VW ID. Buzz startet im klassischen Vertriebsmodell

Anders als geplant wird der VW ID. Buzz zunächst im klassischen Vertriebsmodell in den Verkauf gehen. Wie die anderen Elektromodelle der ID-Familie sollte auch der MEB-Van im Agenturmodell vertrieben werden. Doch daraus wird vorerst nichts.

Volkswagen Nutzfahrzeuge startet den Vorverkauf des ID. Buzz im Mai zunächst im klassischen Vertriebsmodell, bestätigte ein VWN-Sprecher auf Anfrage der „Automobilwoche“. Am Ziel, das Auto im Agenturmodell zu vertreiben, halte man aber fest.

Für den Vertrieb der ID.-Modelle hatte die Marke Volkswagen unter dem damaligen Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann das sogenannte Agenturmodell vereinbart: Die Händler sind dabei nicht mehr der Vertragspartner der Kunden, sondern VW selbst. Der Handel tritt als Vermittler oder Agent auf und erhält dafür eine festgeschriebene Provision.

Dieses Modell wollte VW auch bei dem im März vorgestellten ID. Buzz anwenden. Nur ist dieses Modell kein Fahrzeug der Marke Volkswagen Pkw, sondern von Volkswagen Nutzfahrzeuge – daher ist der ID. Buzz nicht von den bisherigen Verträgen für das Agenturmodell abgedeckt. Die Verhandlungen zwischen VWN und dem VW-Partnerverband (VAPV) zogen sich aber hin.

Am vergangenen Wochenende hatte der VAPV seine Mitglieder darüber informiert, dass es noch keine Einigung gebe. Streitpunkt war dem Bericht zufolge die von VWN angebotene Provision, die den Händlern bzw. dem Verband zu niedrig war. Der Kompromiss sieht vor, dass der ID. Buzz zunächst im Eigenhandel vertrieben wird – also ist der jeweilige Händler direkter Vertragspartner des Kunden. Der VWN-Sprecher betonte, man stehe mit dem VAPV weiter „im engen Austausch, um zukünftig auch den ID. Buzz über das Agenturmodell zu vertreiben“.

Bei der Bilanzpressekonferenz im März hatte VWN-Vertriebsvorstand Lars Krause noch angegeben, dass man weiter an der Umstellung auf das Agenturmodell arbeite. „Wir sind in sehr konstruktiven Gesprächen“, so Krause vor zwei Wochen. „Wir suchen nach einer einvernehmlichen Lösung.“

Die Serienproduktion des ID. Buzz Cargo ist bereits in der vergangenen Woche angelaufen, ab Ende Mai soll dann auch die Fünfsitzer-Version des ID. Buzz vom Band rollen. Für das laufende Jahr pielt VWN zwischen 12.000 und 15.000 Einheiten an, 2023 dann 50.000 bis 60.000 Fahrzeuge.
automobilwoche.de

4 Kommentare

zu „VW ID. Buzz startet im klassischen Vertriebsmodell“
Chaos
14.04.2022 um 08:32
Eine vernünftige Entscheidung. Durch das Agenturmodel wäre ein ID4 für mich teuerer gewesen als ein Q4. Hier lässt sich VW davon blenden, dass Tesla online ohne Nachlass verkauft. Die Ausgangssituation ist allerdings eine ganz andere.Für die Händler ist das ein echtes Problem.
Meins
14.04.2022 um 12:45
Da stimme ich auch zu! Sonst ist mal überall so ja kein Monopol aufkommen lassen und was man hier? Monopol ( besser gesagt Oligopol ) von von der Hintertüre. Auch die Frage der Haftung ist nicht unerheblich. Wenn etwas ist muss der Händler geradestehen, den kann man schön, weil Ostern ist die Ohren langziehen, und gibt eventuell schneller nach als wenn ich Volkswagen direkt verklagen muss, da bist du nur eine Nummer. Außerdem mit dem Argenturmodell werden halt nicht die Flotten mancher Firmen kostengünstig ausstatten lassen. Da lassen in der Menge die Firmen doch einiges noch nach. Als ich meinen Passat gekauft habe wurde ich mit Rabatten für die Firma zugeschüttet. Jetzt kriegst nix, ned mal einen 1ct wenn du sagt das ist ein Firmenwagen
Stephan
14.04.2022 um 08:51
Völlige Zustimmung. Das Problem liegt aber nicht allein beim Händler, der hiermit noch weniger der Herr im eigenen Haus wird, sondern auch beim Kunden, der auf Preisvergleiche völlig verzichten kann. Hier wird die Preisbindung durch die Hintertür wieder eingeführt. Von wegen "der Makt soll es richten" - welcher Markt? Daher wird es verständlich, wenn - wie hier im Raum Stuttgart - auf Verkäuferseite nicht das geringste Interesse besteht sich über die ID Modelle auch nur mit dem Kunden zu unterhalten. Das sind meine Erfahrungen mit einem der größten VW Händler in der Umgebung.
Hiker
15.04.2022 um 09:10
Logisch sind die Händler unzufrieden. Ihnen entgehen die Provisionen für den Verkauf. Und denkt ja nicht dieses ganze Rabattwirrwar sei zugunsten des Kunden.Seit dem Mittelalter sind Rabatte (Basar) ein probates Mittel um den Verkauf zu fördern. Die sind logischerweise bereits eingerechnet im Verkaufspreis.Deshalb wurde „Meins“ mit denselben zugeschüttet. Das sollte den Kunden eher zu denken geben. Klar wird der Kunde eher zugreifen wenn er denkt er mache ein Schnäppchen. Und der Händler lacht sich ins Fäustchen.Was denken diese Kunden denn wer die Flottenrabatte letztlich bezahlt? VW als Pestalozzi? Ha ha!Tesla hat es halt momentan nicht nötig zu solchen Tricks zu greifen. Ihnen werden die Fahrzeuge buchstäblich unter dem Hintern weggekauft. Was sollen Rabatte da bewirken?Der Mensch wird offensichtlich gerne für dumm verkauft. Hauptsache man denkt sich man wäre super clever gewesen.

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