet, der Vorgänger hieß „5C“. Die nutzbare Batteriekapazität soll Berichten zufolge von rund 77 auf 79 kWh steigen.

Weitere Änderungen für das Modelljahr 2022 sind aus technischer Sicht eine 15-Volt-Lithium-Ionen-Batterie, welche die bisherige 12-Volt-Batterie ersetzt. Außerdem ist laut der Tesla-Mail ein „schnellerer Prozessor für verbesserte Bedienung“ verbaut. Dabei dürfte es sich um den aus dem Model S Referesh bekannten AMD Ryzen statt eines Intel-Prozessors handeln. Da in China einige Model Y Performance bereits mit diesem Prozessor ausgeliefert wurden, war dieser Schritt erwartet worden.

Für die Insassen und Fahrer interessant: Im Model Y werden ab sofort auch an den hinteren Türen doppelverglaste Fenster verbaut, um die Akustik zu verbessern. Dazu soll auch die nun serienmäßige Hutablage beitragen, um Geräusche aus dem Kofferraum zu dämmen. Außerdem gibt es eine verbesserte Musikanlage und beheizte Scheibenwischerblätter.

Alle genannten Änderungen vom Akku bis zum Scheibenwischer treffen ab sofort auch für das Model 3 zu, die Reichweite steigt hier auf bis zu 626 Kilometer „geschätzte“ Reichweite mit den 18-Zöllern und 602 Kilometer nach WLTP mit den 19-Zoll-Felgen. Eine Ausnahme: Beim Model 3 sind weiterhin nur in den Vordertüren doppelverglaste Scheiben verbaut.

Giga Texas startet ebenfalls bis März – aber mit 4680-Zellen

Nicht nur in Grünheide steht der Lieferbeginn im ersten Quartal an. „Electrek“ will von eingeweihten Quellen erfahren haben, dass Tesla die ersten Model Y aus der neuen Fabrik in Texas vor dem Ende des ersten Quartals ausliefern will, also bis März. Offen ist, ob auch hier wie zunächst noch in Grünheide herkömmliche Batteriepacks mit 2170-Zellen oder die strukturellen Batteriepacks mit 4680-Zellen verbaut werden. Letzteres gilt als wahrscheinlich. Womöglich gibt es in der Nacht auf Donnerstag eine Bestätigung hierzu, wenn Tesla seine Geschäftszahlen für 2021 vorstellt.

Da sowohl die Model-Y-Produktion in Texas als auch die Fertigung der 4680-Zellen einige Monate hinter dem Zeitplan ist, überrascht eine weitere Meldung der vergangenen Wochen weniger: Tesla verschiebt den Produktionsstart für den Cybertruck nach Informationen von Reuters bis zum Ende des ersten ersten Quartals 2023. Grund demnach sind aber nicht nur die knappen 4680-Batterien. Tesla wolle den Cybertruck angesichts des verschärften Wettbewerbs im Segment der elektrischen Pickup-Trucks noch einmal überarbeiten.
teslamag.de (Model Y aus Grünheide), teslamag.de (Model Y Modelljahr 2022), electrek.co (Texas), reuters.com (Cybertruck)

22 Kommentare

zu „Tesla bestätigt Auslieferung von Model Y aus Grünheide im März“
Sebastian
24.01.2022 um 15:26
Bei Tesla ändern sich die Akkus bald wöchentlich, ob das so kundenfreundlich ist? Ich Fachkreisen spricht man schon vom Akku Glücksrad.Klar, die "Kunden" die sich alle 6 Monate einen neuen holen, weil der alte schon so alt ist, das er nur noch für Skandinavien gut ist, stört das nicht - aber Kunden die sich ein Fahrzeug für länger erwerben wollen kommen sich etwas veräppelt vor.MY aus Grünheide bekommt also die alten Akkus, fast zeitgleich bekommen die selben Fahrzeuge aus Texas die neuen schon. Das versteh wer möchte.
Silverbeard
26.01.2022 um 06:43
}}Ich Fachkreisen spricht man schon vom Akku Glücksrad.{{Aber nur unter deutschen Konkurenten, oder? Von Kunden höre ich davon nichts. Schliesslich werden Eigenschaften garantiert, keine Akkuchemie. Die Modelle aus Grünheide haben zwar alte (und damit bewährte) Zellen, aber werden mit absoluter Sicherheit von der Verarbeitungsqualität (Spaltmasse, Lack) besser als die amerikanischen Fahrzeuge sein.
Silverbeard
26.01.2022 um 06:37
Ja, Sie haben recht. Deutsche Fahrzeuge sind da besser. Wenn da jemand Mist gebaut hat, dann ist das eben 4-5 Jahre so, bis zur nächsten Modellpflege. Finde ich auch gut... /s
Phil
25.01.2022 um 09:13
Es ist halt auch sehr ungewohnt. Tesla aktualisiert seine Autos schneller, als die Computerbranche ihre Rechner, oder Apple seine iPhones. Wir müssen uns wohl daran gewöhnen. Ich selbst habe ein 2021er Model 3 LR, aber im Dez.2020 gebaut. Mir fehlt z.B. die Lenkradheizung oder die Türverkleidung mit Holz, etc. Mein "Model" gab es quasi 3-4Mt., dann kam das nächste. Was den Akku angeht, ist es mir egal, davon merkt man ja nicht wirklich etwas. Und die Ladeleistung wird per Softwareupdate laufend verbessert.
Alexander
25.01.2022 um 07:21
Mit dieser Denkweise braucht man sich auch keinen PC oder sonstigen technischen Geräte zu holen, da diese innerhalb kürzester Zeit überholt sind. Bei Tesla bekommt man in der Regel immer das aktuellste verbaut. Und es ist genau der Grund warum sie so erfolgreich sind. Wenn man eine Verbesserung findet wird dies sehr schnell umgesetzt (und eben nicht auf ein Facelift gewartet). Das diese Verbesserungen nicht immer nur dem Kunden nützen, sollte ebenfalls klar sein. Den Tesla versucht weiterhin die Kosten zu reduzieren und in der aktuellen Situation (alle Fahrzeuge werden denen abgenommen) profitiert nur Tesla davon durch eine größere Marge. Sollte der Wettbewerb aufschließen und Tesla nicht mehr alle Fahrzeuge absetzen können, können sie es sich erlauben die Preise deutlich zu reduzieren und damit den Wettbewerb unter Druck zu setzen. Davon profitiert wiederum der Endkunde.
Dieter Schleenstein
25.01.2022 um 20:52
Kann ich nicht nachvollziehen. Tesla verspricht seit 2 Jahre