Scania baut eigene Batterie-Montage in Schweden

Volkswagens Nutzfahrzeug-Marke Scania hat angekündigt, über eine Milliarde Schwedische Kronen (rund 100 Millionen Euro) in die Errichtung eines Batteriemontage-Werks neben ihrem Chassis-Montagewerk im schwedischen Södertälje zu investieren.

Dort sollen künftig Batteriemodule und -pakete aus Zellen montiert werden, die aus der Batteriefabrik von Northvolt in Skellefteå geliefert werden. Scania will Anfang 2021 mit dem Bau seines Batteriemontage-Werks beginnen, das bis 2023 voll funktionsfähig sein soll.

Dass Scania einen Liefervertrag mit Northvolt geschlossen hat, ist bereits seit Mai 2019 bekannt. Das hatte Scania-CEO Henrik Henriksson im einem Interview mit „Reuters“ angegeben. Das vereinbarte Liefervolumen wurde damals wie heute nicht genannt. Klar ist nun aber, wo Scania die Batteriezellen weiter verarbeiten will.

In Södertälje soll im ersten Schritt eine 18.000 Quadratmeter große Anlage entstehen. Dort wollen die Schweden die Zellen zu Packs montieren, die auf die „modulare Produktion von Scania“ zugeschnitten sein sollen. Die Packs werden dabei auf unterschiedliche Anwendungen ausgelegt – etwa für einen Elektrobus, Elektro-Lkw oder Plug-in-Hybrid-Lkw – und an die nahe gelegene Fahrzeugmontage geliefert. Insgesamt sollen 200 Mitarbeiter in dem Batteriemontage-Werk beschäftigt werden, sie sollen „größtenteils“ aus dem eigenen Unternehmen stammen.

„Dies ist ein greifbarer Ausdruck unserer Entschlossenheit, eine führende Rolle bei der Elektrifizierung schwerer Fahrzeuge zu übernehmen, die erforderlich ist, um unser Engagement für wissenschaftlich fundierte Klimaziele zu erfüllen“, sagt Ruthger de Vries, Leiterin Produktion und Logistik bei Scania. „Der Betrieb eines Batteriemontagewerks vor Ort ist eine Grundvoraussetzung für die Massenproduktion von Elektrofahrzeugen und etabliert Scania eindeutig als Teil der Wertschöpfungskette der Batterieproduktion.“

Scania hatte im September einen Batterie-elektrischen Lkw und einen PHEV-Lkw vorgestellt, die 2021 in Serie gehen sollen. Beide Modelle basieren auf dem modularen System des schwedischen Herstellers und sind jeweils mit den für den städtischen Betrieb optimierten Fahrerkabinen der L- und P-Serie erhältlich. Bei Elektrobussen spielen die Schweden in Europa nur eine untergeordnete Rolle – Anbieter wie Solaris, VDL, Volvo, aber zunehmend auch Daimler und die VW-Schwester MAN kommen auf deutlich größere Aufträge. Zuletzt hatte Scania aber eine Ausschreibung in Schweden gewonnen.
prnewswire.com

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