ABB liefert Roboter für neue Scania-Batteriemontage

Tratons Nutzfahrzeug-Marke Scania hat mit ABB einen Vertrag über die Lieferung umfassender Robotiklösungen für sein neues Batteriemontagewerk abgeschlossen. Der Nutzfahrzeughersteller investiert mehr als eine Milliarde Schwedische Kronen in die neue Anlage, sie soll 2023 fertiggestellt werden.

Das neue 18.000 Quadratmeter große Batteriemontage-Werk entsteht neben dem Chassis-Montagewerk im schwedischen Södertälje. Von dem Vorhaben berichtete Scania erstmals im November 2020, der Baustart war für Anfang 2021 vorgesehen. Dort sollen künftig Batteriemodule und -pakete aus Zellen montiert werden, die aus der Batteriefabrik von Northvolt in Skellefteå geliefert werden. Anschließend gehen die fertigen Produkte an die Fahrzeugmontage.

Die Anlage wird „von der Anlieferung über die Produktion bis zur Auslieferung hoch automatisiert sein“, schreibt ABB nun in einer Pressemitteilung. Eine Vielzahl an ABB-Robotern seinen dabei beteiligt. Im Konkreten geht es den Angaben zufolge um die Modelle IRB 390, IRB 4600 und IRB 6700. Die Produktionsprozesse werden zudem von „weiteren ABB-Lösungen“ unterstützt, so ABB.

ABB geht genauer auf eins der genannten Modelle ein: So komme das Modell IRB 390 erstmals in einem Batteriewerk zum Einsatz. Ursprünglich sei der Roboter für die Verpackungsindustrie entwickelt worden. Die Maschine könne rund um die Uhr zur Montage von Kontaktplatten in Batterien eingesetzt werden – laut ABB kann eine Platte pro Sekunde verbaut werden. Vor der Inbetriebnahme werde die gesamte Produktionsanlage mithilfe der Simulations- und Programmiersoftware ABB RobotStudio überprüft. Das ermögliche verkürzte Inbetriebnahmezeiten und eine Verbesserung des Qualitätsprozesses, führt das Unternehmen weiter aus.

Der Umstieg auf die Elektrifizierung stelle die Branche mit Blick auf die Fertigungsprozesse vor ganz neue Herausforderungen, sagt Jörg Reger, Leiter der Business Line Automotive bei ABB Robotics. „Wir verfügen über die notwendige Expertise zur Entwicklung und Implementierung der flexiblen Fertigungslösungen, die Marktführer wie Scania brauchen, um diesen Umstieg zu meistern.”

Scania und ABB arbeiten seit mehr als vier Jahrzehnten zusammen. Vor Kurzem haben die beiden Unternehmen gemeinsam Ladelösungen für schwere Nutzfahrzeuge entwickelt, die ebenfalls mit Batterien von Northvolt betrieben werden sollen, schreibt ABB. Das Northvolt-Werk – eine Fabrik für Lithium-Ionen-Batterien in Europa – sei ebenfalls zusammen mit ABB entwickelt worden.

Dass Scania einen Liefervertrag mit Northvolt geschlossen hat, ist bereits seit Mai 2019 bekannt. Das hatte Scania-CEO Henrik Henriksson in einem Interview mit „Reuters“ angegeben. Das vereinbarte Liefervolumen wurde nicht genannt.
abb.com

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