Northvolt plant zweite Fabrik in Schweden

Northvolt will eine geschlossene Papierfabrik von Stora Enso in Schweden in eine Gigafactory umbauen, um dort bis zu 100 GWh Kathodenmaterial sowie Batteriezellen zu produzieren. Beide Unternehmen haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, die den Kauf des Werks Kvarnsveden Mill im schwedischen Borlänge und des umliegenden Industriegebiets durch Northvolt vorsieht.

Wie Northvolt mitteilt, soll die umgebaute Fabrik voraussichtlich Ende 2024 den ersten Teil ihres Betriebs aufnehmen und bis zu 1.000 Mitarbeiter beschäftigen. Wenn der Standort vollständig ausgebaut ist, sollen dort Kathodenmaterialien gefertigt werden, die einer Batterie-Produktionskapazität von 100 GWh entsprechen. Die Kathodenmaterialien sollen in einer eigenen Batteriefertigung in Borlänge, aber auch in anderen Northvolt-Anlagen in Batteriezellen verbaut werden.

Welche Produktionskapazität die in der ehemaligen Papierfabrik geplante Zellfertigung aufweisen soll, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Es wird auch nicht erwähnt, ob die Zellfertigung zu der ersten Phase gehören soll, deren Inbetriebnahme für Ende 2024 vorgesehen ist. Auch eine Jahreszahl, wann der Ausbau des Standorts abgeschlossen sein soll, nennt Northvolt bisher nicht.

Bisher heißt es lediglich, dass man „einen Großteil der bestehenden Anlagen und der Standortinfrastruktur wiederverwenden und überholen“ wolle. Ob das die Vorgänge beschleunigt oder komplexer ist als ein Neubau mit für diesen Zweck konstruierten und angeschafften Anlagen, lässt Northvolt offen.

Für Northvolt-CEO Peter Carlsson ist es aber nicht eine Frage der Geschwindigkeit, sondern vor allem der Nachhaltigkeit. „Seit der Gründung von Northvolt haben wir uns auf die zirkuläre Batterieproduktion konzentriert, aber dies ist das erste Mal, dass wir eine gesamte Produktionsstätte wiederverwenden“, sagt der Schwede. „Mit seinem Zugang zu Energie, Brauchwasser und dem breiten Produktions-Know-how in der Region ist Kvarnsveden ein optimaler Standort für eine Gigafactory. Wir freuen uns, ein neues Kapitel in der Geschichte von Borlänge als globales Industriezentrum aufschlagen zu können.“

Mit dem erwähnten Zugang zu Wasser uns sauberer, lokal erzeugter Energie erfüllt der Standort in der Tat wichtige Kriterien. Auch der aktuelle Eigentümer hat auf die Nachhaltigkeit geachtet. „Nachhaltigkeit hat für Stora Enso höchste Priorität und muss auch in schwierigen Zeiten angegangen werden“, sagt Per Lyrvall, Country Manager Schweden bei Stora Enso. „Daher lag ein Hauptaugenmerk seit unserer Entscheidung, den Standort zu schließen, darauf, einen neuen Eigentümer zu finden, der zum Nutzen der lokalen Gesellschaft Stora Ensos langes und nachhaltig ausgerichtetes Erbe in Kvarnsveden fortführen kann.“

Die Fabrik wurde im Jahr 1900 gegründet und hat bis zu ihrer Schließung im Jahr 2021 Zellstoff und Papier produziert. Im Zuge der Schließung mussten über 400 Mitarbeiter entlassen werden.

Northvolt hatte Ende Dezember 2021 in seiner Fabrik Ett im schwedischen Skellefteå die erste prismatische Zelle auf der kommerziellen Produktionslinie gefertigt und somit die Serienproduktion aufgenommen. Anfang Februar wurde bekannt, dass die gemeinsame Zellfabrik mit Volvo in Göteborg unweit des Volvo-Werks Torslanda entstehen soll, die Inbetriebnahme der dritten schwedischen Zellfabrik von Northvolt ist für 2025 geplant. Die Produktionskapazität soll bei bis zu 50 GWh liegen.
northvolt.com, storaenso.com

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